10.09.2019 | Pressemitteilung

EU-Mittel für zwei Projekte der Universität Kassel

Zwei richtungsweisende Projekte der Universität Kassel bekommen Unterstützung der Europäischen Union: Durch das eine Projekt soll sich der Werra-Meißner-Kreis zum Hotspot für Startups in den Bereichen der ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft entwickeln, das zweite will Netzwerke zur nachhaltigen Ressourcennutzung aufbauen. Beide werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Wissenschaftsministerin Angela Dorn überreichte die Förderbescheide über insgesamt rund 668.000 Euro am Mittwoch in Witzenhausen.

Bild: Uni Kassel
v.l.: Prof. Dr. Stefan Bringezu, Angela Dorn, Prof. Dr. Detlev Möller

Das Projekt mit dem Titel „Entwicklung eines Startup-Hotspots für ökologische Land- und Ernährungswirtschaft im Werra-Meißner Kreis“ will die Bedingungen für Unternehmensgründungen in der ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft verbessern. Der Projektschwerpunkt liegt im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. „Schon heute gibt es rund um den Uni-Standort in Witzenhausen eine dynamische Start-up Szene“, sagt Professor Dr. Detlev Möller vom Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel, der den Förderantrag eingereicht hat. „Mit unserem Projekt wollen wir nachhaltige Strukturen schaffen, um jungen Unternehmerinnen und Unternehmern zielgerichtete Hilfestellung bei ihren Vorhaben zu geben“, so Dr. Sonja Biewer, die künftig in dem Projekt arbeiten wird.

Zu den Angeboten zählen beispielsweise Intensivkurse, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die wichtigsten Grundlagen rund um die Unternehmensgründung lernen können. Darüber hinaus soll es regelmäßige Netzwerktreffen geben, auf denen junge Unternehmerinnen und Unternehmer ihre Geschäftsideen präsentieren können und von Profis beraten werden. Der Fokus liegt dabei immer auf dem Bereich der Land- und Ernährungswissenschaft.

Die Universität Kassel fördert Unternehmensgründungen über verschiedene erprobte Instrumente unter dem Namen UNIKAT und wurde dafür vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie als EXIST-Gründerhochschule ausgezeichnet. Zusammen mit der Stadt Kassel hat die Universität zudem den SciencePark auf dem Uni-Campus am Holländischen Platz in Kassel als Standort für Unternehmensgründungen ins Leben gerufen. „Mit der Auszeichnung als Gründerhochschule verbinden wir den Anspruch, unsere Angebote in diesem Bereich stetig auszubauen“, sagt Dr. Oliver Fromm, Kanzler der Universität Kassel. „Der Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften zählt schon heute zu den gründungsstärksten Bereichen unserer Universität – umso mehr freuen wir uns, dort mit Hilfe des neuen Innovationsprojekts noch passgenauere Angebote für Gründerinnen und Gründer schaffen zu können.“  

Das Projekt mit dem Titel „Entwicklung eines Startup-Hotspots für ökologische Land- und Ernährungswirtschaft im Werra-Meißner Kreis“ hat eine Laufzeit von vier Jahren. Gefördert wird es mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und mit Landesmitteln aus Hessen. Die regionale Vernetzung wird durch die finanzielle Beteiligung der Stiftung der Sparkasse Werra Meißner noch verstärkt.

Innovationsnetzwerke für mehr Ressourceneffizienz

In dem zweiten Projekt, das von der EU gefördert wird, geht es ebenfalls um die Vernetzung verschiedener Akteure: Das Projekt „InRess“ zielt darauf ab, in den Bereichen „Nachhaltiges Bauen“ und „Ökologische Landwirtschaft“ Plattformen zu schaffen, die regionalen Akteuren aus Wissenschaft und Praxis einen vertrauensvollen und nachhaltigen Austausch ermöglichen.

Das Netzwerk „Ressourceneffizientes Bauen“ unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Stefan Bringezu beschäftigt sich dabei mit der Entwicklung von Bewertungs- und Planungsinstrumenten zum ressourceneffizienten Bauen mit einem Fokus auf dem selektiven Rückbau von Gebäuden und der Verwendung von Recyclingmaterialien durch Urban Mining.

Das Netzwerk „Ökologische Landwirtschaft“ unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Jürgen Heß entwickelt betriebliche Ressourceneffizienzstrategien unter besonderer Berücksichtigung des Qualitätsmanagements von betrieblichen und regionalen Nährstoffkreisläufen. Die wissenschaftliche Leitung wird jeweils durch ein Netzwerkmanagement unterstützt, das die Innovationsnetzwerkwerke koordiniert, wissenschaftliche Studien durchführt, themenspezifische Interaktionsformate und Transferinitiativen entwickelt und Projekte begleitet. Für das Monitoring des Projekts und die Durchführung der Wirkungsanalyse ist Prof. Dr. Christian Herzig verantwortlich.

Das Projekt ist ein wesentlicher Baustein der Transferstrategie der Universität Kassel und hat eine Laufzeit von 45 Monaten. Durch eine effiziente Ressourcennutzung im Bausektor und in der ökologischen Landwirtschaft leisten die Innovationsnetzwerke darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Wohlstandsentwicklung im Sinne der Hessischen Ressourcenschutzstrategie.

Ministerin übergibt Förderbescheide

Im Rahmen eines Besuches des Uni-Standortes in Witzenhausen hat Ministerin Dorn die Zuwendungsbescheide persönlich übergeben: „Die Region Werra-Meißner ist ein Magnet für zahlreiche Studierende, die eine nachhaltige und ökologische Land- und Ernährungswirtschaft studieren und verwirklichen möchten. Dies hat hier am Standort eine lange Tradition. Die ehemalige Landbau- und Ingenieurschule in Witzenhausen hat sich zu einem international hervorragend vernetzten Universitätsstandort entwickelt - schon 1981 entstand hier der weltweit erste Lehrstuhl für Alternativen Landbau. Die Universität ist ein wichtiger Innovationsmotor für die Region: Es gibt viele Studierende am Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften, die nach dem Studium ein Unternehmen gründen wollen, und einige Alumni in der Region, die diesen Schritt bereits sehr erfolgreich vollzogen haben. Beide Projekte führen Forschung und Wirtschaft noch näher zusammen und schaffen dauerhafte Strukturen des Dialogs zwischen Wissenschaft, Unternehmen, regionaler Politik und den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort. So entsteht noch mehr Knowhow, um gezielt Antworten auf zentrale ökologische und gesellschaftliche Fragen unserer Zeit zu finden. Ich freue mich, dass die Initiativen der Universität Kassel von der Europäischen Union unterstützt werden.“

 

Pressekontakt:

Markus Zens
Universität Kassel
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