01.10.2024 | Stellungnahme

Zum Jahrestag des Überfalls der Hamas auf Israel

Landesweit hat der Krieg im Nahen Osten in den letzten Monaten an den Universitäten zu Protestkundgebungen geführt, so auch in Kassel. Jetzt jährt sich der Überfall der Hamas auf Israel.

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Seit vielen Monaten geht die israelische Armee in Gaza und nun auch im Libanon vor, es gibt dabei sehr viele Opfer. Weltweite Bemühungen, den militärischen Konflikt mit diplomatischen Interventionen zu entschärfen, um das Leiden der Bevölkerung zu lindern und die verbliebenen israelischen Geiseln in Gaza zu retten, scheitern Tag für Tag. Die Ohnmacht ist schwer erträglich. Unsere Gedanken sind bei den vielen unschuldigen Opfern.

Die Universität ist ein offener Ort, an dem akademische Diskurse und politische Debatten gewaltfrei und auch kontrovers geführt werden können. Das befördert die Universität Kassel in ihrem Lehrangebot und durch öffentliche Veranstaltungen.

Im Fall des Nahost-Konflikts, der die Stimmung an den Hochschulen in den letzten 12 Monaten verändert hat, ist teilweise eine Polarisierung von pro-palästinensischen vs. pro-israelischen Positionen zu beobachten gewesen; Debatten wurden emotional, unversöhnlich und feindselig geführt. Die Hochschulleitung sieht diese Tendenzen mit Sorge und verurteilt jeglichen Antisemitismus.

Die Universität Kassel hat früh Position bezogen und Regeln aufgestellt, wie auf unserem Campus das Miteinander gelingen kann. Unser Ziel ist es, allen ein sicheres Umfeld für das Studium, die Arbeit und die Forschung zu bieten. Das gilt in diesem Herbst in besonderem Maße für die vielen neue Studierenden auf dem Campus, die sich erst noch zurechtfinden müssen.

Falls demnächst erneut Proteste hör- und sichtbar werden, möchte die Hochschulleitung, dass Sie wissen, dass die Universität das Recht auf Versammlungsfreiheit und freie Meinungsäußerung in Form friedlicher Proteste respektiert. Die Universität ist aber nicht die Stelle, die über solche Veranstaltungen entscheidet. Da sich die grundgesetzlich garantierte Versammlungsfreiheit auch auf das Außengelände der Universität Kassel erstreckt, laufen die Prüfverfahren über die Stadt Kassel. Es liegt in der Verantwortung der Veranstalter*innen der Protestaktionen, die Grenzen einer friedlichen Versammlung zu wahren und sich an Abmachungen zu halten – auch auf dem Campus der Universität Kassel. Dazu gehört selbstverständlich auch, den Studien- und Lehrbetrieb nicht zu stören.

Alle Universitätsmitglieder sollen sich auf dem Campus sicher fühlen; daher sind alle Formen von Diskriminierung, Einschüchterung und Hetze zu unterlassen. Die Hochschulleitung verweist auf die Banner, die seit vielen Monaten auf dem Campus hängen und deren Aussagen immer noch aktuell sind.

 

The war in the Middle East has led to protest rallies at universities across the country in recent months, including in Kassel. One year has passed since the Hamas attack on Israel. For many months, the Israeli army has been attacking Gaza and now also Lebanon, causing many casualties. Worldwide efforts to defuse the military conflict with diplomatic interventions in order to alleviate the suffering of the Palestinian population and rescue the remaining Israeli hostages are failing day after day. This powerlessness is hard to bear. Our thoughts are with the many innocent victims.

The university is an open place where academic discourse and political debates can be conducted in a non-violent and controversial manner. The University of Kassel promotes this in its courses and through public events.

In the case of the Middle East conflict, which has changed the mood at universities in the last 12 months, a polarization of pro-Palestinian vs. pro-Israeli positions has been observed in some cases; debates have been conducted in an emotional, irreconcilable and hostile manner. The Presidential Board views these tendencies with concern and condemns any form of anti-Semitism.

The University of Kassel took a stand early on and established rules on how coexistence can succeed on our campus. Our aim is to offer everyone a safe environment for study, work and research. This is especially true this fall for the many new students on campus who still have to find their way around.

If protests become audible and visible again in the near future, the university would like you to know that we respect the right to freedom of assembly and freedom of expression in the form of peaceful protests. However, the university does not decide on such events. Since the constitutionally guaranteed freedom of assembly also extends to the external grounds of the University of Kassel, the review procedures are carried out by the City of Kassel. It is the responsibility of the organizers of protest actions to maintain the boundaries of a peaceful assembly and to adhere to agreements - also on the campus of the University of Kassel. Of course, this also includes not disrupting study and teaching activities.

All members of the university should feel safe on campus; therefore, all forms of discrimination, intimidation and agitation must be refrained from. The Presidential Board refers to the banners that have been hanging on campus for many months and whose statements are still relevant.