23.05.2025 | Forschung | Publikation

Neuerscheinung: Attraktive Pflegeberufe durch Tarifautonomie

Bild Publikation mit Autoren
Wolfgang Schroeder und Saara Inkinen: Attraktive Pflegeberufe durch Tarifautonomie

Was tun gegen den Pflegenotstand? Ein zentrales Gegenmittel ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Dafür braucht es starke Interessenvertretungen der Beschäftigten und eine handlungsfähige Tarifautonomie. Beides gibt es bundesweit nicht! Aber wo steht die Organisation der Beschäftigten und wie geht es weiter? Damit haben sich die Autoren Wolfgang Schroeder und Saara Inkinen in der Studie zur kollektiven Selbstorganisation in der Altenpflege beschäftigt, die nun als Buch erschienen ist.

Die Follow-Up-Studie, die an unsere Untersuchung von 2015 anknüpft, liefert Erkenntnisse über die Arbeitsbeziehungen in der Altenpflege, analysiert Probleme und Herausforderungen und macht Lösungs- und Handlungsvorschläge. Sie stützt sich auf Befragungen von Pflegekräften sowie Experteninterviews mit relevanten Akteuren.

Im Einzelnen:

  • Die Beschäftigten der Altenpflege sind nur selten organisiert und ihre Interessendurchsetzung schwach.
  • In der Altenpflege besteht somit ein „Teufelskreis defekter Interessenvertretung“.
  • Die Arbeitgeber verweigern sich in großen Teilen tarifvertraglichen Lösungen.
  • Der Staat hat daher behutsam eingegriffen und insbesondere auf die Arbeitgeber Druck ausgeübt. Dadurch konnten erste Verbesserungen erzielt werden.
  • Es fehlt aber an politischem Willen und Können diesen Weg weiterzugehen und stärker aktiv die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
  • Die Situation in der Pflege wird sich nur durch mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen verbessern. Dazu bedarf es einer starken Interessenvertretung.
  • Wenn die Tarifpartner dazu nicht willens oder in der Lage sind, braucht es vermutlich eher weiteres und stärkeres staatliches Eingreifen.

Neugierig geworden? Hier geht’s direkt zur Publikation https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-47773-8