Machen Kühe (Agrar-) Geschichte? Wandel und Vielfalt der Mensch-Nutztier-Beziehungen seit dem 18. Jahrhundert

Wie ändert sich unsere Perspektive auf die Intensivierung der landwirtschaftlichen Tierhaltung, wenn wir Nutztiere als soziale Akteure wahrnehmen? Die sogenannte Agrarrevolution des 18. Jahrhunderts sieht anders aus, wenn wir das Handeln der Tiere innerhalb der bäuerlich-dörflichen Landwirtschaft betrachten. Auch in Folge der Agrarreformen entstanden neue Beziehungen, zum Beispiel zwischen Bauern und Milchkühen, die erstmalig zur Arbeit auf dem Feld eingesetzt wurden. In der hochintensivierten Tierhaltung des 20. Jahrhunderts wurden Kühe in den damals neuen Boxenlaufställen aufgefordert, bei der Sauberkeit des Stalls mitzuarbeiten. Im 21. Jahrhundert sollen Kühe dann selbständig Melkroboter aufsuchen. Der Wandel und die Vielfältigkeit der unterschiedlichen historischen Mensch-Nutztier-Beziehungen zu betrachten ermöglicht aber auch, über andere Formen des Zusammenlebens nach zu denken.

Vortrag von Jadon Nisly (Bamberg)

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