R:29 | WiSe 2023/24

Zum Abschluss des Wintersemesters 2023/24 präsentierte der Fachbereich Architektur – Stadtplanung – Landschaftsplanung der Universität Kassel vom 6. bis 8. Februar 2024 wieder die Semesterausstellung „Rundgang“. Auf dem ASL-Campus und in der Stadt gaben Studierende und Lehrende Einblicke in ihre Semesterprojekte. Wie in der späteren Praxis üblich, zeigten sie Analysen und Prozesse, präsentierten Ideen, Entwürfe und Konzepte und diskutierten ihre Ergebnisse mit Kommiliton:innen, Fachvertreter:innen und der Öffentlichkeit.

Der Rundgang R:29 stand unter dem thematischen Schwerpunkt Re:use. Zahlreiche Projekte griffen aktuelle gesellschaftliche, politische und ökonomische Fragestellungen im Hinblick auf Klimawandel, nachhaltige Gestaltung und Raumnutzung sowie Wiederverwendung von Baumaterialien auf.

Die Semesterausstellung wurde von wissenschaftlichen und studentischen Mitarbeiter:innen der Fachgebiete "Entwerfen im städtebaulichen Kontext" (Prof. Dr.-Ing. Verena Brehm) und "Entwerfen und Nachhaltiges Bauen" (Prof. Frank Kasprusch) organisiert.

Ausführliche Informationen zum Programm und zu den Projekten finden Sie im Rundgangsmagazin auf der R:ein-Webseite.

Pro­jek­te I Aus­wahl


Serielle Wohnraumproduktion – Am konkreten Beispiel des ehemaligen Alliance Healthcare Areals

In einem Architektur-Projekt haben sich Studierende am Beispiel des ehemaligen Alliance Healthcare Areals im Kasseler Schillerviertel mit serieller Wohnraumproduktion beschäftigt (Gast-Prof. Anna Weber, Gast-Prof. Peter Tschada, Fachgebiet Zukunftslabor Wohnen). Aufgabe war es, die alte Beton-Fertigteil-Lagerhalle umzudenken und in serieller Bauweise nachzuverdichten. Insgesamt sollte aus dem Bestand hinauswachsend eine nachhaltige und klimagerechte Nachbarschaft geplant werden. Schwerpunkt war die Schaffung von neuem Wohnraum, welcher eine große Nutzungsflexibilität in zukunftsfähigen Wohnungs- und Raummodellen erreicht. Auch Raum für gemeinwohlorientierte Einrichtungen inklusive einem Ort für Obdachlose waren zu thematisieren. Aufstockungen und Nachverdichtungen sollten in neue Ansätzen serieller Baukonzepte entworfen werden. Serielle Wohnbauweisen waren darüber hinaus Thema eines Kurz-Symposiums im Rahmen des Rundgangs.


Sozialwirtschaft Berlin

Im Architektur-Projekt „Sozialwirtschaft Berlin“ (Prof. Frank Kasprusch, Malee Hildebrand, Fachgebiet Entwerfen und Nachhaltiges Bauen) war die Aufgabe der Studierenden, ein Sozialzentrum in einer Baulücke in Berlin-Moabit zu entwerfen. Dazu sollten im Sinne des Re-Use Bauteile aus einer ehemaligen Fabrikhalle (Stahlbau) genutzt werden, die ihren bisherigen Nutzen verloren haben.

Mit der Sozialwirtschaft Berlin soll ein selbstverwaltetes Zentrum zur (Wieder-)Eingliederung ins Berufsleben und ein sozialer Treffpunkt für den Kiez entstehen. Langzeitarbeitslose, Menschen mit Einschränkungen und lernschwache Auszubildende finden im gastronomischen, sozialen oder gärtnerischen Bereich eine neue Aufgabe. Essen ist das zusammenbringende Element, das alle sozialen und kulturellen Schichten zusammenführt und einen Raum für vielfältige Begegnungen schafft.


Wechsel Dich!

Im Einführungsstudio der Stadt- und Regionalplanung „Wechsel Dich!“ (Prof. Stefan Rettich, M. Sc. Marius Freund, Fachgebiet Städtebau) transformierten Studierende die leerstehende Lagerhalle der Firma Hackländer sowie das umgebende Areal in der Kasseler Nordstadt zu einem lebendigen, zukunftsfähigen Stadtbaustein. Sie gestalteten den Bestand in einer möglichst nachhaltigen Art und Weise um, indem neue Angebote und qualitative Räume entworfen wurden, die dem ganzen Stadtteil offenstehen sollen.


Kisten, Palletten und Container: frische Ideen für die Logistik von Morgen

Im Projekt der Stadt- und Regionalplanung „Kisten, Palletten und Container: frische Ideen für die Logistik von Morgen“ (M. Sc. Jan Werneke, Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung) analysierten Studierende anhand der Herausforderungen der Branche die Bedeutung von Logistikbetrieben und -Gebieten für die Stadt- und Regionalentwicklung. Im Dialog mit Experten sowie Kommunen entwickelten sie am Beispiel der Region Frankfurt / Rhein-Main übertragbare Konzeptansätze für eine zeitgemäße Weiterentwicklung von durch Logistik geprägten Quartieren.


StadtFreiRaum | Karlsplatz Kassel

Das Experimentierfeld des Einführungsstudios aus der Landschaftsarchitektur „StadtFreiRaum“ (Prof. Ariane Röntz, Prof. Florian Otto, Fachgebiete Landschaftsarchitektur | Entwurf und Landschaftsarchitektur | Technik) war der Karlsplatz in Kassel. Die Studierenden haben experimentiert, analysiert, recherchiert, skizziert, Modelle gebaut, abstrakt und konkret gearbeitet und so gemeinsam erste Erkenntnisse gesammelt, die für den (landschaftsarchitektonischen) Entwurf bedeutsam sind. Ziel des Studios war es, auf unkonventionelle Art und Weise in mehreren Teilaufgaben ein erstes Repertoire an Entwurfswerkzeugen und -methoden aufzubauen, welche als Grundlage für einen kleinen räumlichen Entwurf dienten. Bearbeitungsschwerpunkte waren Raum und Gestalt, Ort und Kontext, Konzept und Struktur.