1. Tagung zur Umweltgeschichte des Mittelalters
„Umweltgeschichte als Verflechtungsgeschichte – Potentiale der Mediävistik“
"Alles hängt zusammen" - so formulierte die Deutsche Forschungsgemeinschaft jüngst in einer Pressemitteilung eine zentrale Erkenntnis der Biodiversitätsforschung.
Dieses Motto gilt im doppelten Sinne auch für die Umweltgeschichte: Einerseits untersucht sie mit historischen Mensch-Umwelt-Relationen komplexe Interdependenzen und Wechselwirkungen und andererseits erfordert ihr Forschungsziel die vernetzte Zusammenarbeit naturwissenschaftlicher und kulturwissenschaftlicher Disziplinen.
Diese Tagung widmet sich der Frage, welche Beiträge die Mittelalterwissenschaft zu Inhaltlichen und Analyseansätzen dieses interdisziplinären Forschungsfeldes erbringen können. Welche umweltgeschichtliche Fragenstellungen existieren in unterschiedlichen mit dem Mittelalter befassten Fachgebieten? Welche spezifischen Potenziale und Widerstände bietet die Analyse mittelalterlicher Daten- und Quellenbestände im Hinblick auf umwelthistorische Fragen? Und wie lässt sich die Verwobenheit umwelthistorischer Aspekte aus mediävistischer Sicht angehen? Bieten sich hier besondere Modelle oder Ansätze zur Erfassung struktureller Komplexität an?
Mittwoch, 5. Februar 2014, 11-17 Uhr, Mönchebergstr. 3, Raum 2120 (Senatssaal)
10:00–11:00 Anreise, Anmeldung, Kaffee
11:00–11:30 Begrüßung und Einleitung (Margit Mersch)
Sektion I:
11:30–12:00 Gerrit Schenk (Darmstadt): Aus der Geschichte lernen? Chancen, Probleme und Grenzen des Lernens aus der Geschichte natürlich induzierter Katastrophen
12:00–12:30 Winfried Schenk (Bonn): Fachübergreifende Zugänge und Arbeitsfelder der Historischen Geographie im Forschungsfeld „Historische Mensch-Umwelt-Beziehungen“
12:30–14:00 Mittagspause
Sektion II:
14:00–14:30 Kay Peter Jankrift (Münster/Augsburg): Knochen erzählen. Medizinische Aspekte der Umweltgeschichte
14:30–15:00 Thomas Robert Stöllner (Bochum): Montanarchäologie und Umweltgeschichte des mitteleuropäischen Bergbaus im Mittelalter
15:00–15:30 Kaffeepause
Sektion III:
15:30–16:00 Oliver Plessow (Kassel): Verflechtungen von Stadt und Land als Perspektive einer mittelalterlichen Umweltgeschichte?
16:00–16:30 Bernd Herrmann (Göttingen): 15 Minuten praktische Theorie: Mehr Begrifflichkeiten für die Umweltgeschichte (des Mittelalters)! Indikatoren eines fortschreitenden Verständnisses oder Camouflagen für dessen Stagnation?
16:30–17:00 Kommentar/Schlussdiskussion