Vorträge

Der Vortrag befasst sich zunächst mit der Definition und den Charakteristika des fächerübergreifen DaF-Unterrichts (FüDaF), der zurzeit neben anderen Varianten des Sachfachunterrichts Gegenstand des INNOCLILiG-Forschungsprojekts der Universität Tampere/Finnland ist, das vom Auswärtigen Amt in Berlin gefördert wird und das von Dr. Kim Haataja geleitet wird.

Darüber hinaus wird anhand von einigen kurzen exemplarischen Beispielen aus den Bereichen Musik und Kunst aufgezeigt, dass der FüDaF nicht nur Redeanlässe bietet, sondern dass die Verwendung von Musikstücken und Kunstwerken ein kreatives Potenzial bei den Schülern weckt, dass sie dazu befähigt, aufgaben- und projekt-orientiert zu lernen. Die in der gegenwärtigen didaktischen Literatur geforderte Förderung einer so genannten bildungs- und fachorientierten Diskursfähigkeit, die die Schüler dazu befähigt, sich konventionelle Formen der Wissenspräsentation und der Kommunikation darüber in der Fremdsprache anzueignen, spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle. Im Vortrag soll weiterhin verdeutlicht werden, dass sich Schüler bereitwillig der Herausforderung stellen, auch in der Zielsprache gemeinsam Bedeutung auszuhandeln, sofern die entsprechende Thematik ihren Interessen entspricht.

Die vorgestellten Materialien basieren auf folgenden Publikationen, die seit 2013 erhältlich bzw. in Vorbereitung sind:

Wicke, Rainer/ Rottmann, Karin. (2012), Begegnungen mit Komponisten und Malern– Der Einsatz von Musik und Kunst im Deutsch als Fremdsprache Unterricht. Berlin: Cornelsen Verlag.

In Vorbereitung: Wicke, Rainer: Bilder im DaF-Unterricht, voraussichtlicher Erscheinungstermin: 2015.

(15. Januar 2015, 13:15 Uhr – 14:15Uhr)

„Painting Music“ ist der Titel eines Buches von Hajo Düchting (2004) über den Bauhaus-Künstler Paul Klee, in dem es um Berührungen zwischen der Musik und Bildenden Kunst geht. In ähnlicher Weise wird in diesem Beitrag das Verhältnis zwischen DaF und künstlerischen Disziplinen, insbesondere der Theaterkunst, thematisiert.

Die Feststellung, dass Lehrpersonen, die an Hochschulen deutsche Sprache, Literatur und Kultur vermitteln, in der Regel wissenschaftlich und nicht künstlerisch ausgebildet sind, mündet in ein Plädoyer für eine stärkere Öffnung von DaF zu den Künsten hin und für Aus- und Fortbildungskonzepte, in denen das Lehren einer fremden Sprache, Literatur und Kultur vor allem als kreativ-künstlerische Tätigkeit verstanden wird.

Anhand von konkreten Beispielen aus der hochschulischen Fremdsprachenlehre wird veranschaulicht, dass die Dramapädagogik im Bereich Moderne Fremdsprachen zusehends den Weg ebnet für eine neue, performative Lehr-/Lernkultur.

Abschließend soll zur Diskussion gestellt werden, inwiefern von den Grundideen der Bauhaus-Künstlergemeinschaft, insbesondere ihrer dezidiert interdisziplinären Ausrichtung, Impulse für eine zukunftsweisende, explizit künstlerische Konzeption von DaF ausgehen könnten.