Lehre Wintersemester 2016/17

Geschichtstheorien von Hegel bis Haiti

Dr. Anna-Katharina Wöbse


Seminar (Lektürekurs)
Dienstag: 12–14 Uhr
Nora-Platiel 4 - Raum 1219
Beginn: 25. Oktober 2016

MA Eur. Gesch. Modul 1, L3 Modul 8
Wenn der slowenische Philosoph Slavoj Žižek die Frage nach dem „Ende der Geschichte” stellt ist das ebenso eine theoretische Herausforderung (und Provokation) für die Geschichtsforschung wie die neue gesellschaftliche Präsenz von Tieren. Immerhin hat die Geschichtswissenschaft lange die von Menschen aktiv gemachte Geschichte zum Gegenstand ihrer Arbeit gemacht und diese von der Naturgeschichte ausgeschlossen und jener entgegengesetzt.
In dem Lektürekurs werden wir geschichtstheoretische Primärtexte von Hegel über Marx, Adorno und Foucault bis Žižek und Buck-Morss lesen und gemeinsam ein Verständnis der Texte und theoretischen Positionen erarbeiten. Der Fokus liegt dabei auf Geschichtstheorien, die einen gesellschaftskritischen Anspruch erheben. Die Lektüre und Diskussionen werden dabei vom Nachdenken über die Möglichkeiten und Notwendigkeit geleitet sein, Tiere in unserer Geschichtsschreibung zu berücksichtigen.
Der Kurs führt Sie in verschiedene Geschichtstheorien und theoretische Konzepte historischer Forschung ein. Im Laufe des Semesters erhalten Sie so außerdem einen wissenschafts- bzw. ideengeschichtlichen Überblick über die Entwicklung kritischer geschichtswissenschaftlicher Diskurse der letzten 200 Jahre, der Ihnen hilft, heutige geschichtswissenschaftliche Diskussionen besser zu verstehen sowie historisch einzuordnen und zu fundieren. Ein besonderes Augenmerk wird der gesellschaftlichen Relevanz historischer Forschung gelten. Darüber hinaus üben Sie durch die Lektüre den Umgang mit theoretischen Texten sowie mit Literatur aus unterschiedlichen historischen Kontexten.


Literatur

  • Jörg Baberowski, Der Sinn der Geschichte: Geschichtstheorien von Hegel bis Foucault, München 2014.
  • Herta Nagl-Docekal (Hg.), Der Sinn des Historischen: Geschichtsphilosophische Debatten, Frankfurt a.M. 1996.
  • Johannes Rohbeck, Geschichtsphilosophie zur Einführung, Hamburg 2004.

Historisches Propädeutikum zu: Zwischen Kamerad und Ungeziefer-Materielle und diskursiver Tier-Mensch-Beziehungen im Nationalsozialismus

Dr. Anna-Katharina Wöbse

 

Seminar
Montag: 10–12 Uhr
Nora-Platiel 5 - Raum 1108
Beginn: 24. Oktober 2016
L2 Modul 1, BA HF Modul 1, BA NF Modul 1, L3 Modul 1

Das Historische Propädeutikum dient zur Einführung in die Grundlagen und Arbeitstechniken des wissenschaftlichen Studiums des Fachs Geschichte mit dem Schwerpunkt Neuere und Neuste Geschichte. Sie erhalten einen Überblick über verschiedene geschichtswissenschaftliche Forschungsansätze und üben das kritisch wissenschaftliche Arbeiten von der Literaturrecherche über den Umgang mit Quellen und Sekundärliteratur bis zur Erstellung von Hausarbeiten und Referaten. Des Weiteren werden verschiedene Quellengattungen und -sammlungen sowie die Methoden zu ihrer Erschließung vorgestellt. Den Abschluss des Seminars bildet ein knapper Überblick über neuere Tendenzen in den Geschichtswissenschaften. Insgesamt soll es Ihnen den Einstieg in das Studium und die damit zusammenhängenden Tätigkeiten und Anforderungen erleichtern.

Literatur

  • Gunilla Budde u.a. (Hg.), Geschichte. Studium – Wissenschaft – Beruf, Berlin 2008.
  • Barbara Wolbring, Neuere Geschichte Studieren, Konstanz 2006.
  • Stefan Jordan, Einführung in das Geschichtsstudium, Stuttgart 2008.