MY HOME, YOUR PROFIT?

Im Zentrum des Vertiefungsseminars steht der Zusammenhang zwischen Wohnen und Ökonomie: Wohnen verstärkt den Spalt zwischen Vermögenden und Menschen in finanziellen Nöten.

Bestehende Wohneigentumsverhältnisse gehen maßgeblich mit dem Rückgang staatlicher Investitionen in den sozialen Wohnungsbau und der Zunahme öffentlicher Subventionen von Eigenheimen in den letzten Jahrzehnten einher – für Menschen ohne Vermögen ist Wohnen kaum mehr bezahlbar.

Umgekehrt hat Wohnen einen Einfluss auf das Vermögen der Wohnenden, durch das Wohnen wird der Gender &Racial Wealth Gap (re)produziert. Während bislang der Wealth Gap vorrangig im Diskurs der Armuts- und Reichtumsforschung Beachtung findet, möchten wir mit der Perspektive der kritischen Wohnbauforschung anschließen – denn geht es um Vermögen, dann geht es um Immobilieneigentum.

Auf der Ebene der Wohnbauforschung planen wir die architektonische Analyse und Darstellung verschiedener Wohntypologien, finanzieller Bedingungen ihrer Bewohner:innen, Gebrauchsweisen sowie Träger- und Finanzierungsstrukturen. 

Im Übungsteil des Seminars untersuchen wir das Verhältnis von Wohneigentum und Gender &Racial Wealth Gaps aus architektonischer und soziologischer Perspektive entlang konkreter Wohnbeispiele in Kassel und Umgebung.

 

Seminarleistung:

Wichtiger Teil des Seminars ist die Lektüre ausgewählter Literatur und gemeinsame Arbeit an den Texten in den Blockseminarterminen sowie einer eigenen Seminartextproduktion..

 

Übungsaufgabe: Jede:r Teilnehmer:in übernimmt die Recherche und Analyse eines konkreten Fallbeispiels samt Darstellung der Wohnsituation, Analyse der sozio-ökonomischen Verhältnisse, Trägerstruktur der Wohnung, usw.

 

Literatur, u.a.

Dolores Hayden (1980): What Would a Non-Sexist City Be Like? Speculations on Housing, Urban Design, and Human Work. Periodicals Archive Online.

Gabu Heindl (2021): Stadtkonflikte / Working Women Wohnen - Allerhand Dringliches für ein egalitäres Wohnrecht.

Julia Koepper, Dagmar Pelger, Martha Wegewitz (2022): fem*MAP Berlin 2049: Feminist spatial systems for a non-sexist city.

Nina Schuster, Stefan Höhne (2017): Stadt der Reproduktion. Zeitschrift für kritische Stadtforschung.

Sarah Uhlmann (2023): Urbane Reproduktionskämpfe: Eine materialistische Deutung wohnungs- und stadtpolitischer Bewegungen.

Virginia Woolf ([1929] 2014): A Room of One's Own. John Wiley & Sons Lt.

 

SEMINARPLAN

Das Vertiefungsseminar wird als Blockseminar an folgenden Freitagen angeboten: 

 

Modul 1: 19.04.2024 10-13:00 Uhr

Modul 2: 26.02.2024 10-13:00 Uhr

Modul 3: 10.05.2024 10-16:00 Uhr

Modul 4: 24.5.2024 10-16:00 Uhr

Modul 5: 7.6.2024 10-16:00 Uhr

Modul 6: 21.6.2024 10-16:00 Uhr

Modul 7: 12.7.2024 10:00 Uhr

 

RAUM: R 1102 A-B 10