Die Planung der Obsoleszenz

Zeitlichkeitsmodelle im architektonischen Entwurf

Dissertationsprojekt von Ariane Wiegner

Die Dissertationsarbeit untersucht die der Architekturproduktion innewohnenden Zeitlichkeitsmodelle in der klassischen Moderne und Nachkriegsmoderne und fragt nach der Rolle dieser Zeitlichkeitsmodelle im Entwurfsprozess.

Im theoretischen Teil sollen nach einer literatur- und interviewbasierten Diskursanalyse ausgewählte Bauten untersucht und dokumentiert werden. Die Gebäudeanalysen werden beispielhaft für Geschosswohnungsbauten in (West-) Berlin durchgeführt.

Im experimentellen Teil sollen mit Hilfe des Zeitpuls-Konzeptes von Heinz Ronner und der Theorie des scenario-buffered buildings von Stewart Brand die Möglichkeiten, Grenzen und architektonischen Auswirkungen der Berücksichtigung unterschiedlicher Zeitlichkeitsmodelle im Entwurfsprozess erörtert werden.

Ziel der Arbeit ist es, die verschiedenen einem Bauwerk eingeschriebenen Zeitlichkeitsmodelle unterschiedlicher an ihrem Entwurf und Bau beteiligter Akteure herauszuarbeiten und zu analysieren. Hierbei ist die These zu bestätigen, dass diese Modelle teilweise erheblich voneinander divergieren bzw. sogar in Konflikt zueinander stehen.

Schließlich können die Divergenzen Hinweise darauf geben, wie bereits während des Entwurfsprozesses durch Wichtung der Akteursparameter ein bestimmtes und nicht zufälliges Alterungsverhalten von Gebäuden und ein kontrollierter Zeitpunkt ihrer Obsoleszenz erreicht werden kann.