Rechtspopulismus und Rechtsextremismus als Herausforderung für die Lehre

Exposé zur Ringvorlesung: Recht ex­­trem? Dy­­na­­mi­ken in zi­vil­­ge­­sel­l­­schaf­t­­li­chen Räu­­men 

In Gedenken an den rassistischen Mord an Halit Yozgat, welchen der rechtsextreme NSU 2006 unweit des Campus Holländischer Platz begangen hat, findet seit 2012 jährlich mit wechselnden Themen die Ringvorlesung gegen Rechtsextremismus an der Universität Kassel statt. Nachdem die Vorlesung sich im letzten Wintersemester rechtspopulistischen Strömungen in Europa widmete, wollen wir im kommenden Wintersemester 2019/20 den Blick auf zivilgesellschaftliche Räume und Akteur*innen richten und diskutieren, welche Rolle diese in Bezug auf Rechtsextremismus einnehmen, welche Dynamiken dort wirksam sind und welche Positionierungen sie vornehmen, respektive welche Strategien sie im Umgang mit Rechtsextremismus und Radikalisierung eröffnen.
Gerade in den vergangenen Jahren haben (rechts)populistische Aktivitäten und Gruppen in zivilgesellschaftlichen Arenen für mediale Aufmerksamkeit gesorgt: So etwa die Mobilisierungen von PEGIDA, das Werben „Alternativer Gewerkschaften“ um Betriebsratssitze oder der Vorwurf, die Wohlfahrtsverbände würden als „Asylindustrieverbände“ von der sogenannten Flüchtlingskrise profitieren. Diese Beispiele zeigen, dass die aktuellen politischen Konfliktlinien – die mit dem Erstarken des neuen Rechtspopulismus verbunden sind – mitten durch die Zivilgesellschaft verlaufen und eine Herausforderung für offene Gesellschaften und die Demokratie darstellen, der sich die kritische Wissenschaft ebenso widmen muss, wie die pädagogische Praxis. Die Ringvorlesung soll zur Reflexion dieser Herausforderung beitragen.
Das Konzept der Ringvorlesung sieht vor, Vertreter*innen aus verschiedenen Disziplinen (u.a. Soziologie, Politikwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Erziehungswissenschaft, Psychologie, Literaturwissenschaft, Kulturwissenschaften, Sprachwissenschaft, Philosophie, Soziale Arbeit) einzuladen, die den aktuellen Stand der jeweiligen Forschung präsentieren und Einblicke in jüngere gesellschaftliche Entwicklungen bieten. Wie in den letzten Jahren richten sich die Vorträge sowohl an die Mitglieder der Universität als auch an andere Einwohner*innen der Stadt Kassel; wieder sollen Studierende in diversen Modulen, insbesondere im Kernstudium und in den Schlüsselkompetenzen, Studien- und Prüfungsleistungen erbringen können.

 

Rednerin: Prof.in Dr.in Heike Radvan, Brandenburgerische Technische Universität Cottbus

 

Unterstützt durch:
Hochschulleitung, Fachbereiche 01, 02 und 05, sowie vom AstA

 

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