Neuigkeit

Zurück
02.07.2025 | PIONIERIN

Kick-off für mehr Inklusion und Partizipation in der Informatik: PIONIERIN startet an der Universität Kassel

Mit einer dreitägigen Auftaktveranstaltung vom 18. bis 21. Juni 2025 an der Universität Koblenz ist das bundesweite Projekt PIONIERIN offiziell gestartet. Ziel des vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) geförderten Projekts ist es, junge Frauen ab der Oberstufe gezielt für ein Informatikstudium zu begeistern und ihnen den Einstieg in die akademische Welt der Informatik zu erleichtern.

Die Projektmitglieder im Gebäude der Universität Koblenz.Bild: Liane Pohl
Die Projektmitglieder des PIONIERIN Projektes (v.l.n.r.): Ute Schmid, Lisa Marie Bläsing, Stephanie Justrie, Franziska Paukner, Kira Klaner, Sarah von Styp Rekowski, Nils Pancratz, Katharina Schuster, Claude Draude und Nadine Dittert.

PIONIERIN (Programm zur Inspiration und Orientierung zum Informatikstudium für Schülerinnen) ist ein interdisziplinäres Verbundprojekt der Universitäten Kassel, Bamberg, Hildesheim und Koblenz (Projektleitung), die mit unterschiedlichen Schwerpunkten vertreten sind: Teilhabeorientierte IT-Gestaltung, Didaktik der Informatik und Kognitive Systeme.

Im Zentrum des Projekts stehen sogenannte Digital-Fabrication-Workshops, in denen Schülerinnen mit Technologien wie 3D-Druck, Mikrocontrollern und Lasercuttern eigene, alltagsnahe Projekte entwickeln – von Umweltmonitoring-Systemen bis hin zu Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz. Dabei verbindet das Konzept gezielt die Lebenswelt und Vorerfahrungen der Teilnehmerinnen mit ‚Making‘, einer Methode, die informatische Inhalte durch praktisches Gestalten be-greifbar macht.

„Wir wollen junge Frauen nicht nur für Informatik begeistern, sondern ihnen zeigen, dass sie die Zukunft dieser Disziplin aktiv mitgestalten können,“ betont Prof. Dr. Nadine Dittert, Stiftungsprofessorin der Carl-Zeiss-Stiftung für Informatik und ihre Didaktik. „Mit PIONIERIN bauen wir eine Brücke zwischen (außer-) schulischen Erfahrungen und universitären Inhalten: praxisnah, kreativ und empowernd.“

„Mit unseren Angeboten möchten wir verbreitete Klischees und Stereotype rund um das Informatikstudium aufbrechen und ein realistisches, vielfältiges Bild der Disziplin vermitteln,“ erklärt Prof. Dr. Nils Pancratz vom Institut für Mathematik, Mathematikdidaktik und Informatikdidaktik der Universität Hildesheim. 

Ein zentrales Anliegen des Projekts ist eine intersektionale Herangehensweise in Bezug auf Geschlecht und darüber hinaus: Frauen mit unterschiedlichen sozialen, kulturellen und bildungsbezogenen Hintergründen sollen gleichermaßen angesprochen und unterstützt werden. 

Nicht nur die Technologiegestaltung selbst muss vielfältiger, inklusiver und teilhabeorientierter werden, sondern ebenfalls der Zugang zum Studium und die Gestaltung des Studiums

betonen M.A. Lisa Marie Bläsing und Prof Dr. Claude Draude vom Fachgebiet Partizipative IT-Gestaltung der Universität Kassel.

Auch der Lehrstuhl für Kognitive Systeme der Universität Bamberg bringt seine Expertise ein – insbesondere im Bereich Künstliche Intelligenz. „Wir wollen die Teilnehmerinnen frühzeitig mit KI vertraut machen – nicht nur als Nutzerinnen, sondern als Entwicklerinnen,“ sagt Prof. Dr. Ute Schmid. „Durch Hands-on-Erfahrungen stärken wir ihr Selbstvertrauen und ihre Entscheidungskompetenz für ein Informatikstudium.“

Die Kick-off-Veranstaltung markiert den Startpunkt für eine dreijährige Projektlaufzeit, in der an den beteiligten Universitäten insgesamt über 20 Workshops und Camps stattfinden werden. Hauptverantwortlich für die Planung und Umsetzung des Projektes sind B.Sc. Franziska Paukner und M.A. Caroline Oehlhorn von der Universität Bamberg, M.Sc. Sarah von Styp Rekowski, Dipl.-Inf. Katharina Schuster und Dipl.-Päd. Stephanie Justrie von der Universität Koblenz sowie M.Ed. Kira Klaner von der Universität Hildesheim. Die wissenschaftliche Evaluation des Projekts übernimmt M.A. Lisa Marie Bläsing von der Universität Kassel.

Die entwickelten Konzepte sollen als Open Educational Resources (OER) veröffentlicht und langfristig in Schulen, Hochschulen und außerschulischen Lernorten eingesetzt werden.

Kontakt

Prof. Dr. Claude Draude

Fachgebietsleitung Partizipative IT-Gestaltung

E-Mail: claude.draude[at]uni-kassel[dot]de

Lisa Marie Bläsing, M.A.

Wissenschaftliche Mitarbeit im Fachgebiet Partizipative IT-Gestaltung

E-Mail: lisamarie.blaesing[at]uni-kassel[dot]de

Projektwebsite

informatik-pionierin.de