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Autorinnen im Fokus: Literaturwissenschaftliche Seminare im WiSe 2025/26
Autorinnen im Fokus
Die germanistische und die romanistische Literaturwissenschaft bieten im Wintersemester 2025/26 einen besonderen Lehrschwerpunkt an: Wir lesen Texte von Frauen. (Wenige Ausnahmen gelten z.B. für Einführungsveranstaltungen.)
‚Normal‘ ist immer noch das Gegenteil, im schulischen Literaturunterricht, in Literaturlexika, im Bildungskanon. Immer wieder berichten uns Studierende, dass sie in der Schule keinen einzigen Text von einer Autorin behandelt haben. Auch die universitären Veranstaltungsprogramme sind weiterhin deutlich männlich dominiert.
Es wird also Zeit!
Eine Vielfalt von spannenden Autorinnen und ihren Texten vom Mittelalter bis heute gilt es zu entdecken. Jede, die sich als Frau versteht oder gelesen wird, lesen auch wir als solche. Es geht in unseren Seminaren um deutsche Popautorinnen und französische Klassikerinnen, um Frauen der Filmgeschichte und Literaturpreisträgerinnen, um lateinamerikanische Erzählerinnen, um Reformatorinnen, Nomadinnen und Migrantinnen, um Märchenbeiträgerinnen, mittelalterliche Lohnschreiberinnen und Minnesängerinnen, um moderne Kinderbuchautorinnen und Hörspielautorinnen, um Punkerinnen, Gamerinnen und Philosophinnen.
Damit soll uns der Lehrschwerpunkt auch zur Diskussion anregen über aktuelle Gesellschaftsphänomene – über antifeministische Backlash-Bewegungen, Gendersprachkämpfe und neue Dynamiken der Misogynie.
Wir freuen uns auf gemeinsames Lehren und Lernen!
Liste der Seminare
(Genauere Informationen s. Vorlesungsverzeichnis)
- Justice and transition. Practices and narratives of gender, migration and development (Agnieszka Komorowska)
- Kanon und Frauen? (Christine-Marie Ansari)
- Frauen der Filmgeschichte: Regisseurinnen vom Stummfilm bis zur Gegenwart (Lisa Hinterleitner)
- Kurznarrativik von Schriftstellerinnen aus Lateinamerika (Jan-Henrik Witthaus)
- Grenzgängerin! Reformatorin! Feministin? – Argula von Grumbach (Jessica Gorissen)
- Frauen schreiben Artus. Moderne Autorinnen und die Neuverhandlungen der Artuswelt (Vivian Donath)
- Literaturwissenschaftliche Geschlechterforschung (Lisa Wille)
- Dire le travail sexuel : subjectivités, récits et résistances dans la littérature et le cinéma français et québécois contemporains (Jacopo Romei)
- „Ausgezeichnet“: Literaturpreisträgerinnen und ihre (Kon)Texte (Sarah Engelhard)
- Écriture en mouvement: Voyageuses, Nomades, Migrantes (Agnieszka Komorowska)
- Migrationsliteratur weiblicher AutorInnen (Christine-Maria Ansari)
- Beiträgerinnen der Kinder- und Hausmärchen (Holger Ehrhardt)
- Literatur im Nachkriegsdeutschland: Ilse Aichinger (Andreas Wicke)
- Clara Hätzlerins Buch von der Falknerei digital (Vanessa-Nadine Sternath)
- Kinder und jugendliterarische Texte von Frauen für den Deutschunterricht (Christine-Marie Ansari)
- Le siècle classique au féminin: Autorinnen der französischen Klassik (Agnieszka Komorowska)
- Autorinnen des 18. Jahrhunderts (Lisa Wille)
- Videospiele und Gender (Fabian Mehmel)
- Ava (Michael Mecklenburg)
- Büroliteratur in Lateinamerika und ihre Hintergründe: Soziale Ungleichheit auf der Achse des sozialen Geschlechts (Jan-Henrik Witthaus)
- Großstadt, Geschlecht, Gesellschaft: Frauenstimmen der Neuen Sachlichkeit (Lisa Wille)
- Frauenfiguren und Weiblichkeit im deutschen Märchen (Holger Ehrhardt)
- Österreichische Autorinnen – Aichinger, Bachmann, Ebner-Eschenbach, Jelinek, Streeruwitz (Stefanie Kreuzer)
- Hannah Arendt. Literatur und Politik (Jennifer Pavlik)
- Le roman épistolaire au féminin (Kirsten Behr)
- Frauen singen? Die Paradoxie der weiblichen Stimme im Minnesang (Jennifer Langer)
- Die „große alte Dame der deutschen Literatur“? Marie Luise Kaschnitz (1901–1974) (Nikola Roßbach)
- Female Audio Culture. Hörspielautor*innen – Podcaster*innen – Sprecher*innen (Jan Sinning)
- Tabubruch und Theaterskandal: Elfriede Jelinek (Paul Bräutigam und Andreas Wicke)
- Literatur von Frauen im 17. Jahrhundert (Nikola Roßbach)
- Anne Frank – Erinnerungskultur im Medienverbund (Andreas Wicke)
- Filmemacherinnen ins Bild gesetzt! Marginalisierung (k)ein Thema? (Stefanie Kreuzer/Mirja Kutzer)
- Kasseler Autorinnen um 1900 (Nikola Roßbach)
- Mechthild von Magdeburg (Michael Mecklenburg)