Die vielen Farben des Autismus

Online-Workshop

Je nachdem wie eng die Diagnosekriterien gefasst werden, gibt es unterschiedliche Angaben zur Häufigkeit von Autismus-Spektrum-Störungen (ASS). Derzeit wird eine weltweite Prävalenz von 0,6% – 1% angenommen (vgl. Umweltbundesamt, 2020). Legt man eine durchschnittliche Klassenstärke von 25 Schülerinnen und Schülern (SuS) zugrunde, taucht ungefähr in jeder vierten Klasse ein Kind mit ASS auf. Die Wahrscheinlichkeit als Lehrkraft im Laufe seines Berufslebens einmal eine Schülerin oder einen Schüler mit Autismus in der Klasse zu haben, ist demnach relativ hoch. Jedoch sind viele Lehrkräfte auf solche Aufgaben nicht vorbereitet und beginnen sich erst mit dem Phänomen Autismus auseinanderzusetzen, wenn SuS mit Autismus in ihrer Klasse sind. Viele Lehrpersonen berichten dann von ungewöhnlichen Verhaltensweisen und bezeichnen diese SuS als „bockig“ oder „macht nur, was sie/er will“. Hierbei kann es hilfreich sein, wenn die Lehrkräfte die Welt mit den Augen ihrer SuS sehen und ihnen bewusst wird, dass die SuS in diesem Fall keinesfalls „bockig“ sind. Sie können sowohl die Schwierigkeiten als auch die Stärken der SuS erkennen. Das heißt, es muss also ein Perspektivwechsel stattfinden. Um den Studierenden dies zu erleichtern, werden in diesem Workshop Berichte von Menschen mit ASS präsentiert.


Es kann jedoch nicht nur der Perspektivwechsel fehlen. Es geht vor allem um die Sensibilisierung der Wahrnehmung von Menschen mit Autismus. In dem Workshop erhalten Sie Informationen zu allgemeinen Auffälligkeiten bei Menschen mit Autismus, guten Rahmenbedingungen in der Schule sowie allgemeinen Problemen und Lösungen bei Menschen mit Autismus in der Schule. Im Workshop greifen wir häufig gestellte Fragen mithilfe anschaulichen Beispielen auf: Was genau ist eine Autismus-Spektrum-Störung? Was sind typische Verhaltensweisen und was sind Mythen? Warum sollte überhaupt eine Diagnose gestellt werden? Welche Möglichkeiten können mir zur Förderung in der Schule zur Verfügung stehen? Was ist zu beachten, wenn ich mit einem Kind oder Jugendlichen mit Autismus in der Schule arbeite?