WORKSHOP mit Lena Alfter: Ziegen – Kupfer – Bites. Musiknotationen in Geschichte und Praxis

In diesem zweitägigen Workshop erhalten Sie einen Überblick über historische wie zeitgenössische westliche Notationstechnologien und -formen. Durch den Workshop werden Sie befähigt, sich selbständig zwischen Handschriften, Drucken und digitalen Formaten zu orientieren. Dies ist nicht nur relevant für musikhistorische Arbeit und Fragen der Edition, sondern auch für die musikalische Praxis und digitale Projekte in zahlreichen späteren professionellen Kontexten. Das Verhältnis zwischen musikalischer Schrift, Schreibmaterialien und theoretischen sowie praktischen Aspekten der Musik wird im Rahmen dieses Workshops experimentell in einem interaktiven Schreiblabor untersucht. Im ersten Block, „SCHRIFT: Ziegen, Wespen, Gänse“ (Freitag, 16.01., 17:00 20:00 Uhr), werden Manuskripte vom Mittelalter bis in die Gegenwart behandelt. Die Teilnehmenden sind anschließend in der Lage, Bildmaterial musikalischer Manuskripte – sei es von Neumen, Modalnotation, Mensuralnotation, moderner Notation oder deren Unterformen – in ihren historischen Kontext einzuordnen sowie die Funktion der jeweiligen Notenschrift zu beschreiben. Der zweite Block, „DRUCK: Blei, Kupfer, Stein“ (Samstag, 17.01., 9:00–12:00 Uhr), widmet sich den Notendruckverfahren Typendruck, Plattendruck und Lithographie. Auch hier ist das Ziel, dass die Teilnehmenden historische Exemplare anhand von Erkennungsmerkmalen unterscheiden und einordnen können. Inhalt des dritten und letzten Blocks, „CODE: Bits, Nibbles, Bites“ (Samstag, 17.01., 14:00–17:00 Uhr), sind verschiedene Kodierungsformen von Musik für Computeranwendungen. Die Stärken und Schwächen einzelner Formate, ihre Anwendungsgebiete sowie ihre Positionierung an der Schnittstelle Computer-Mensch werden thematisiert. Die Studierenden sollen in diesem Block ein Gefühl für die Topographie der digitalen Landschaft rund um MuseScore, LilyPond, MIDI, Music XML, MEI und Humdrum entwickeln. Der Workshop ist abwechslungsreich und interaktiv gestaltet und fördert eine Band breite von Medienkompetenzen. Vorkenntnisse werden nicht erwartet.

 

Lena Alfter ist Doktorandin an der University of Cambridge. Ihr Promotions studium wird durch das Open-Oxford-Cambridge AHRC Doctoral Training Partnership und das Churchill College, Cambridge unterstützt. Ihre Forschungs schwerpunkte sind das lange 19. Jahrhundert, Beethoven sowie der kreative Lern- und Schaffensprozess. Sie ist besonders an innovativen Darstellungsformen von komplexen Sinnzusammenhängen interessiert. Lena Alfter hat ihren BA und MA in Historischer Musikwissenschaft mit künstlerischem Hauptfach Klavier an der Folkwang Universität der Künste in Essen absolviert. 

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