Landgraf gegen Erzbischof 1427: Schicksalsschlacht für Hessen?

Im Sommer 1427 gelang es dem Heer Landgraf Ludwigs I., die Truppen Erzbischofs Konrad III. von Dhaun bei Fritzlar und Fulda zu besiegen. Die empfindlichen Niederlagen zwangen den Erzbischof dazu, am 8. Dezember den Frankfurter Frieden zu schließen. In der hessischen Geschichtsschreibung wurden diese Auseinandersetzungen zur Schicksalsschlacht stilisiert, welche die jahrhundertelangen Konflikte zwischen der Landgrafschaft Hessen und dem Erzstift Mainz gelöst und das regionale Machtgefälle nachhaltig zu Gunsten der Landgrafschaft verschoben hätte. Denn umstrittene Grenzen, Reibereien um Lehen, Zugehörigkeiten zu unterschiedlichen Bündnissen und Enklaven (wie etwa das mainzische Fritzlar) hatten seit den Anfängen der Landgrafschaft für anhaltende Spannungen und militärische Konfrontationen gesorgt. Der Vortrag widmet sich der Bedeutung dieser Kämpfe und ihrer Kontextualisierung.

Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Ingrid Baumgärtner (Uni Kassel)
Referent: Privatdozent Dr. Otfried Krafft (Marburg)

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