Fachbereich6
Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung
Werkstatt für Dialogische Planung


| Start | Lehrangebot | Methoden | Werkzeuge | Bibliothek | Kontakt |

Werkzeug



Punkten am Bestandsplan
Die Technik kann gut als Einstieg in die Bestandsaufnahme z.B. im Rahmen der Dorf- und Stadtentwicklung genutzt werden. Innerhalb kurzer Zeit werden verschiedene Aussagen zu einem Stadt-/Ortsteil gesammelt und im Plan visuell ansprechend dargestellt. Die TeilnehmerInnen werden auf ihre Alltagserfahrungen angesprochen. Die Ergebnisse eignen sich gut für eine Ausstellung.


Durchführung
Jede Kleingruppe erhält zu Beginn einen gut leserlichen Bestandsplan. Der Plan wird auf einem Tisch ausgebreitet oder an eine Pinnwand gehängt und die TeilnehmerInnen setzen sich um/vor den Plan. Zum Bearbeiten sollten alle Kleingruppenmitglieder den Plan gut erreichen können. Anschließend erklärt die Moderation die Aufgabenstellung. Als erste Aufgabe kennzeichnen alle TeilnehmerInnen ihren Wohnort (Straße/Haus) mit einem Klebpunkt. Durch diese Aufgabe findet die Annäherung an die Arbeit mit einem Plan statt. Im Folgenden erhalten die Kleingruppen je nach der Aufgabenstellung verschiedene Fragen, die sie durch das Kleben von Punkten im Bestandsplan beantworten können. Die Fragen zur Bestandsaufnahme bezüglich der Naherholungsstruktur in einer Gemeinde können lauten:
  • Wo halte ich mich in meiner Freizeit gerne auf? – Warum bin gerade dort? – Was mache ich dort?
    (mit einem roten Klebepunkt markieren)
  • Wo würde ich mich gern mehr aufhalten – darf oder kann es aber nicht (Verbote/fehlende Zugänge etc.)? – Warum?
    (mit einem blauen Klebepunkt zu markieren)
  • An welchen Orten sollte etwas verändert und verbessert werden?
  • Wie sehen die Verbesserungsvorschläge aus? Warum gerade das?
    (mit einem grünen Klebepunkt zu markieren)

Um konkretere Aussagen zu den einzelnen Punkten zu erhalten, sollte die Moderation die TeilnehmerInnen auffordern, Anmerkungen auf (farbige) Kärtchen, die mit den Farben der Klebepunkte korrespondieren, zu schreiben und an den Rand der Bestandspläne zu kleben. Am Ende dieses Arbeitsschrittes stellen sich die Kleingruppen ihre Ergebnisse gegenseitig vor. Im Anschluss sollte sich die Arbeitsgruppe über Gemeinsamkeiten und Unterschiede austauschen sowie Schwerpunkte für die weitere Arbeit setzen. Bei Kindern und Jugendlichen ist die langsame Annäherung an den Plan wichtig. Mit Fragen wie »Was erkennst Du auf dem Plan?«, »Findest Du das Schwimmbad?« etc. lernen sie, mit dem Plan umzugehen. Zusätzlich zu schriftlichen Anmerkungen und den geklebten Punkten, können die Plakate mit Zeitungsausschnitten/Bildern aus Illustrierten collagenartig ergänzt werden.


Aufwand/Dauer
Im Vorfeld sollte ein gut lesbarer Bestandsplan (am besten mit Straßennamen) besorgt und im großen Format mehrmals kopiert werden. Je nach Umfang der Fragestellungen sollte einer Arbeitsgruppe 30–90 Minuten Zeit gelassen werden. Darüber hinaus sollte noch genug Zeit zur Vorstellung und zum Austausch vorhanden sein.


Zielgruppe/Anzahl der TeilnehmerInnen
Die Technik kann mit allen Personen durchgeführt werden, die an einem Thema arbeiten möchten. An einem Bestandsplan sollten nicht mehr als acht TeilnehmerInnen arbeiten. Bei größeren Gruppen sollten mehrere Vorlagen angefertigt und parallel in Kleingruppen gearbeitet werden.


Zu beachten
Die Moderation sollte das Gespräch mit den TeilnehmerInnen suchen, nachfragen und diese immer wieder auffordern, Anmerkungen schriftlich festzuhalten.


Weiterarbeit
Im Anschluss an das »Punkten am Bestandsplan« kann die Bestandsaufnahme weiter konkretisiert werden und eine Begehung zu den benannten Orten gemacht werden. Eine andere Möglichkeit der Weiterarbeit kann die Durchführung einer Kritiksammlung sein. Die Ergebnisse können in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt und darüber das Gespräch mit Politik und Verwaltung gesucht werden.


Kontakt
| Werkstatt für Dialogische Planung | Letzte Änderung 02.05.2003 |