Promotionen

Übersicht laufender und abgeschlossener Promotionen

  • Lisa Marie Bläsing: Codierungen von Informatik. Zwischen Dekonstruktion und Re-Produktion von hegemonialem Wissen
  • Nana Kesewaa Dankwa: Exploring Diversity as a Driver for Technology Design. The Case of Ghanaian Migrant Migrant Communities Living in Germany
  • Viktoria Horn: Designing Participation in Data-Driven Systems
  • Lea Stöter: When did we stop playing? Human/Non-Human Knowledge Co-Production in Socio-Technical Epistemic Systems

2024

  • Fabian PittroffDie private und die verteilte Person. Studien zu Personalisierung und Privatheit in Zeiten der Digitalisierung [Zweitbetreuung]
  • Jonas Sorgalla: Empowering Collaboration in Microservice Engineering
  • Florian von Zabiensky: Ein Framework für die Entwicklung von vernetzten elektronischen Mobilitätshilfen

2023

  • Goda Klumbytė: Learning Otherwise: Reconfiguring Machine Learning with Feminist Epistemologies

2022

  • Michael Heidt: Cultural Complexity in Informatics
  • Hanna Wüller: Pflege und Technik - Empirische Einblicke in Care-Arbeit aus der Perspektive des Agentiellen Realismus

Veröffentlichte Arbeiten

Pittroff (2024): Die private und die verteilte Person. Studien zu Personalisierung und Privatheit in Zeiten der Digitalisierung

Die »Person« ist kein Synonym für »Mensch«, sondern eine soziale Existenzweise für menschliche und nichtmenschliche Wesen. Während die Person der Moderne an das Private gebunden ist, wird sie mit der Digitalisierung neu situiert. Fabian Pittroff analysiert diese Entwicklung in einer Serie von Studien, die sich umfassenden Aspekten widmen: der Sozialtheorie der Person, der Geschichte des Privaten, der Krise demokratischer Institutionen, der avantgardistischen Postprivacy-Bewegung, der Digitalisierung der Freundschaft, der Produktion von Selfies und den Vorhersagungen der Datenökonomie. Dabei zeichnen sich zwei Modi der Personalisierung ab: Während die private Person auf ein Zentrum hin ausgerichtet ist, existiert die verteilte Person dezentral.

Pittroff (2024): Die private und die verteilte Person. Studien zu Personalisierung und Privatheit in Zeiten der Digitalisierung: Zur Publikation

Zabiensky (2024): Ein Framework zur Entwicklung elektronischer Mobilitätshilfen

Blinde oder sehbehinderte Menschen haben oft Schwierigkeiten, sich in ihrer Umgebung zurechtzufinden. Electronic Travel Aids (ETAs) sollen hier Abhilfe schaffen. Diese Hilfsmittel nutzen meist Ultraschallsensoren oder Kamerabilder zur Umgebungswahrnehmung und setzen auf akustische Signale oder Vibrationen zur Kommunikation mit den Nutzenden. Allerdings sind ETAs oft nicht individuell anpassbar und werden selten unter Einbeziehung der Zielgruppe entwickelt, was ihre praktische Nützlichkeit einschränkt. Zudem erfolgt die Bewertung dieser Geräte nach unterschiedlichen Kriterien, was Vergleiche erschwert. Die Probleme, bei denen ETAs unterstützen, ähneln solchen, wie sie auch in der mobilen Robotik bewältigt werden müssen, insbesondere bei Aufgaben der Orientierung, Hinderniswahrnehmung und Navigation. Bei ETAs kommt jedoch ein Vermittlungskanal hinzu, der die Informationen an blinde Nutzer überträgt. Daher liegt es nahe, Entwicklungen aus der Robotik für ETAs zu adaptieren und zu erweitern. Diese Arbeit untersucht, wie Erkenntnisse aus der Robotik und verteilten Systemen zur Entwicklung und Evaluation von ETAs beitragen können. Dazu wird das Framework für Electronic Travel Aids (FETA) vorgestellt. [...]

Zabiensky (2024): Ein Framework zur Entwicklung elektronischer Mobilitätshilfen: Zur Dissertation

Heidt (2022): Patterns of Practice – Interdisciplinary Negotiation of Cultural Complexity through Practice-Based Methods in Informatics

Following the principle of knowing through making, this thesis discusses development and application of a practice-based methodology for construction of digital artefacts within cultural contexts. It addresses the epistemological diversity and complexity inhering within interdisciplinary projects, suggesting methodological devices able to navigate the variegated disciplinary landscape present within respective development projects. The conceptual pair complexity/complication acts as theoretical point of reference in order to frame mediations between the formal material of computer code and physically embodied practice in exhibition spaces. Inquiries conducted unfold poietically, in the mode of concrete construction of interactive artefacts. Interactive biographies, tangible tabletops, and collage generators are among the devices developed and deployed. Digital materiality emerges as a key category during the research process, pointing towards productive ambivalences at play within joint practices of digital making.

Heidt (2022): Patterns of Practice – Interdisciplinary Negotiation of Cultural Complexity through Practice-Based Methods in Informatics: Zur Dissertation

Sorgalla (2024): Empowering Collaboration in Microservice Engineering

Microservice Architecture (MSA) bezeichnet einen Architekturstil, der sich insbesondere für die Entwicklung von web-basierten Anwendungen mit einem Fokus auf Robustheit, Skalierbarkeit und einfaches Deployment eignet. Im Zentrum des komponentenbasierten Architekturstils stehen Business Capabilities. Jede identifizierte Capability wird bei MSA durch eine eigene unabhängig ausführbare und deploybare Softwarekomponente, einen sogenannten Microservice, realisiert. Obwohl MSA viele der Herausforderungen von modernen Softwarelösungen adressiert, bringt MSA auch neue Komplexität mit sich. Die bisherige Forschung hat sich hauptsächlich auf die technische Perspektive von MSA konzentriert, bspw. in Form von Entwurfsmustern oder Werkzeugen, die darauf zielen, übermäßigen Boilerplate-Code zu vermeiden. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass nicht das Design oder die Implementierung von Microservicesystemen die größten Herausforderungen darstellen, sondern der damit verbundene Entwicklungsprozess und die Organisation. Ziel dieser Forschungsarbeit ist es daher, die organisatorischen Herausforderungen bei der Einführung von MSA genauer zu untersuchen und Methoden und Werkzeuge zu entwickeln, die Softwareentwicklerinnen und Softwareentwicklern in der Praxis bei der Adressierung dieser Herausforderungen unterstützen. Im Kern steht dabei die Stärkung der Kollaboration der Softwareteams bei der Entwicklung von MSA. [...]

Sorgalla (2024): Empowering Collaboration in Microservice Engineering: Zur Dissertation

Wüller (2023): Pflege und Technik. Empirische Einblicke in Care-Arbeit aus der Perspektive des Agentiellen Realismus

Die Krise, in der sich berufliches Pflegehandeln befindet, führt dazu, dass Krankenhausbetten nicht belegt werden können, da nicht ausreichend Pflegepersonal zur Verfügung steht. Hanna Wüller ordnet diese Situation in die feministischen Debatten im Zuge der Care-Krise ein und macht die Relevanz von Machtverteilungen sowie den Einfluss materieller Aspekte deutlich. Eine Verknüpfung von Pflegewissenschaft, Science and Technology Studies, Neuen Materialismen und der Objektiven Hermeneutik ermöglicht erweiterte theoretische und methodische Zugänge zur Betrachtung dieses Phänomens. Daraus ergeben sich wertvolle Anschlusspunkte sowohl für die Pflegetheorie als auch für deren Praxisentwicklung.

Wüller (2023): Pflege und Technik. Empirische Einblicke in Care-Arbeit aus der Perspektive des Agentiellen Realismus: Zur Publikation