Italientag | Diskurse um Gewalt und Geschlecht – discorsi sulla violenza di genere

Wir leben in Zeiten, in denen geschlechtergerechtes Sprechen ein Politikum ist und sogenannte Maskulinisten das Internet für ihre antifeministischen Phantasien nutzen. Der zehnte Italientag der Universität Kassel nimmt eine historische Perspektive ein und fragt nach Diskursen über Gewalt und Geschlecht in Italien von der Renaissance bis zur Regenwart.

Die Vorträge untersuchen historische, literarische und künstlerische Darstellungen von körperlicher und psychischer Gewalt und Geschlechterrollen und ‑zuschreibungen. Sie spannen dabei den Bogen von Wettkämpfen in der Frühen Neuzeit über Opfer- und Täter:innenporträts in der Malerei und die literarische Auseinandersetzung mit Verbrechensberichterstattung im Verismus des 19. und 20. Jahrhunderts bis zu aktuellen Filmen über Frauenmorde.


Programm:

14:00 Uhr: Begrüßung/Einführung

14:15 Uhr: Christian Jaser (Universität Kassel): Gewalt, Geschlecht, Pferde - die italienischen Paliorennen der Renaissance

15.00 Uhr: Jacopo Romei (Universität Kassel): Un domani non c’è per tuttә: riflessioni sul femminicidio nell’ Italia contemporanea

15:45 Uhr: Pause

16:15 Uhr: Rudolf Behrens (Ruhr-Universität Bochum): Das stille Verbrechen. Sexuelle Gewalt im italienischen veristischen Erzählen (Verga, Capuana, D’Annunzio)

17:00 Uhr: Tanja Steinfelser D’Agostino und Martina Sitt (Universität Kassel): Beatrice Cenci – ein Leben zwischen Opferszenarien und Ordnungsmacht

 17:45 Uhr: Schlussworte/Verabschiedung

 

Flyer zur Veranstaltung

 

Bezüglich des Vortrags von Jacopo Romei möchten wir Sie auf den romanistischen Filmabend hinweisen, der den Film C'é ancora domani“  zeigt.

am 19. Juni (am Abend vor dem Italientag) um 18 Uhr in der Kurt-Wolters-Str. 5 im Raum -1029

Anbei ein kleiner Teaser:

"C'è ancora domani" ist Paola Cortellesis erster Film, der im Rom der späten 1940er Jahre spielt. Er dreht sich um Delia, Ehefrau und Mutter, die zwischen Tradition und persönlicher Freiheit gefangen ist. Ihr Ehemann Ivano zeigt oft autoritäre Züge, während Delia sich um ihren tyrannischen Schwiegervater kümmert. Delias einziger Trost ist ihre Freundschaft mit Marisa. Die Familie plant die Verlobung ihrer Tochter Marcella mit Giulio, doch ein mysteriöser Brief ermutigt Delia, nach einer besseren Zukunft zu streben. Der preisgekrönte Film kam im Frühjahr 2024 in die Kinos und ist jetzt schon ein Publikumsliebling und großer Erfolg in Italien und international.

     

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