Aktuelles


Exkursion im Sommersemester 2023

Im Rahmen des Seminars „Der Erste Weltkrieg als deutsch-französischer Erinnerungsort“ waren wir, 22 Studierende aus der Romanistik und der Geschichtswissenschaft unter der Leitung von Jörg Requate und Julia Spohr, vom 19. bis 23. Juni auf Exkursion in Ostfrankreich. Im Zentrum der Exkursion stand die Frage nach der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg. Von Verdun, über Reims bis nach Metz wurden verschiedene Orte und Gedenkstätten des Ersten Weltkriegs besucht. Die ersten drei Tage verbrachten wir in Verdun, dem Sinnbild des Schreckens des Ersten Weltkrieges. Dort besuchten wir das vor kurzem aufwendig umgestaltete Mémorial, ein Museum, sowie einige umliegende Schlachtfelder und Bunkeranlagen von Douaumont und Vaux. Eindrücklich war der Blick vom Beinhaus auf den davor liegenden Soldatenfriedhof. Ein gänzliches anderes Bild zeigte sich als wir mit Hilfe einer Augmented Reality-Tour in die Haut eines Soldaten im Ersten Weltkrieg schlüpften und die Zitadelle von Verdun erlebten. Bereits hier wurde deutlich, dass Erinnerung auf vielfältige Weise geschehen und ganz unterschiedliche Formen annehmen kann. Auf dem Weg nach Reims legten wir einen Zwischenstopp in Suippes ein. Wir waren uns schnell einig, dass wir den spezifischen Zugang – den starken Fokus auf die Zivilbevölkerung – des Museums äußerst wichtig fanden. Weitere Highlights waren am vierten Exkursionstag der Besuch der Drachenhöhle nahe Reims und eine Stadtführung durch Metz am letzten Exkursionstag. Während dieser Stadtführung konnten wir konkret nachvollziehen, wie sich Erinnerung mit der Zeit verändert und entwickeln kann.

(Bericht verfasst von: Marlen Wernecke)

Fort de Douaumont, nahe Verdun
Die Exkursionsgruppe in Metz
Das Beinhaus von Douaumont (Ossuaire de Douaumont)

Neuerscheinung: Europa an der Schwelle zur Hochmoderne (1870-1890) von Jörg Requate

Die Reihe Oldenbourg Grundriss der Geschichte ist ein wichtiges Mittel der Orientierung - für Studierende und Lehrende. In ihrer bewährten Dreiteilung enthalten die Bände einen Überblick über den jeweiligen historischen Gegenstand, einen umfangreichen Forschungsüberblick sowie eine ausgiebige Bibliographie. Nun erscheint ein neuer Band von Jörg Requate unter dem Titel "Europa an der Schwelle zur Hochmoderne".

Zum Inhalt:
Zwischen 1870 und 1890 veränderte sich Europa signifikant: Nationalstaaten festigten sich parallel zu wachsenden globalen Verflechtungen. Wissenschaftliche Innovationen faszinierten und ängstigten zugleich. Wirtschaftliche Dynamik führte zu neuen Formen sozialer Ungleichheit. Der politische Massenmarkt brachte Partizipation, aber auch Ausgrenzung und Unterdrückung. Die Ambivalenzen der Hochmoderne nahmen unverkennbare Konturen an. Der Band führt in die Forschungsdebatten ein und enthält eine ausführliche Bibliografie.

Weitere Informationen zur Reihe und zur Publikation finden Sie hier.


Was soll denn das bringen? - Ein Podiumsgespräch über die Wirkung von Satire

Zum dritten Mal organisieren die Caricatura Galerie und das Arbeitsgebiet Geschichte Westeuropas 18.-20. Jahrhundert an der Universität Kassel gemeinsam ein Panel, auf dem Akteur:innen aus Satire, Komischer Kunst, Journalismus, Politik und Wissenschaft über neue Entwicklungen und Wechselwirkungen von Satire und Gesellschaft sprechen.

»Die Menschen wollen nicht belehrt werden. Sie wollen unterhalten werden«, resümmiert Bruno Jonas. Ist Satire also lediglich Selbstzweck oder ist die Macht der Komik doch größer als man denkt? Diesen Fragen gehen die Historikerin Prof. Dr. Dagmar Ellerbrock, der »Extra 3«-Redakteur Jesko Friedrich, die Cartoonistin Kittihawk und der Journalist und Schriftsteller Andreas Platthaus am Montag, 26. Juni 2023 um 19.00 Uhr nach. Das Gespräch wird moderiert von Amira El Ahl.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. 
Unterstützt wird die Veranstaltung von der cdw Stiftung und der Stadt Kassel.


Neuerscheinung: Die (Un)Sichtbarkeit der Gewalt. Medialisierungsdynamiken seit dem späten 19. Jahrhundert

Hinsichtlich der öffentlichen Wahrnehmung von Gewalt haben die (Massen-)Medien in der Regel eine Schlüsselrolle gespielt. Gewalt wurde von ihnen sehr unterschiedlich thematisiert und bewertet: Manche Formen von Gewalt, etwa solche in Familien, in der Kirche, im Sport oder in Erziehungseinrichtungen, wurden erst spät aufgegriffen und skandalisiert, andere, etwa der Rechtsterrorismus, nur eingeschränkt erfasst. Die Beiträge des Bandes gehen den medialen Dynamiken der Gewaltdarstellung anhand von Fallbeispielen aus Deutschland und anderen Ländern nach. 
Carina Gabriel-Kinz befasst sich in ihrem Beitrag etwa mit satirischen Darstellungen sexualisierter Gewalt in kirchlichen Einrichtungen und ihren Auswirkungen auf die öffentliche Debatte in Deutschland und Frankreich (2010-2020). 
Der Band erscheint als Band 37 in der Reihe 'Veröffentlichungen des Zeitgeschichtlichen Arbeitskreises Niedersachsen' im Wallstein-Verlag und wird herausgegeben von Jörg Requate, Dirk Schumann und Petra Terhoeven. 


Wer sagt denn sowas? - Podiumsgespräch in Kooperation mit der Caricatura Galerie

Wie verändert Gesellschaft Sprache und wie verändert Sprache Gesellschaft? Zu dieser Leitfrage veranstaltete das Fachgebiet Geschichte Westeuropas zusammen mit der Caricatura Galerie Kassel ein Podiumsgespräch am Montag, 30. Januar 2023 um 19 Uhr in der Caricatura Galerie. 
 
Es diskutierten der Journalist und Autor Hasnain Kazim, der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Holger Kersten, die Titanic-Chefredakteurin Julia Mateus, der Cartoonist Til Mette und der Bundestagsabgeordnete Boris Mijatovic. Das Gespräch wurde moderiert von Amira El Ahl. 

Einen Audio-Mitschnitt der Veranstaltung finden Sie nun auf der Homepage der Caricatura.


Das Fachgebiet "Geschichte Westeuropas 18.-20. Jahrhundert" richtet vom 12.-14. Mai 2022 eine interdisziplinäre Tagung zu „Lachen und Verlachen. Komik und Satire in gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Umbruchsituationen seit dem 19. Jahrhundert“ aus. Die Tagung findet im Tagungsraum des International House der Universität Kassel (Mönchebergstraße 11a) statt.

Der Anschlag auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo im Januar 2015 markiert eine Zäsur in der Geschichte von Komik und Satire. Die Auseinandersetzung um die Grenzen des Sag- und Zeigbaren hat mit dem blutigen Attentat eine neue, bis dahin unbekannte gewaltsame Dimension angenommen. Nach einer ersten Welle der Solidarität rückte jedoch bald mehr und mehr die Frage in den Vordergrund, ob Satire wirklich „alles darf“. Comedians und Satiriker, Karikaturen und Karnevalsauftritte rückten plötzlich ins Rampenlicht öffentlicher Aufmerksamkeit: In den USA war es z.B. der Comedian Dave Chappelle, in Frankreich Karikaturen in der Humantité und Le Monde, in Deutschland Komiker*innen wie Jan Böhmermann, Dieter Nuhr oder Lisa Eckhart, die zum Auslöser von Debatten wurden, wo Humor subversiv, wo er harmlos und wo er diskriminierend ist.

Die Tagung greift diese aktuellen Auseinandersetzungen auf und setzt sie in eine historische Perspektive: Haben Humor und Satire eine besondere Funktion als Sonde für gesellschaftliche Veränderungen? Sind Debatten um die Frage, was Humor und Satire dürfen, Indikatoren für Veränderungen in der Bestimmung von gesellschaftlicher „Normalität“? Welche Rolle spielt dabei medialer Wandel? Sind gesellschaftliche Umbrüche auch mit Veränderungen in der Frage verbunden, was als komisch gilt und was als verletzend? Mit diesen und anderen Fragen setzt sich die Tagung in einem historischen Längsschnitt und anhand eines breiten Spektrums unterschiedlicher Beispiele auseinander.


Bild: Justyna Jaszke JBJart

Why Europe, Which Europe? A Debate on the Present and Future of European History as a Field of Research (mit Sonja Levsen, Freiburg, und in Kooperation mit den Deutschen Historischen Instituten und der Max-Weber-Stiftung)

Between national spaces of historical enquiry on the one and global history on the other side: What are European history’s contributions to understanding the past – and the present? What, if any, are its methodological and heuristic characteristics? In which ways has the field developed within the last decade in research institutions all over Europe – and where do we want it to head within the near future? These questions, surprisingly, have never been discussed in a truly European perspective, between historians from all parts of Europe. EuropeDebate has kicked off such a debate. Since October 2020, historians from various parts of Europe have offered new perspectives on European history as a field of research - and almost 5 000 visitors to the website have so far taken an interest in the project. In spring 2021, a second round of the debate will follow; after that, subpanels on specific topics are planned.


Contributors in fall 2020: Efi Avdela (Athens), Martin Conway (Oxford), Pepijn Corduwener (Utrecht), Laura Lee Downs (EUI Florence), Pasi Ihalainen (Jyväskylä), Jitka Malečkovà (Prague) and Alexander Semyonov (St Petersburg).


Contributors in spring 2021: Maciej Górny (Warschau), Karen Gram-Skoldjager (Aarhus), Sandrine Kott (Genf), Ferenc Laczo together with Camilo Ehrlichman and Pablo del Hierro (Maastricht), Giovanni Orsina (Rom), Xosé Manoel Núñez Seixas (Santiago de Compostela), Dubravka Stojanovic (Belgrad).


Archivierte Meldungen

Das Fachgebiet Geschichte Westeuropas freut sich, direkt zu Beginn des Wintersemesters drei Vorträge im Rahmen des Neuzeitlichen Forschungskolloquiums ankündigen zu können:

Den Auftakt macht Prof. Dr. Lutz Raphael (Universität Trier) am Montag, 24. Oktober 2022 um 18.00 Uhr c.t.
Er wird sprechen zu: Wie schreibt man eine Gesellschaftsgeschichte der (modernen) europäischen Demokratien? 

Am 7. November 2022 kommen dann Prof. Dr. Daniela Münkel, Dr. Ronald Funke und Dr. Mark Laux (Stasi-Unterlagen-Archiv, Berlin) und präsentieren ihr Projekt: Töne der Repression. Audio-visuelle Quellen im Stasi-Unterlagen-Archiv. Spionageprozesse von den 1950er bis Ende der 1980er-Jahre.

Und schließlich präsentiert Julia Spohr (Universität Kassel) ihr Promotionsprojekt am 14. November 2022 unter dem Titel: Bei aller Liebe. Häusliche Gewalt in der Bundesrepublik und Frankreich (ca. 1970-2000).
 

Die Vorträge finden in der Nora-Platiel-Straße 1, Raum 1311 statt.

In regelmäßigen Abständen diskutiert Prof. Dr. Jörg Requate gemeinsam mit Prof. Dr. Christine Pflüger (Didaktik der Geschichte), Prof. Dr. Franziska Sick (Romanische Literaturwissenschaft) und Prof. Dr. Jan Witthaus (Romanische Literaturwissenschaft) aktuelle französische Literatur im Café Buch-Oase in Kassel.

Der nächste Termin ist Dienstag, 04. Februar 2020, um 19.30h. Der Eintritt ist kostenfrei.

Diskutiert wird Michel Serres, Was genau war früher besser? - Ein optimistischer Wutanfall, Berlin 2019.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

The Chair "Geschichte Westeuropa 18.-20. Jahrhundert" of the Department of History, University of Kassel, invites the community to the international and interdisciplinary workshop "Migrants & Media. Needs, Usages, and Effects". The workshop will take place on December 13 and 14, 2019.

Flyer and Poster available for download!

Conference Report

Vom 01.10.2019 bis zum 31.03.2020 wird Dr. Maddalena Marinari, Associate Professor am Department of History am Gustavus Adolphus College in Minnesota (USA), im Rahmen des DAAD-Gastdozentenprogramms am Fachgebiet Geschichte Westeuropas 18.-20. Jahrhundert tätig sein. Mit drei Lehrveranstaltungen in englischer Sprache wird sie das Lehrangebot des Fachgebiets im Wintersemester erweitern.
Informationen zu ihren Lehrveranstaltungen können dem aktuellen Vorlesungsverzeichnis entnommen werden. Weitere Informationen über die DAAD-Gastdozent*innenstellen im Wintersemester 2019/20 finden Sie in der Campus-Meldung der Universität Kassel.

Vom 3. - 6. Juni 2019 war Prof. Jörg Requate mit acht Teilnehmerinnen des Seminars "Politischer Protest in Frankreich von den 1970er Jahren bis zu den 'Gelbwesten'" zu Gast im Deutsch-Französischen Institut in Ludwigsburg.

Die Kurzinterviews zu dem Aufenthalt in der Frankreich-Bibliothek sind nachzulesen im Newsletter des dfi

Im Juni 2018 war Prof. Jörg Requate mit neun Teilnehmerinnen des Seminars "Frankreich als Einwanderungsland" zu Gast im dfi in Ludwigsburg. Der Bericht sowie die Kurzinterviews zu dem Aufenthalt sind nachzulesen im dfi-Newlsetter 03/2018.