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10.05.2021 | Forschung

HMWK fördert Projekt zu "Frauen und Architektur im Sozialismus"

Pro­jekt "Zwei­te Welt, Zwei­tes Ge­schlecht: Frau­en und Ar­chi­tek­tur im So­zia­lis­mus (On­line-Re­po­si­to­ry)" wird durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert

Fachgebiet Geschichte und Theorie der Architektur
Prof. Dr. Alla Vronskaya

Wir freuen uns sehr bekanntzugeben, dass unser Projekt „Zweite Welt, Zweites Geschlecht: Frauen und Architektur im Sozialismus (Online-Repository)“ vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert wird innerhalb des Programms „Dimensionen der Kategorie Geschlecht – Frauen- und Geschlechterforschung in Hessen“. Innerhalb der kommenden 18 Monate werden wir in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Tijana Vujosevic (University of British Columbia, Canada) ein Online-Repository erstellen, welches Primärquellen und weiteres Quellenmaterial in Verbindung zu den Aktivitäten weiblicher Architektinnen sozialistischer Staaten beinhalten wird.

Das Projekt „Zweite Welt, Zweites Geschlecht: Frauen und Architektur im Sozialismus (Online-Repository)“ untersucht die Rolle und Stellung der Frau in der Architektur in nicht-liberalen sozialistischen Kontexten während des zwanzigsten Jahrhunderts. Diese Kontexte umfassen die Sowjetunion, sowie die Länder des Sowjetblocks, einschließlich der DDR, und die Länder, die außerhalb des Blocks blieben, aber dennoch ihren Beitritt zum Sozialismus erklärten wie Jugoslawien und China. Indem wir die rezipierte Vision der sozialistischen Architektur als männliches Feld in Frage stellen, bringen wir eine feministische Perspektive in dieses Teilfeld der Architekturgeschichte ein, die bisher gefehlt hat. Wir versuchen, die folgenden Fragen zu beantworten: Wie wirkte sich der Sozialismus, einschließlich, aber nicht nur beschränkt auf paternalistische staatliche Programme, auf das berufliche und persönliche Leben von Architektinnen aus? Welche Auswirkungen hatten die nationalen, kulturellen und regionalen Besonderheiten in verschiedenen sozialistischen Ländern? Und was könnten wir heute aus dieser Erfahrung lernen? Mit der Beantwortung dieser Fragen wollen wir das oft vernachlässigte Erbe der Architektinnen im Sozialismus ans Licht bringen und die Verflechtung von Geschlecht, Politik und Architektur in den nicht-liberalen sozialistischen Gesellschaften des zwanzigsten Jahrhunderts analysieren.