Konzeption und Evaluation eines Lehr-Lern-Labors Sportpädagogik

Kurzbeschreibung

Dieses Projekt konzentriert sich auf die Entwicklung eines Laborformats für sportpädagogische und sportdidaktische Themen. Dabei werden Wirkungsanalysen durchgeführt, um den Einfluss der Laborarbeit auf das Professionswissen, die Selbstwirksamkeitserwartungen und die Reflexionsfähigkeit zu untersuchen.

Laufzeit des Teilprojekts: 1/2019 – 12/2023


Förderung: PRONET² wird unter dem Förderkennzeichen 01JA1805 im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

Hochschuldidaktische Innovation

Die Zielstellung der Laborkonzeption ist es, eine Lernumgebung zu schaffen, in der die Möglichkeit zu einer reflexiven und handlungsorientierten Auseinandersetzung mit sportpädagogischen und sportdidaktischen Fragestellungen geschaffen wird. Die Arbeitsprozesse innerhalb des LLL Sportpädagogik orientieren sich dabei an den Prinzipien des Forschenden Lernens (Reitinger, 2013). Im Rahmen der Laborarbeit stellt die Arbeit mit Fällen ein wichtiges Bindeglied zwischen Theorie und Praxis dar. In diesem Kontext sollen angehende Lehrkräfte Wissen zur Unterrichtsqualität im Fach Sport erlangen, welches flexibel und jederzeit anwendbar ist. Die Reflexion fokussiert sich in diesem Zusammenhang auf die Handlungsfähigkeit angehender Sportlehrkräfte, da subjektive Theorien über pädagogisches Handeln durch eine hohe Reflexionsfähigkeit verändert werden können.

Ausgewählte Forschungsbefunde

    Im Rahmen von PRONET2 wurde der Einfluss der Laborveranstaltungen zur Unterrichtsqualität im Sport auf das Professionswissens überprüft. Dabei stand die (videogestützte) Fallarbeit im Zentrum, bei der die Studierenden anhand von Unterrichtsbeispielen komplexitätsreduziert Ereignisse aus dem Sportunterricht reflektieren sollten.

    Abbildung 1 zeigt die Verteilung der Prozentwerte für Labor- und Kontrollgruppe bezüglich des Professionswissen in den drei Kategorien nach Baumert und Kunter (2013) zu Beginn (T1) und am Ende (T2) der Lehrveranstaltungen im SoSe 2021.

    Abb. 1 Veränderung im Professionswissen

    Bei der Betrachtung der Veränderungen von der Pre- zur Postbefragung (T1 zu T2) durch den t-Test bei Stichproben mit paarigen Werten fällt auf, dass die Laborgruppe sich durchgehend höchstsignifikant steigert und starke Effektstärken aufweist. Bei der Kontrollgruppe sind zwei signifikante und eine hochsignifikante Verbesserung zu erkennen mit mittleren Effektstärken.

    Bezogen auf die Selbstwirksamkeitserwartungen konnten zudem leichte Zuwächse in der Laborgruppe verzeichnet werden, während bei der Kontrollgruppe negative Veränderungen auftraten. In den Reflexionsleistungen zeigen sich für beide Gruppen vergleichbare signifikante Verbesserungen im Seminarverlauf.

    Weiterführende Informationen

    https://www.uni-kassel.de/fb05/fachgruppen-und-institute/sport-und-sportwissenschaft/erziehung-und-unterricht/lehr-lern-labor-sportpaedagogik/konzept

     

    Albert, A., Scheid, V. & Hillebrand, T. (2021). Reflexion im Sportstudium – Forschendes Lernen im Lehr-Lern-Labor Sportpädagogik. In J. Klusmeyer & D. Bosse (Hrsg.), Konzepte reflexiver Praxisstudien in der Lehrer*innenbildung (S. 17-48). Springer VS.

    Hillebrand, T. (i.V., 2023). Professionalisierungsprozesse im Lehr-Lern-Labor Sportpädagogik. Eine empirische Studie mit angehenden Sportlehrkräften. Dissertation, Universität Kassel.

    Scheid, V., Albert, A. & Hillebrand, T. (2022). Lehr-Lern-Labor Sportpädagogik. In D. Bosse, R. Wodzinski, & C. Griesel (Hrsg.), Lehr-Lern-Labore der Universität Kassel. Forschungsbasierte Verknüpfung von Theorie und Praxis unter dem Aspekt der kognitiven Aktivierung. (S. 66-77). Kassel university press.

     

    Ansprechpersonen

    Projektleitung:

    Prof. Dr. Volker Scheid
    scheid@uni-kassel.de

    Dr. Andreas Albert
    aalbert@uni-kassel.de


    Wissenschaftlicher Mitarbeiter:

    Tobias Hillebrand
    t.hillebrand@uni-kassel.de