KUBUS

Unterstützung der regionalen Klimaanpassung durch umweltsozialwissenschaftliche Befragung und Szenarienbildung

Zielsetzung

Das Forschungsprojekt KUBUS ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Klimaanpassungsnetzwerks „Klimawandel zukunftsfähig gestalten“ (KLIMZUG) für die Modellregion Nordhessen. Dieses transdisziplinäre Verbundprojekt soll vorbildlich für andere Regionen unter dem Aspekt der erfolgreichen Anpassung an die Folgen des Klimawandels nachhaltige Strukturen, Institutionen, Produkte und Dienstleistungen entwickeln, umsetzen und erproben.

Das Teilprojekt KUBUS sieht vor, die Wahrnehmung der regionalen Auswirkungen des Klimawandels, die individuellen Einstellungen dazu und entsprechende Handlungsoptionen mit einigen ihrer zukünftigen Entwicklungspfade qualitativ und quantitativ darzustellen. Sowohl Unsicherheiten, Ängste als auch Chancen und Konfliktpotentiale spielen dabei eine Rolle. Mögliche individuelle Verhaltensänderungen wie Gewohnheitsänderungen oder Vorsorgemaßnahmen werden mit deren Akzeptanzen in der Bevölkerung in ihrer Interaktion untersucht.

Dazu werden umfassende empirische Erhebungen durchgeführt, die zunächst die psychologischen Indikatoren und Prozesse erfragen. Weiter wird eine multi-agentenbasierte Simulation von Szenarien gesellschaftlicher Anpassungsprozesse bezüglich interessanter Problemfelder durchgeführt, basierend auf den empirisch gefundenen individuellen und weiteren geographisch differenzierten, demographisch-ökonomischen Daten. So werden individuelle Wahrnehmungen der lokalen Chancen und Risiken integriert, jeweils von diversen Klimaszenarien abgeleitet. Die Agenten der Computersimulation repräsentieren räumlich angeordnete Haushalte, welche anhand dem kennzeichnenden Lebenstil gruppiert werden. Um Meinungsausbreitungen zu simulieren, werden überdies die sozialen Netzwerke der Haushalte modelliert.

Vor allem bezüglich der Identifikation interessanter Kernthemen gibt es Schnittstellen zu den anderen KLIMZUG-Teilprojekten Regionaltourismus, Gesundheitsprävention, Personenverkehr, Rechtsfragen und Regionale Governance, aber auch den Klimaanpassungsbeauftragten der Stadt Kassel und den Landkreisen.

Ergebnis

Die Ergebnisse des Teilprojekts liefern Informationen über das dynamische Zusammenspiel von Barrieren und Anreizen des individuellen Anpassungshandelns und deren Entwicklungspfade bis 2030. Die individuellen Wahrnehmungen werden räumlich aufgelöst präsentiert. Die Ergebnisse werden im Kontext der Arbeit der anderen F&E-Projekte und den Praxispartnern, aber auch als Kurs der Klimaanpassungsakademie umgesetzt.

Auftraggeber

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Projektlaufzeit

Oktober 2008  −  Juni 2013

Projektleitung

Andreas Ernst

Projektbeteiligte

Sascha Holzhauer
Friedrich Krebs
Ramune Pansa