Lehre
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Lehrveranstaltungen Wintersemester 2009 / 2010
Nord-Süd-Beziehungen: Zentrale Kategorien und Steuerungsoptionen
Dozent: Prof. Dr. Hans-Jürgen Burchardt
Hauptseminar
Mi. 10-12 Uhr
Raum: Moritz 21-25 Systembau 2 - Raum 0205
Beginn: 20.10.2009
BA Politik Modul 7, Magister Politik/Soziologie
Die Nord-Süd-Beziehungen stellen sich als ein Entwicklungsgefälle dar, welches in den letzten 50 Jahren das Weltsystem nicht substantiell destabilisierte bzw. durch den dominanteren Ost-West-Konflikt überlagert wurde. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts scheint diese Entwicklungsasymmetrie aber das Potenzial zu entfalten, sich zu einer zentralen Konfliktachse im Weltsystem auszuwachsen. Die globalen Ungleichheiten zwischen Industrie- und Entwicklungsländern fordern den Norden schon seit einiger Zeit über Bumerang-Effekte wie ökonomischen Wettbewerbsdruck, Migration, Lohndumping, die Bedrohung durch zerfallende Staaten oder Terrorismus heraus. Gleichzeitig ist eine Veränderung internationaler Machtkonstellationen zu beobachten. Aufstrebende Staaten wie China, Indien, Brasilien oder Südafrika erweitern ihren ökonomischen und politischen Einfluss. Im Seminar werden wir die zentralen Facetten der Nord-Süd-Beziehungen sowie die aktuellen Erklärungsansätze wie fragile Staatlichkeit oder regionale Führungsmächte analysieren und Möglichkeiten ihrer Steuerung diskutieren.
Teilnahmevoraussetzung an der Veranstaltung ist die Übernahme eines Referats; für den Leistungsnachweis ist zusätzlich eine Hausarbeit zu erstellen.
Literatur:
Burchardt, Hans-Jürgen (2009): Die Nord-Süd-Beziehungen im Umbruch. Neue Perspektiven auf Staat, Demokratie in der Weltpolitik, Frankfurt: Campus
Achim Brunnengräber/ Hans-Jürgen Burchardt/ Christoph Görg (2008): Mit mehr Ebenen zu mehr Gestaltung? Multi-Level-Governance in der transnationalen Sozial- und Umweltpolitik, Baden-Baden: Nomos
Semesterapparat
Globale Sozialpolitik und Governance
Dozent: Prof. Dr. Hans-Jürgen Burchardt
Hauptseminar
Mi. 10-12 Uhr
Raum: Moritz 21-25 Systembau 2 - Raum 0205
Beginn: 20.10.2009
BA Politik Modul 7, Magister Politik/Soziologie, LA PoWi
Die unzureichende Bearbeitung globaler sozialer Problemlagen und die ökonomischen, ökologischen und politischen Asymmetrien in der Welt werden zunehmend zu einer zentralen Konfliktachse des Weltsystems. Als Antwort auf die hierbei entstehenden Veränderungen und Bedrohungen werden in der Weltpolitik heute besonders verschiedene Formen von Governance vorgeschlagen. In der Veranstaltung werden zum einen Inhalte, Strukturen und Akteure einer sozial ausgerichteten Politik innerhalb ausgewählter globaler Problem- und Konfliktfelder analysiert. Zum anderen werden verschiedene Governance-Strukturen und Mechanismen mit ihren Potenzialen und Begrenzungen vorgestellt, die zur globalen Problembearbeitung dienen könnten.
Teilnahmevoraussetzung an der Veranstaltung ist die Übernahme eines Referats; für den Leistungsnachweis ist zusätzlich eine Hausarbeit zu erstellen.
Literatur:
Achim Brunnengräber/ Hans-Jürgen Burchardt/ Christoph Görg (2008): Mit mehr Ebenen zu mehr Gestaltung? Multi-Level-Governance in der transnationalen Sozial- und Umweltpolitik, Baden-Baden: Nomos
Semesterapparat
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Staat und Demokratie in der Weltpolitik
Dozent: Prof. Dr. Hans-Jürgen Burchardt
Hauptseminar
Dienstag 16-20 Uhr, 14tägl.
Raum: Nora-Platiel 1 - Raum 1311
Beginn: 20.10.2009
MA Politik Modul 6, Magister Politik, Magister Soziologie
Die Welt ist im Umbruch. Dynamiken wie die internationale Finanzkrise, der globale Klimawandel oder das weltweite Aufrüsten stellen Politik und Wissenschaft vor neue Aufgaben. Für die Bearbeitung globaler Problemlagen werden die Länder und Regionen außerhalb der OECD darum immer wichtiger. Doch über viele politische Phänomene der Nicht-OECD liegt bis heute nur begrenztes Wissen vor. Für nicht wenige Staaten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas sind bereits aufgrund der mangelnden Datenlage generelle Aussagen über gesellschaftliche Entwicklungen oder politischen Wandel nur partiell möglich. In dieser Veranstaltung werden die für die Politikwissenschaft zentralen Kategorien Staat und Demokratie außerhalb der OECD aus verschiedenen methodischen und theoretischen Perspektiven vorgestellt und diskutiert.
Teilnahmevoraussetzung ist eine intensive Lektüre der angegebenen Literatur, die Übernahme eines Referats und die Erbringung einer schriftlichen Leistung.
Literatur:
Burchardt, Hans-Jürgen (2009): Die Nord-Süd-Beziehungen im Umbruch. Neue Perspektiven auf Staat, Demokratie in der Weltpolitik, Frankfurt: Campus
Anthony Giddens: The Constitution of Society – ein Lektürekurs
Dozent: Prof. Dr. Hans-Jürgen Burchardt
Hauptseminar
Di. 16-20 Uhr, 14tägl.
Raum: Nora-Platiel 1 - Raum 1311
Beginn: 27.10.2009
MA Politik Modul 2, Magister Politik, Magister Soziologie
Mit seiner Strukturationstheorie will der britischer Soziologe und Sozialtheoretiker Anthony Giddens die bisherigen methodischen und theoretischen Begrenzungen, die die Begriffe Handlung und Struktur umfassen, überwinden. Er sucht hierbei einen Mittelweg zwischen Positionen, die den Fokus auf soziale Systeme oder auf das Individuum richten und bemüht sich, subjektive und objektive Dimension erkenntnistheoretischer Grundannahmen miteinander zu vereinen. Dieses Vorhaben gehört zweifelsohne zu den einflussreichsten und interessantesten Versuchen der jüngeren Theorieentwicklung, die Gesellschaftswissenschaften um eine neue Perspektive zu bereichern. Die Strukturationstheorie beeinflusst auch die politikwissenschaftliche Forschung und Theorie bis heute im nennenswerten Umfang. Als Lektürekurs werden wir uns im Seminar die Ausführungen von Anthony Giddens über ein intensives Literaturstudium aneignen und gemeinsam überprüfen, inwieweit sie auf aktuelle politische Phänomene angewendet werden können. Um eine intensive Arbeitsatmosphäre zu gewährleisten, findet das Seminar vierzehntägig statt. Leistungsnachweise werden über eine durchgehende Teilnahme, ein Referat und eine schriftliche Arbeit erlangt.
Literatur:
Giddens, Anthony (1984): Die Konstitution der Gesellschaft. Grundzüge einer Theorie der Strukturierung. Campus Verlag, Frankfurt/New York
Demokratie und Sozialpolitik in internationaler Perspektive
Dozent: Dr. Stefan Schmalz
Hauptseminar
Do, 14-16 Uhr
Raum: Moritz 21-25, Systembau 1, R. 0104
Beginn: 15.10.2009
MA Modul 1, Magister Politik
Der Globalisierungsprozess hat nicht nur die Spielregeln der Weltwirtschaft verändert. Auch die politischen Steuerungsprozesse und Kräfteverhältnisse wurden transformiert. Dies spiegelt sich in den verschiedensten Politikfeldern wider. Das Seminar geht diesen Umbrüchen exemplarisch anhand von zwei Themenbereichen sowohl in den OECD- als auch Nicht-OECD-Ländern nach. Zunächst werden die Veränderungen der demokratischen Regierungsform analysiert. Dabei wird insbesondere die Postdemokratie-Debatte reflektiert und mit neuen Entwicklungen im globalen Süden kontrastiert. Analog wird der Bereich der Sozialpolitik untersucht. Hier sollen vor allem die klassische Typologie von Esping-Andersen und der neoliberale Umbau der einzelnen Wohlfahrtsstaatsmodelle sowie die Transformation von Sozialsystemen außerhalb des Westens in Bezug zueinander gebracht werden. Abschließend werden die Befunde vor dem Hintergrund der derzeitigen Finanz- und Globalisierungskrise diskutiert.
Literatur:
Bache, Ian/ Finders, Matthew (Hg.) (2004): Multi-level Governance, Oxford.
Crouch, Colin (2008): Postdemokratie, Frankfurt a.M.
Dahl, Robert (1971), Polyarchy. Participation and Opposition, New Haven.
Deacon, B., M. Hulse and P. Stubbs (1997): Global Social Policy. International Organizations and the Future of Welfare, London.
Esping-Andersen, Gøsta (1990): The Three Worlds of Welfare Capitalism, Cambridge.
Robinson, William (2004): A Theory of Global Capitalism. Production, Class, and State in a Transnational World, Baltimore.
Die neue Weltwirtschaftskrise und ihre gesellschaftlichen Folgen
Dozent: Dr. Stefan Schmalz
Projektseminar
Do, 16-18 Uhr
Raum: Moritz 21-25, Systembau 1, R. 0104
Beginn: 15.10.2009
BA-Modul 7, Magister Politik
"Krise macht Urlaub", so der Titel des Leitartikels der Wirtschaftswoche vom 11.07.2009. Folgt man der Einschätzung des Chefredakteurs Roland Tichy, werden schon bald nach der Bundestagwahl viele kurzfristige (sozial)politische Maßnahmen auslaufen und die gesellschaftlichen Folgen der Krise auch in Deutschland spürbar werden. Ein Blick über den Tellerrand zeigt, dass die Krise weltweit gigantische Auswirkungen gezeitigt hat: Abermillionen wurden in Arbeitslosigkeit und Armut geworfen, Regierungen und Parteiensysteme gerieten ins Wanken und als Gegenmittel wurden milliardenschwere Konjunkturpakete geschnürt. Dennoch fehlt eine Übersicht über dieses Dickicht von Krisenfolgen und Gegenmaßnahmen. Zu stark variieren die Reaktionen von Land zu Land. Das Projektseminar soll Licht ins Dunkel bringen. Forschungsgegenstand ist ein Krisenvergleich von verschiedenen Ländern - vorzugsweise die G-20-Staaten. Dabei sollen nicht die wirtschaftlichen, sondern die gesellschaftlichen Auswirkungen im Mittelpunkt stehen. Die Studierenden werden ein Forschungsraster erarbeiten und in Ländergruppen Fallstudien anfertigen. Ziel ist die Erarbeitung einer Ausstellung, die im zweiten Semester präsentiert werden soll. Fremdsprachenkenntnisse jeglicher Art sind für das Projekt von Gewinn. Studierende im Auslandssemester können problemlos mitarbeiten. Drittmittel für das Projekt wurden bereits beantragt. Die Ergebnisse eines früheren Projektstudiums des Dozenten sind unter: www.tagung-bolivien.de einzusehen.
Literatur:
Candeias, Mario / Rilling, Rainer (Hg.) (2009): Krise. Neues vom Finanzkapitalismus und seinem Staat, Berlin.
Konrad-Adenauer-Stiftung (2008): Die Finanzmarktkrise. Internationale Perspektiven. Berichte und Analysen aus 24 Ländern, Sankt Augustin/Berlin.
Krugmann, Paul (2009): Die neue Weltwirtschaftskrise. Frankfurt/Main.
Zeise, Lucas (2009): Ende der Party. Die Explosion im Finanzsektor und die Krise der Weltwirtschaft, 2. verbesserte und ergänzte Auflage, Köln.
Die Sozialpolitik der „neuen“ Linken in Lateinamerika: Brasilien, Chile und Venezuela im Vergleich
Dozentin: Dr. Ingrid Wehr
Hauptseminar
Blockseminar:
Einführung 30. Oktober, 14:00 bis 18:00 Uhr,
Block I: 21. – 22. Januar (Do: 14:00 bis 20:00 Uhr; Fr: 11:00 bis 15:00);
Block II: 5. – 6. Februar (Fr. 14:00 bis 20:00 Uhr); Sa. 11:00 bis 15:00
Räume:
Gottschalkstr. 10-12 (2. Stock), Eingang Uni-Buchladen
30.10.09: R. 2201; 21.01.10: R. 2205; 22.01.10: R. 2201; 05.02.10: R. 2205;
06.02.10: R. 2205
BA Politik Modul 7, Mag Politik, LA Sozialkunde, LA PoWi
Auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist Lateinamerika die Region mit der höchsten Ungleichverteilung von Einkommen und Lebenschancen weltweit. Trotz langjähriger demokratischer Erfahrungen und ausgeprägter wohlfahrtsstaatlicher Traditionen, ist es bisher nicht gelungen, die extreme Ungleichheit abzubauen. Der Kurs möchte die Möglichkeiten und Grenzen sozialpolitischer Maßnahmen zur Armutsreduzierung und Umverteilung in Lateinamerika vergleichend ausloten. Wir konzentrieren uns hierbei auf drei Staaten, in denen linke politische Parteien bzw. Gruppierungen seit längerem an der Regierung sind: Brasilien unter Präsident Lula, das seit 16 Jahren von einer Mitte-Links-Koalition regierte Chile, sowie Venezuela unter der Führung des Populisten Chavez. Hierbei sollen nicht nur die sozialpolitischen Programme zur Armutsbekämpfung, sondern auch Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Steuerpolitik vergleichend analysiert werden. Nach der Klärung der theoretischen Grundbegriffe und einer grundlegenden Einführung in die Rahmenbedingungen lateinamerikanischer Sozialpolitik in der Ära des Neoliberalismus werden wir uns sowohl mit den sozialpolitischen Programmen der Linksparteien in den drei ausgewählten Ländern wie auch mit den institutionellen bzw. strukturellen Faktoren auseinandersetzen, die deren Umsetzung schwierig machen.
Zur Erteilung eines Leistungsnachweises müssen ein Referat sowie eine Hausarbeit erstellt werden.
Indigene Mobilisierung in Lateinamerika - der politische Aufstieg des Ausgegrenzten
Dozent: Zeljko Crncic
Seminar
Mo, 14-18 Uhr (14tägl.)
Raum: Nora-Platiel 1 - Raum 3308
Beginn: 19.10.09
BA-Modul 7; Magister Politik, Lehramt PoWi
Die politische Landkarte vieler lateinamerikanischer Länder hat sich in den letzten Jahren, nicht zuletzt durch das Auftreten starker sozialer Bewegungen verändert. Das Seminar soll zunächst einen theoretischen Einblick in die Entstehung und die Aktionsformen sozialer Bewegungen bieten. In einem zweiten Schritt sollen anhand empirischer Beispiele aus drei ausgewählten Ländern der Region die praktischen Auswirkungen des Auftretens sozialer Bewegungen beleuchtet werden.
Ziel ist es, mit Hilfe der erarbeiteten theoretischen Grundlagen, Entstehung, Ausbreitung und Implikationen sozialer Mobilisierung in politischen System der jeweiligen Länder zu analysieren. In einem zweiten Schritt sollen lokale Unterschiede in der Ausprägung der Bewegungen und die Auswirkungen auf das regionale Gefüge der Andenregion bearbeitet werden.
Literatur:
Snow, David/Soule, Sara A./Kriesi, Hanspeter (2005): The Blackwell Companion to Social Movements; Oxford.
Van Cott, Donna Lee (2005): From Movements to Parties in Latin America. The Evolution of Ethnic Politics; Cambridge.
Yashar, Deborah (2005): Contesting Citizenschip in Latin America; Cambridge.
Semesterapparat (demnächst hier)
Lehrprojekte und Exkursionen
Exkursion zu lateinamerikanischen Botschaften nach Berlin
Interkulturelles Lernen zu Gender
Planspiel Polis 2007: Kasseler Studierende simulieren das Weltgeschehen
Politische Praxis zwischen Plan und Spiel: Simulation der FTAA/ALCA-Verhandlungen
Venezuela zwischen Revolution und Revolte, Internationale Fachtagung 2005
Südamerika zwischen Kooperation und Aufrüstung
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Bisherige Lehrveranstaltungen
Wintersemester 2005/06
Sommersemester 2005
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Arbeits- und Kommunikationsstil
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