01.06.2023 | Campus-Meldung

Viele Perspektiven: 125 Jahre Deutsche Kolonialschule Witzenhausen

Vor 125 Jahren wurde 1898 die Deutsche Kolonialschule in Witzenhausen (DKS) gegründet. Damit begann die Geschichte des Forschungs- und Lehrstandorts in der Werra-Stadt. Gleichzeitig steht die Einrichtung für eine koloniale Vergangenheit, in deren Zusammenhang schwere Menschenrechtsverbrechen begangen wurden. Mit Vorträgen und Veranstaltungen reflektiert der Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften dieses schwierige Erbe im Jubiläumsjahr.

Das Foto zeigt den historischen Campus in Witzenhausen. Foto: Uni Kassel
Der historische Campus in Witzenhausen. Foto: Uni Kassel

Die Vielfalt der Perspektiven auf dieses sensible Thema ist groß und zum Teil kontrovers. Welche Auswirkung die Geschichte auf den heutigen Universitätsstandort und die Stadt Witzenhausen hat, ist ebenso umstritten wie die angemessene Form, um an die Geschichte zu erinnern. Ein offener Arbeitskreis aus Gruppen und Institutionen der Universität und der Witzenhäuser Stadtgesellschaft hat sich dem Austausch über diese Themen angenommen und lädt dazu ein, sich angesichts des Jahrestages mit diesen, teils unbequemen, Fragen zu beschäftigen.

Hierfür organisieren die Mitglieder des Arbeitskreises öffentliche Veranstaltungen, die alle unter einem Motto stehen: „Witzenhausen und der Kolonialismus 1898|2023. Von kolonialer Vergangenheit zu heutiger Verantwortung?

Neben dem Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften gehören unter anderem der Weltladen, die Partnerschaft für Demokratie im Werra-Meißner-Kreis, das Tropengewächshaus, der Hochschulverband, der Geschichtsverein, das Stadtmarketing Witzenhausen und die Gruppe Witzenhausen Postkolonial an.

Die Auftaktveranstaltung findet am Montag, 5. Juni, von 17 bis 21 Uhr, unter dem Titel „Witzenhausen und der Kolonialismus – Welche Erinnerung?“ statt.
Ort: Campus Steinstraße 19, 37213 Witzenhausen.

Weitere Veranstaltungen:
https://goto.uni-kassel.de/go/125_Jahre_Kolonialschule

Hintergrund
Die Deutschen Kolonialschule (DKS) wurde 1944 geschlossen. Rechtsnachfolgerin ist seit 1957 das Deutsche Institut für tropische und Subtropische Landwirtschaft (DITSL), in deren Besitz sich die Liegenschaften der ehemaligen DKS befinden. Soweit die Liegenschaften nicht selbst genutzt werden, sind sie an die Universität Kassel für den Betrieb des Fachbereichs Ökologische Agrarwissenschaften sowie an weitere universitätsnahe Einrichtungen und weitere Bildungsträger in den Themenfeldern Nachhaltigkeit, Internationale Entwicklung, Umwelt- und Ressourcen-Management vermietet.

 

Kontakt:

FB 11 Ökologische Agrarwissenschaften
Dekanatssekretariat
Tel.: 05542 – 981211
Mail: dekfb11[at]uni-kassel.de