Studie in Klinischer Psychologie von APA als Editor’s Choice gewählt
Forschende nehmen schon lange an, dass zwischenmenschliche Probleme eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Depressionen und Angstzuständen spielen. Umfassende meta-analytische Untersuchungen gab es bisher jedoch noch nicht dazu. Die vorliegende Studie von Juan Martín Gómez Penedo (Universität von Buenos Aires) und Christoph Flückiger (Universität Kassel) liefert nun erste Erkenntnisse, um diese Lücke zu schließen.
Die Ergebnisse der umfassenden Meta-Analyse der beiden Forscher deuten darauf hin, dass zwischenmenschliche Probleme, die zu Beginn der Therapie bestehen, ein kleiner, aber stabiler negativer Prädiktor für den Erfolg der Psychotherapie sind. Die Forscher leiten daraus eine Empfehlung für Therapeutinnen und Therapeuten ab, die zwischenmenschlichen Probleme von Patienten zu erforschen, um ihre prognostischen Schlüsse zu verbessern.
Der Herausgeber des Journal of Consulting and Clinical Psychology, ein Journal der American Psychological Association (APA),hat diese Studie nun als Editor’s Choice ausgewählt. Editor’s Choice-Artikel zeichnen sich dadurch aus, dass sie außergewöhnlich wichtige und wirkungsvolle Arbeit und Ergebnisse widerspiegeln, und sollen dem entsprechenden Fachgebiet mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen. Das Paper von Penedo und Flückiger wird im Editor’s Choice Newsletter aufgegriffen und wird 30 Tage lang allen Editor’s Choice-Abonnenten frei zugänglich gemacht.
Interpersonal problems as a predictor of outcome in psychotherapy for depressive and anxiety disorders: A multilevel meta-analysis.
10.1037/ccp0000828
Journal of Consulting and Clinical Psychology
Penedo, Juan Martín Gómez; Flückiger, Christoph
Kontakt:
Prof. Dr. Christoph Flückiger
Universität Kassel
Klinische Psychologie II
Tel.: 0561 804-3584
E-Mail: christoph.fluckiger[at]uni-kassel[dot]de