Abgeschlossene Promotionen

Dana Dülcke: Macht, Widerständigkeit, Vulnerabilität: Temporäre Landarbeitsmigrant*innen in der kanadischen Agrarindustrie


Mart Busche: "Die Welt geht ja nicht unter, wenn ich ihn nicht haue" - Nichtgewalttätiges Handeln von Jungen

"Über das Verhältnis von Männlichkeit und Nichtgewalttätigkeit ist bislang wenig bekannt. Um dieses Phänomen zu beleuchten, nimmt Mart Busche die Adoleszenz in den Blick – als »heiße Phase« der Geschlechterherstellung, aber auch als Phase mit einer hohen Frequenz an Gewaltsituationen. Anhand von Interviews mit 14- bis 16-jährigen Jungen wird die Frage bearbeitet, wie diese Nichtgewalttätigkeit herstellen. Was orientiert ihr Handeln und wie steht dies mit Männlichkeitskonstruktionen und anderen sozialen Positionierungen im Zusammenhang? Dabei zeigt sich einerseits, wie patriarchale Verhältnisse auch über nichtgewalttätige Praxen aufrechterhalten und legitimiert werden können, wenn sie einer Überlegenheitsinszenierung dienlich sind. Andererseits wird deutlich, auf welche Weise die Jungen an Deeskalation, Kooperation und Egalität orientiert sind."

Abgeschlossen: 2020


Constanze Engel: “Internationalität als Herausforderung und Chance. Eine organisationstheoretische Betrachtung des Diversity Managements an deutschen Hochschulen am Beispiel von internationalen Masterstudiengängen im Bereich der Agrarwissenschaften“

Von international ausgerichteten Studiengängen erwarten die Hochschulen eine sichtbaren Beitrag zu ihrer Internationalisierung: eine Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit und Stärkung der internationalen Reputation, die Gewinnung qualifizierter Studierender bis zur Unterstützung internationaler Kompetenzen und interkulturellem Lernen und ‚Internationalisation at Home‘. Ebenso sind kontroverse Perspektiven zu Chancen, Mehrwerten, Problemen und Herausforderungen internationaler Studiengänge zu beobachten. Wahrnehmungen von Studiengangsleiter_innen, Lehrenden und Studiengangskoordinator_innen in internationalen Studiengängen werden aus dem Blickwinkel des Diversity Managements betrachtet, um zu untersuchen, welche Mehrwerte internationale Studiengängen bieten (können) und welche Rahmenbedingungen Studium und Lehre in internationalen Studiengängen unterstützen oder erschweren. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf kultureller Diversität: Wie kann kulturelle Diversität in internationalen Studiengängen zum Vorteil genutzt werden? Die empirische Untersuchung erfolgt am Beispiel von international ausgerichteten, englischsprachigen Masterstudiengängen der Agrarwissenschaften.

Abgeschlossen: 2018


Jenny Jungehülsing: „Transnational Migration and International Labor” (Stipendiatin des Graduiertenkollegs „Global Social Policies and Governance“)

This book sheds light on the role that migrant union members and their transnational connections play in unions´ cross-border work.
By bringing together concepts from (international labor) solidarity theory and transnational migration research, it shows that migrants organized in labor unions and their manifold cross-border ties and networks, transnational ways of belonging, and the social remittances and cultural knowledge they bring, can help overcome some major obstacles to international labor solidarity.
Based on exploratory empirical research in two very different US labor unions with large migrant memberships – the United Service Workers West (USWW) local of the Service Employees International Union (SEIU) in California and United Steelworkers (USW) District 7 in Illinois and Indiana –, the book shows that migrants and their transnational connections can: (1) promote international solidarity where it did not exist before; (2) contribute to a more comprehensive understanding of unionism and solidarity that includes political and social justice goals, including abroad; and (3) promote a practical solidarity work including the rank and file, and thereby the development of a sense of togetherness of workers across borders.

Abgeschlossen: 2018


Miriam Friz Trzeciak: Soziale Welten der Migration. Transregionale Kommunalität in den Herkunftskontexten des südmexikanischen Borderland

"Was bedeutet Migration für die Menschen, die an den Herkunftsorten bleiben? Die Studie rekonstruiert soziale Welten der Migration aus Perspektive der Herkunftsorte in Südmexiko. Sie basiert auf einer ethnographischen Untersuchung, die kollaborativ mit den Bewohner*innen indigener Dorfgemeinschaften in der südmexikanischen Region La Selva Lacandona durchgeführt und qualitativ ausgewertet wurde. Auf Grundlage dekolonialer, geschlechtertheoretischer und transnationaler Ansätze wird gezeigt, dass für die indigenen Dorfgemeinschaften Migration weniger eine Flucht vor den Verhältnissen der Armut und Marginalisierung bedeutet, sondern vielmehr die Möglichkeit bietet, das kommunale Leben am Herkunftsort aufrechtzuerhalten."

Abgeschlossen: 2018


Olaf Tietje: "Wir nahmen uns das Wort" - Migrantische Akteur_innen in Almería, Spanien. Zwischen Subalternisierung und Handlungsmacht

"In dieser ethnographisch angelegten, soziologischen Studie zeigt Olaf Tietje unter Bezug auf aktuelle kritische Migrations- und Gewerkschaftsforschung, wie migrantische Landarbeiter*innen Prozesse der Subalternisierung unterbrechen und Räume von Handlungsmöglichkeiten eröffnen. Hierzu entwickelt er eine akteur*innenoriente, auf den Alltag der Arbeiter*innen ausgerichtete Perspektive und verbindet diese mit einer archäologischen Rekonstruktion sozio-historischer Bedingungen und neokolonialer Kontinuitäten in Spanien. Er fokussiert anhand der andalusischen Provinz Almería als Kristallisationspunkt das Spannungsfeld industrialisierter, global ausgerichteter Landwirtschaft."

Abgeschlossen: 2017


Sina Motzek-Öz: „Grenzen der (Ohn)Macht? - Konstruktionen von Wirkmächtigkeit in Biographien von Migrantinnen türkischer Herkunft mit depressiven Beschwerden”

Eine transnational-biographische Perspektive zeigt Bewältigungsmuster und subjektive Wahrnehmungen von Handlungsmacht von Migrantinnen türkischer Herkunft mit depressiven Beschwerden.

Öffentlich-mediale und professionelle Debatten zeichnen ein Bild von Migrantinnen als Risikogruppe. Das Buch untersucht das Gesundheitshandeln von Migrantinnen türkischer Herkunft mit depressiven Beschwerden aus transnationaler Perspektive. Es zeigt transnational-biographische Orientierungen, differenzierte Wahrnehmungen von eigener und anderer Handlungsmacht sowie Auswirkungen auf die Nutzung formeller und informeller Unterstützung. Der transdisziplinäre, mehrsprachige und traumasensible methodische Ansatz trägt zu Debatten um transnationale Agency und diversitätsbewusste Soziale Arbeit bei.

Abgeschlossen: 2016


Pinar Tuzcu: "Ich bin eine Kanackin". Decolonizing Popfeminism: Transcultural Perspectives on Lady Bitch Ray

"Pinar Tuzcu explores rapper Lady Bitch Ray's performance and particularly her use of the term Kanackin. She combines issues of popfeminism and postmigration through speculative methodology and invites us to forget prescriptive definitions by proposing paradoxicality as a source to diversify our concepts of feminism. By means of Situational Analysis, her study works through the contradictory forms of positioning that occurred in group discussions with Turkish-German university students about Lady Bitch Ray's music videos. In this book, Tuzcu argues that these contradictory forms of positioning bear traces of emergent discourses that reach beyond Western-centric descriptions of feminism in Germany."

Abgeschlossen: 2015