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04.06.2025 | Veröffentlichung | Internationale Beziehungen mit Schwerpunkt Lateinamerika

Artikel von Carla Noever Castelos: Wie kommt das Neue in die Welt? Zur Präfiguration einer post-extraktivistischen Zukunft

Aus dem Editorial der PROKLA 219: In ihrem Artikel setzt sich Carla Noever Castelos mit der Frage auseinander, wie eine Transformation hin zu einer post-extraktivistischen Zukunft gelingen kann. Dabei stellt sie die Bedeutung »präfigurativer Praktiken« in den Mittelpunkt ihrer Analyse. Im Gegensatz zu staatszentrierten Transformationsansätzen steht Präfiguration für das experimentelle Erproben erwünschter zukünftiger Beziehungsweisen im Hier und Jetzt. Am Beispiel verschiedener Anti-Lithium-Initiativen in der spanischen Provinz Extremadura zeichnet sie nach, wie sozial-ökologische Bewegungen den Aufbau horizontaler Institutionen sowie demokratischer und sorgender Subjektivitäten vorantreiben. Damit stellen präfigurative Praktiken eine wichtige Grundlage für post-extraktivistische Transformationen dar. Allerdings sind diese Praktiken in ihrer Wirkung begrenzt, da sie häufig nach innen gerichtet sind und damit nicht auf die Transformation staatlicher Institutionen abzielen. Carla Noever Castelos schließt daher mit dem Ausblick, dass es eine zentrale Herausforderung zukünftiger Bewegungen sein wird, die Grenze zwischen der internen Entwicklung und Erprobung radikaler Alternativen und dem breiteren Wirken in Staat und Institutionen erfolgreich zu verschieben.

 

Mehr Infos unter: https://prokla.de/index.php/PROKLA/article/view/2185