Rückkehr des Lesers? Zur Wiederentdeckung einer Kategorie in der Literaturwissenschaft

Nachdem es in den 1960er Jahren zu einer ersten Phase literaturwissenschaftlicher Theoriebildung kam, die den Leser ins Zentrum stellte (u.a. Jauss, Iser, Warning, Riffaterre), schienen leserbezogene Ansätze in der Folge von Theorien wie der Dekonstruktion oder der Diskursanalyse überholt. In den letzten Jahren aber rückt die Kategorie des Lesers (bzw. der Leserin) wieder verstärkt in den Blick der Literaturwissenschaft: Sei es in historisch-systematisierender Absicht, sei es im Hinblick auf Theorien ästhetischer Erfahrung oder im Umkreis der Emotionsforschung. Neben der qualitativen, häufig kognitionswissenschaftlich geprägten Lese(r)forschung, die sich der Methoden der Psychologie und der Neurowissenschaften bedient, gewinnen dabei auch quantitativ-empirische Ansätze an Einfluss. Eine mit Kasseler Beteiligung organisierte Sommerschule will hier, nicht zuletzt im Gespräch zwischen den Philologien, weitere Akzente setzen.

Es besteht die Möglichkeit, über Zoom an dem digitalen Vortrag am 11.09.2020 um 09:30 Uhr von Françoise Lavocat (Sorbonne) teilzunehmen. Das Thema ihres Vortrages lautet:

The difference between fact and fiction in the light of cognitive science and neuroscience, and the challenge of new media and new genres

https://cmb.hu-berlin.de/kalender/termin/sommerschule-rueckkehr-des-lesers/

 

Die Zugangsdaten erhalten Sie auf Anfrage an jknobloch[at]uni-kassel[dot]de

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