Aif-Projekt „Frost-Tausalz-Widerstand Betonsteinpflaster"

Übertragbarkeit von Ergebnissen aus Laborprüfverfahren zur Bestimmung des Frost-Tausalz-Widerstandes von vorgefertigten Straßenbauerzeugnissen auf Praxisverhältnisse

Die Dauerhaftigkeit ist neben der Festigkeit und den optischen Eigenschaften das wesentliche Kriterium für Betonwaren des Straßen- und Verkehrswegebaus. Betonsteinpflaster und Bordsteine sind während ihrer gesamten Nutzungsdauer, von in der Regel mindestens 30 Jahren, den natürlichen Witterungsverhältnissen sowie in befahrenen und begangenen Bereichen - dem z. T. sehr intensiven physikalischen Angriff durch Frost und Tausalz ausgesetzt.

Anders als bei Normalbeton nach DIN 1045-2 gibt es für die aus sog. „erdfeuchtem Beton“ hergestellten Betonwaren für den Verkehrswegebau keine deskriptiven Vorgaben für die Betonzusammensetzungen, bei deren Einhaltung man mit ausreichender Sicherheit von einem hohen Frost-Tausalz-Widerstand ausgehen kann. Für die schnelle Beurteilung des Frost-Tausalz-Widerstandes von Betonbauteilen wurden in den letzten Jahren verschiedene Prüfverfahren entwickelt. Die Normen DIN EN 1338 und DIN EN 1340 sehen zum Nachweis des ausreichenden Frostwiderstandes der Klasse 3 den sog. „Slab Test“ vor. Daneben wird, insbesondere von den Hauptabnehmern – den Straßenbaubehörden der öffentlichen Hand, heute noch häufig das sog. CDF-Verfahren gefordert, teilweise auch zusätzlich zum Slab-Test als Qualitätssicherung. Beide Verfahren beanspruchen die Prüfkörper während der Prüfung unterschiedlich intensiv, so dass bei den gleichen Betonen in der Regel auch signifikant – bis zu 10-fach – unterschiedlich hohe Abwitterungen auftreten.

Gegenstand dieses Forschungsvorhaben ist deshalb die Beantwortung der zurzeit offenen Frage, inwieweit die mit den beiden derzeit üblichen Frost-Tausalz-Laborprüfverfahren erzielten Prüfergebnisse tatsächlich das in der Praxis zu erwartende Verhalten von Betonwaren und Pflastersteinen reproduzierbar widerspiegeln und – sofern dies nicht der Fall sein sollte – wie die Prüfverfahren ggf. angepasst werden müssen. Die Eignung eines Prüfverfahrens beruht letztendlich darauf, ob es gelingt, die in der Praxis auftretenden maßgebenden Schädigungsmechanismen beschleunigt ablaufen zu lassen und dabei zu einer Bewertung zu kommen, die dem langfristigen Praxisverhalten entspricht. Dies ist hinsichtlich der Prüfung des Frost-Tausalz-Widerstandes von Betonwaren aus erdfeuchtem Beton und hier insbesondere für zweischichtige Betonpflastersteine aus unterschiedlichem Kern- und Vorsatzbeton ungeklärt.