Geschichte der Stadt Kassel

Die Universität führt in Kooperation mit der Stadt das gemeinsame Forschungsvorhaben „Geschichte der Stadt Kassel im 19. und 20. Jahrhundert“ durch. Zentraler Bestandteil ist die Erstellung einer wissenschaftlich fundierten Darstellung zur Geschichte der Stadt in der Moderne. Die verantwortliche Durchführung des Projektes liegt bei den Professoren Flemming und Krause-Vilmar.

Mehr als 150 Jahre sind vergangen, seit letztmalig eine Gesamtdarstellung der Geschichte der Stadt Kassel veröffentlicht wurde. Hugo  Brunners Werk Geschichte der Residenzstadt Casselerschien im Jahr 1913 und reicht im Hauptteil bis zum Jahr 1866.In dem Forschungsvorhaben werden zentrale Aspekte der Politik-,  Sozial-, Wirtschafts-, Alltags- und Kulturgeschichte behandelt, die stets auch Anlass bieten, die in den verschiedenen Zeitabschnitten ablaufenden Prozesse stadtgesellschaftlicher Integration und Desintegration zu beleuchten: Verfassungspolitik auf staatlicher wie auf kommunaler Ebene, damit zusammenhängend die Phänomene einer fortschreitenden Politisierung und Polarisierung der städtischen Gesellschaft, die Entstehung von Parteien, die allmähliche Ausdifferenzierung der Parteienlandschaft, darin eingeschlossen die verschiedenen Vorfeldorganisationen wie Vereine, Gewerkschaften, Verbände; die Herausbildung sozialer, politischer und kultureller, auch konfessionell geprägter Milieus, wobei nach Kräften des Wandels und solchen der Beharrung zu fragen ist, was auch für die Geschichte der Öffentlichkeit und der öffentlichen Meinung (Zeitungen, Verlage, Formen der städtischen Repräsentation und Kommunikation) als Leitfrage gilt.

Die geplante Veröffentlichung wird wissenschaftlich fundiert und allgemein verständlich geschrieben werden. Das Stadtarchiv und das Stadtmuseum wirken unterstützend an dem Vorhaben mit. Zahlreiche weitere Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sind für Beratung und Mitarbeit gewonnen. Ein Gesprächskreis ist begründet und weitere Mitautoren konnten gewonnen werden. Am 1. August 2010 hat Johannes Ebel als wissenschaftlicher Volontär im Projekt, am 1. September 2010 Nora Bischoff auf einer halben Stelle (für ein Jahr) als Mitarbeiterin begonnen.

Das Projekt wurde durch von der Stadt Kassel eingeworbene Drittmittel in Höhe von 86.000 Euro ermöglicht. Die Universität Kassel stellt Räume zur Verfügung (im AVZ 3, Heinrich-Plett-Straße 40).