Varianten geschlechtergerechter Sprache

Es gibt eine Vielzahl verschiedener Varianten geschlechtergerechter Sprache, die sich grob in zwei Gruppen einteilen lassen:

1) Varianten, die Geschlecht sichtbar machen

Gender Star, Gender Gap und Gender Doppelpunkt

Der Gender Star bzw. Gender Gap ist mittlerweile weit verbreitet und stellt eine gute Möglichkeit dar, die Vielfalt von Geschlechtsidentitäten darzustellen. Das Sternchen bzw. der Unterstrich stehen als Symbol für Personen, die sich nicht in der binären Einteilung in Mann und Frau wiederfinden. Neuerdings wird der Gender Doppelpunkt immer häufiger verwendet.
Welches der Symbole verwendet wird, ist letztlich eine Frage der persönlichen Präferenz. Wichtig ist allerdings, dass das jeweils gewählte Symbol durchgängig verwendet wird.

In der gesprochenen Sprache wird anstelle des jeweiligen Symbols ein glottal stop, also eine kurze Sprechpause gemacht – ähnlich wie z.B. bei der Aussprache des Wortes „vereisen“ im Vergleich zum Wort „verreisen“.

Beispiele:

 

Singular

Plural

Gender Star

der*die Mitarbeiter*in

die Mitarbeiter*innen

 

ein*e Mitarbeiter*in

 

Gender Gap

der_die Student_in

die Student_innen

 

ein_e Student_in

 

Gender Doppelpunktder:die Professor:indie Professor:innen
 ein:e Professor:in 

 

Daneben gibt es jedoch auch Formen, die sich auf die Benennung von Männern und Frauen beschränken und Trans*-, Inter- und nicht-binär verortete Menschen nicht benennen. Aus diesem Grund sind die folgenden Formen eher veraltet und nur sehr eingeschränkt empfehlenswert.

Doppelform

Bei dieser Variante wird sowohl die männliche als auch die weibliche Bezeichnung benannt. Trans*-, Inter- und nicht binär verortete Menschen werden also nicht sichtbar gemacht.

Beispiele:

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

die Studentinnen und Studenten

Um die Doppelform abzukürzen, wird häufig das Binnen-I (Beispiel: der/die MitarbeiterIn; die MitarbeiterInnen) oder eine Variante mit Schrägstrich (Beispiel: der/die Mitarbeiter/-in; die Mitarbeiter/-innen) verwendet.

 

2) Varianten, die Geschlechter nicht explizit benennen

Als Alternative zu jenen Formen, die Geschlecht sichtbar machen, können auch Formen gewählt werden, die ohne eine explizite Benennung von Geschlecht auskommen. Stattdessen werden hier Formulierungen gewählt, die geschlechtsneutral sind.

Substantivierte Partizipien und Adjektive

Substantivierte Partizipien und Adjektive bieten eine gute Möglichkeit, um geschlechtsneutrale Bezeichnungen zu verwenden.

Beispiele:

die Studierenden, die Mitarbeitenden, die Anwesenden, die Lehrenden

 

Umschreibungen

Sofern es möglich ist, können auch Umschreibungen eine Option geschlechtsneutraler Sprache sein.

Beispiele:

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Passivformulierungen

Durch Passivformulierungen können Personenbezeichnungen und damit Geschlechtszuschreibungen gänzlich umgangen werden.

Beispiel:

„Der Antrag muss vollständig ausgefüllt sein.“ statt „Der Antragsteller muss den Antrag vollständig ausfüllen.“