18.05.2018 | Pressemitteilung

Drei von vier Preisen für exzellente Lehre gehen an die Uni Kassel

Gleich drei von vier Auszeichnungen hat die Universität Kassel beim Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre erhalten. Wissenschaftsminister Boris Rhein übergab die Preise gestern Abend (17. Mai) im Senckenberg-Forschungszentrum in Frankfurt am Main.

Bild: Uni Kassel.
Die diesjährigen Preisträger.

„Dass in diesem Jahr drei Projekte unserer Hochschule für exzellente Lehre ausgezeichnet werden, freut mich sehr“, erklärte Vizepräsident Prof. Dr. René Matzdorf. „Das zeigt, welche Vielfalt an Ideen es in Kassel gibt, und belegt, dass diese Ideen in unserem Lehrangebot breiten Raum erhalten.“ Die prämierten Lehrformate kommen aus den Bereichen Architektur, Mathematik-Didaktik und Ökologische Agrarwissenschaften.

Studierende planen Studierenden-Haus

Architektur-Studierende lernen Planung nicht nur theoretisch, sondern bereiten tatsächliche Bauprojekte der Universität vor – das ist der Kerngedanke des Lehrformats „Studierende planen für Studierende“, das den mit 30.000 Euro dotierten 2. Preis in der Kategorie Arbeitsgruppe/ Organisationseinheit erhielt. Eines der Ergebnisse ist ein Haus für studentische Initiativen, das derzeit auf dem Campus entsteht.
Entwickelt haben das Seminar-Format Prof. Wolfgang Schulze, Fachgebiet Entwerfen im städtebaulichen Kontext, und Prof. Dr.-Ing Jens Knissel, Fachgebiet Technische Gebäudeausrüstung. „An der Universität Kassel ist es unser Anliegen, theoretische Aspekte des Studiums sinnvoll mit Praxiserfahrung zu verknüpfen“, beschreibt Schulze den Ausgangs-Gedanken. „Da boten sich die zahlreichen Bauten an, die derzeit auf unserem Campus entstehen.“ Zu vier Bauprojekten, bei denen die nordhessische Hochschule selbst als Bauherrin auftritt, haben Architektur-Studierende Vorarbeiten geleistet, die in die Umsetzung eingeflossen sind bzw. einfließen werden: Das betrifft das 2016 eingeweihte Bootshaus des Instituts für Sport, den Umbau der Villa Rühl – in die in Zukunft das Wissenschaftliche Zentrum für Hochschulforschung INCHER einziehen wird – und die sogenannte Produktionshalle, einen denkmalgeschützten Industriebau, dessen Sanierung in Kürze startet.
Vorzeigeprojekt aber ist das Studierendenhaus, in das im kommenden Jahr u.a. der AStA und ein Veranstaltungszentrum einziehen werden. Studierende von Prof. Schulze hatten einen Wettbewerb organisiert; die beiden Sieger-Entwürfe bildeten die Grundlage für den etwa 5 Mio. Euro teuren Umbau eines ebenfalls denkmalgeschützten Industriebaus der ehemaligen Textil-Firma Gottschalk. Mit Knissel und Schulze wurden auch die Mit-Organisatoren Stefan Reuther, Alexander Söder und Jonathan Scheder ausgezeichnet.

Mathematische Modellierung

Ebenfalls in der Kategorie Arbeitsgruppe/Organisationseinheit erhielt die Lehrveranstaltung „Mathematische Modellierungstage“ den mit 15.000 Euro dotierten 3. Preis. Unter Leitung von Prof. Dr. Rita Borromeo Ferri (Fachgebiet Didaktik der Mathematik) und Prof. Dr. Andreas Meister (Analysis und angewandte Mathematik) erhalten Lehramts-Studierende in diesen Seminaren eine Vorbereitung auf den Unterricht in den Schulen, die Fachdidaktik und Fachwissenschaft verzahnt.
Konkret geht es um das „mathematische Modellieren“, also darum, Probleme aus der Wirklichkeit mit Hilfe mathematischer Mittel zu bearbeiten und die Resultate wieder an der Realität zu überprüfen. Eine konkrete Fragestellung ist beispielsweise: Wie viele LTE-Sendemasten werden in Deutschland benötigt, damit alle Einwohner problemlos das Handy nutzen können?
„Die Resonanz der Schulen zeigt uns, wie gut diese Form der lebensnahen Mathematik ankommt“, berichtet Borromeo Ferri. „Für die Studierenden bietet dieses Format eine hervorragende Möglichkeit, Theorie und Praxis zu verbinden und mit einem attraktiven Angebot die ersten Erfahrungen im Klassenzimmer zu machen.“ Nach vorbereitenden Seminarsitzungen geht es für die Studierenden drei volle Tage in kooperierende Schulen, um Gruppen von jeweils 5-6 Schülerinnen und Schülern beim Lösen komplexer Modellierungsaufgaben zu betreuen.

Vorlesungsreihe zum Klimawandel

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis für eine studentische Initiative ging an eine internationale Gruppe von sieben Master-Studierenden des Fachbereichs Ökologische Agrarwissenschaften. Sie hatten im abgelaufenen Wintersemester die englischsprachige Ringvorlesung „Climate Change, migration, and violent extremism: the United Nations' role to prevent and volve the conflicts in the agricultural context“ organisiert. Sie zielte darauf ab, Studierende auf aktuelle, weltpolitisch bedeutende Themen wie Hunger, Klimawandel, Migration und Ressourcenknappheit aufmerksam zu machen und sich im Kontext der Agrarwissenschaften damit auseinanderzusetzen. Expertinnen und Experten aus aller Welt wurden per Video zugeschaltet.

 

https://wissenschaft.hessen.de/presse/pressemitteilung/hochschulpreis-fuer-exzellenz-der-lehre-ehrt-herausragende-lehr-und-lernkonzepte

Link zur Pressemeldung „Uni baut Haus für Studierende“ (2017): http://www.uni-kassel.de/uni/universitaet/pressekommunikation/neues-vom-campus/meldung/article/uni-baut-haus-fuer-studierende-mehr-platz-fuer-asta-und-andere-gruppen.html

 

Kontakt:
Sebastian Mense
Universität Kassel
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