A Room of Her* Own - Gender Wealth Gap und (Wohn)Eigentum

In ihrem Essay „A Room of One´s Own“ formuliert Virginia Woolf 1929 zwei Minimalanforderungen, die es einer Frau* ermöglichen, selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen: ausreichend monatliche Mittel und ein eigenes Zimmer. In dem Forschungsprojekt untersuchen wir den Zusammenhang zwischen Wohnen und Ökonomie aus einer intersektionalen Perspektive, nachdem Gender, Klasse und Herkunft als zentrale Dimensionen des ungleichen Zugangs zu Wohnraum und Vermögen wirken. 

 

Die (Re)produktion des Gender Wealth Gaps findet vorrangig im Diskurs der Armuts- und Reichtumsforschung Beachtung, an welchen wir mit der Perspektive der kritischen Wohnbauforschung anschließen möchten – denn geht es um Vermögen, dann geht es um Immobilieneigentum. Bestehende Wohneigentumsverhältnisse gehen maßgeblich mit dem Rückgang staatlicher Investitionen in die Objektförderung (sozialer Wohnungsbau) und der Zunahme öffentlicher Subventionen von Subjektförderungen (u.a. private Einfamilienhäuser) in den letzten Jahrzehnten einher. Auf Ebene der Wohnung planen wir die architektonische Analyse und Darstellung verschiedener Wohntypologien, finanzieller Bedingungen ihrer Bewohner:innen, Gebrauchsweisen sowie Träger- und Finanzierungsstrukturen. 

 

Um in einen interdisziplinären Austausch zu treten, veranstalteten wir ein hybrides Mini-Symposium “A Room of Her* Own - Gender Wealth Gap und (Wohn-)Eigentum” vom 26.01-27.01.2024 in Kassel, mit Monika Grubbauer, Gabu Heindl, Julia Koepper, Tabea Latocha, Nina Manz, Dagmar Pelger, Niloufar Tajeri, Sarah Uhlmann u.v.m. Hier diskutierten wir folgende Fragen: Welche Rolle spielen Eigentum und Gender in stadt­politischen Konflikten? Wie können Vermögen und Ökonomie gesellschaftlich gedacht werden? Wie lässt sich (Wohn-)Eigentum feministisch, intersek­tional und kollektiv weiterdenken?  

 

Das Forschungsprojekt wird im Rahmen des Programms „Dimensionen der Kategorie Geschlecht – Frauen- und Geschlechterforschung in Hessen“ des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst gefördert. 

 

Prof. Dr. Gabu Heindl leitet gemeinsam mit Nina Manz (wissenschaftliche Mitarbeiterin) das Projekt. Annabelle Oeste und Joanna Weise sind als studentische Mitarbeiterinnen für die grafische Aufbereitung und organisatorische Umsetzung tätig. 

© Graphic Novel von Naemi Sünderhauf