TRACES: Transkulturelles Kuratieren in globalen Zusammenhängen
Barbara Lutz im Gespräch mit Felix Vogel
Die Kulturwissenschaftlerin Dr. Barbara Lutz (Berlin/Kassel) stellt ihr kürzlich erschienenes Buch „Transkulturelle Ausstellungspraxis – Kuratieren in globalen Zusammenhängen. Eine praxeologische Analyse der documenta 12“ vor. Im anschließenden Gespräch diskutiert sie mit Prof. Dr. Felix Vogel (Universität Kassel, documenta Institut) die sich daraus ergebenden Implikationen für die Erforschung großformatiger Ausstellungen als auch für deren Herstellungs- und Vermittlungspraxis.
In dem im transcript Verlag publizierten Buch befasst sich Barbara Lutz aus kulturwissenschaftlicher Perspektive mit dem Paradigma der Transkulturalität und setzt dieses ins Verhältnis zur Ausstellungspraxis in globalen Zusammenhängen der Kunst. Mit der Frage, wie sich (trans-)kulturelle Verflechtungen von Kunst ausstellen lassen, wird die zwölfte Folge der documenta (2007) untersucht, die mit ihrem Konzept der Migration der Form kulturelle und ästhetische Verflechtungen in den Fokus gerückt hat. Bisherige Methoden der Ausstellungsanalyse werden dabei um eine praxeologischen Kulturanalyse erweitert, die hier auf die Praxisdimensionen von Artefakten, Diskursen und Subjektivierungsweisen angewendet wird. Mit dieser fundierten Analyse zeigt Barbara Lutz auch, wie Transkulturalität für die Ausstellungs- und Vermittlungspraxis allgemein produktiv gemacht werden kann. Sie weist damit den Weg für Museen und andere Ausstellungsinstitutionen, die sich Prozessen der Dekolonialisierung stellen.