DUETT bringt Digitalisierung und KI in die Praxis
Das durch das Land Hessen und den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) geförderte Wissens- und Technologietransferprojekt DUETT begleitet kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) der kunststoffverarbeitenden Industrie auf dem Weg in die digitale Zukunft. Im Zentrum des Projekts steht die Unterstützung beim Einsatz modernster, datengetriebener Methoden und Künstlicher Intelligenz (KI) in der Kunststoffverarbeitung. Ziel von DUETT ist es, die Produktionsprozesse mithilfe digitaler Lösungen zu optimieren, sowohl die Herstellungsqualität und Ressourceneffizienz zu steigern als auch Ausschüsse sowie CO₂-Emissionen gezielt zu reduzieren. Ein besonderer Fokus liegt zudem auf der verstärkten Integration und Nutzung von Rezyklaten, um einen aktiven Beitrag zu einer nachhaltigeren und klimafreundlicheren Produktion zu leisten.
DUETT setzt auf einen breit angelegten und praxisorientierten Wissenstransfer: Unternehmen profitieren von einem umfangreichen und kostenfreien Angebot an zielgruppenorientierten Maßnahmen, darunter praxisnahe Workshops, interaktive Online-Seminare sowie innovative Selbstlernmodule und Tutorials. Sämtliche im Projekt erarbeiteten Leitfäden, Schulungsmaterialien und digitalen Medien werden barrierefrei und öffentlich zugänglich auf der Projekthomepage bereitgestellt. Dadurch können Betriebe – unabhängig von Vorkenntnissen oder Standort – unkompliziert in die neuen Technologien einsteigen und diese eigenständig adaptieren.
Ein herausragender Vorteil der entwickelten Methoden ist, dass sie so gestaltet werden, dass auch ungeschultes bzw. weniger erfahrenes Personal die oftmals komplexen Aufgaben der KI-gestützten Prozessüberwachung und Fehlererkennung übernehmen kann. Diese Vereinfachung der Bedienung leistet einen entscheidenden Beitrag zur Entlastung angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und eröffnet Unternehmen neue Möglichkeiten, flexibel auf personelle Herausforderungen zu reagieren.
Während der dreijährigen Förderphase werden die Potenziale datengetriebener KI-Lösungen anhand von zwei beispielhaften Produktionsszenarien demonstriert: Zum einen wird die automatisierte Detektion und Klassifikation optischer Fehlerbilder bei Bauteilen mir hohen optischen Ansprüchen im Spritzguss umgesetzt, zum anderen eine prozesskettenübergreifende Anomalieerkennung zur zuverlässigen Identifikation von Veränderungen in den Materialeigenschaften bei der Verarbeitung von Rezyklaten entwickelt. Beide Use Cases ermöglichen nicht nur eine kontinuierliche und zuverlässige Prozess- und Qualitätsüberwachung, sondern schaffen darüber hinaus die Basis für eine langfristige und nachhaltige Transformation der Kunststoffverarbeitung hin zu niedrigerem Ressourcenverbrauch und geringeren Emissionen.
Für weitere Informationen sowie den Zugang zu allen kostenfreien Trainings- und Informationsangeboten wenden Sie sich gerne an marco.klute[at]uni-kassel[dot]de.