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Biosphärenreservate als Reallabore sozial-ökologischer Transformationen?

Sommermorgen im Biosphärenreservat Rhön, unweit des Universitätsstandortes Kassel (Foto: M. Leibenath)

Studierende präsentierten Ergebnisse eines Lehr-Forschungsprojekts

Öffentliche Online-Veranstaltung per Zoom am 12.07.2022, 10:00-11:30 Uhr

 

Hintergrund

Ausgangspunkt des Projekts ist die Erkenntnis, dass sich unsere Art zu leben und zu wirtschaften in den nächsten Jahren umfassender und radikaler als bisher in Richtung größerer Nachhaltigkeit ändern muss, um die ökologischen Grenzen unseres Planeten nicht weiter zu überschreiten. Ökologische Themen sind dabei unauflösbar mit sozialen und ökonomischen Fragen verbunden, weswegen von sozial-ökologischen Transformationen gesprochen wird. Diese Transformationen müssen auch den Naturschutz sowie die Nutzung, Gestaltung und Entwicklung von Landschaften und Regionen einbeziehen. Gleichzeitig kann der Naturschutz dabei zu einem wichtigen Impulsgeber werden.

Studierende des Fachbereiches Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung der Universität Kassel haben unterschiedliche Themen im Zusammenhang mit Transformation und Naturschutz in Biosphärengebieten bearbeitet. Sie haben Möglichkeiten und Perspektiven einer transformativen Landschafts- und Regionalentwicklung am Beispiel deutscher Biosphärenreservate untersucht.

Biosphärenreservate bieten sich für ein derartiges Studienprojekt in besonderer Weise an, weil sie ohnehin als Modellregionen nachhaltiger Entwicklung dienen sollen. Diese Großschutzgebiete bilden somit mögliche Reallabore für sozial-ökologische Transformationen, mit denen der Schutz der biologischen Vielfalt und der natürlichen Ressourcen mit den ökonomischen und sozialen Bedürfnissen der Menschen in Einklang gebracht werden soll.
 

Leitfragen

Wie kann das Konzept der transformativen Kapazitäten auf Biosphärenreservate wie das Biosphärengebiet Südschwarzwald angewandt werden? Wie funktionieren Experimentieren, Lernen und Übertragen in unterschiedlichen Biosphärengebieten in Deutschland? Welche Konflikte existieren zwischen Tourismus und Naturschutz im Biosphärenreservat Südost-Rügen? Welche Potenziale und Hürden bietet Bürger:innenbeteiligung im Biosphärenreservat Berchtesgadener Land?

So lauten einige der Fragen, denen die 14 Bachelor- und Masterstudierenden nachgegangen sind. Das Studienprojekt steht unter der Überschrift „Transformative Landschafts- und Regionalentwicklung am Beispiel von Biosphärenreservats-Regionen“. Prof. Dr. Markus Leibenath und Annika Poblocki vom Fachgebiet Landschaftsplanung und Kommunikation der Uni Kassel haben das Projekt im Sommersemester 2022 geleitet, unterstützt von Walter Kemkes, dem Geschäftsführer des Biosphärengebiets Schwarzwald und Sprecher der Arbeitsgruppe Biosphärenreservate im Verein Nationale Naturlandschaften Deutschland e. V.
 

Kontaktperson für Rückfragen

Prof. Dr.-Ing. Markus Leibenath       
Fachgebiet Landschaftsplanung und Kommunikation        
Universität Kassel      
Tel. 0561 804-3635   
m.leibenath[at]uni-kassel[dot]de

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