Lehre

Architektur Lesen-Denken-Entwerfen

Einführungsstudio

Prof. Claus Anderhalten | M.Sc. Mona Hoffmann-Schwabe | M.Sc. Katharina Walper | M.Sc. Mara Benteler | B.A. (hons.) Cornelius Böttger

Das Einführungsstudio als Einstieg in die Architektur. Die Auseinandersetzung mit Raum, Proportion, Fügung, Maßstab, Material, Addition, Subtraktion, Licht, Eintritt, Austritt, Einblick und Ausblick.

Das Erlernen von Handwerkzeug. In Skizze, Zeichnung und Modell.

Die Orte der architektonischen Auseinandersetzung, Venedig und Kassel.

Architektur lesen – Gebaute Projekte besuchen, aufnehmen, interpretieren, hinterfragen und auf architektonische Elemente und raumbildende Prinzipien untersuchen. Architektur denken – Über kurze, präzise Entwurfsaufgaben in den architektonischen Diskurs einsteigen. Architektur entwerfen – das Entwurfsziel, eine polyvalente Architektur an einem Ort in Kassel, in Fotografie, Zeichnung und Modell.

ZZ_Besucherzentrum Kokerei auf Zeche Zollverein

Bachelorprojekt

Prof. Claus Anderhalten  |  Dipl.-Ing. Jens Elbel  |  Dipl.-Ing. Anna Baltschun

Das diesjährige Bachelorprojekt des Fachgebietes „Entwerfen im Bestand“ von Prof. Claus Anderhalten setzt sich mit dem „Kohlenturm 1“ des Industriedenkmals Kokerei Zollverein in Essen auseinander. Der „Kohlenturm 1“ ist ein Bestandteil des Gesamtensembles der Kokerei Zollverein, welche zusammen mit der Zeche Zollverein 2001 zum UNESCO-Welterbe ernannt wurde. Von 1961 bis 1993 war die Kokerei noch aktiv und galt als eine der modernsten Kokereien Europas.
Ziel ist es in dem ehemaligen Kohlenturm ein Besucherzentrum für die Kokerei Zollverein zu integrieren. Das Gesamtensemble Zollverein ist ein Leuchtturm für das Ruhrgebiet und ein Magnet für Besucher aus der ganzen Welt. Die Herausforderung an dieser Planungsaufgabe besteht darin, die Anforderungen an ein Besucherzentrum mit Informationsbereich, Shop, Garderobe, Café und Veranstaltungsflächen mit denen eines Weltkulturerbes zu vereinen. Der respektvolle Umgang mit dem Bestand steht im Vordergrund, schließt aber gewagte/außergewöhnliche Konzepte nicht aus. Im Gegenteil, sie sind sogar gewünscht.
Im Rahmen des Studios ist eine Kurzexkursion nach Essen geplant, um sowohl die Kokerei, als auch die Zeche Zollverein 1 zu 1 zu erleben. Als Grundlage für das Projekt ist dies in unseren Augen unabdinglich.

Glück auf!

Schinkel-Wettbewerb_Rüdersdorf neu aufgemischt

Masterprojekt

Prof. Claus Anderhalten  |  Dipl.-Ing. Jens Elbel  |  Dipl.-Ing. Anna Baltschun

Beim diesjährigen Masterprojekt des Fachgebietes „Entwerfen im Bestand“ von Prof. Claus Anderhalten geht es um den aktuellen Schinkel-Wettbewerb „Rüdersdorf neu aufgemischt“. Rüdersdorf, eine Gemeinde mit knapp 16.000 Einwohnern, ca. 30km östlich des Berliner Stadtzentrums gelegen, lebt seit langer Zeit vom Abbau des Kalksteins, von der Verarbeitung zu Branntkalk und Zement. Die Abtragung des Kalkbergs und die Ausbeutung der Gesteinsschichten bis weit unter Terrain mit dem daraus resultierenden Verlust von Landschaft und Identität haben diesen Ort geformt und gleichzeitig zu seiner Prosperität beigetragen. Noch heute wird der Kalkstein in den ausgedehnten Gewerbeansiedlungen zu Zement und anderen Baustoffen verarbeitet. Neben dem Kalksteinbruch, den historischen Brennöfen und dem modernen Zementwerk haben sich Betriebe der Baustoff- und Logistikbranche angesiedelt. So hat sich eine Agglomeration vitaler Ortschaften entwickelt, durchsetzt mit Stätten industrieller Fertigung, teils hochaktiv, teils aufgegeben und ruinös. Und genau diese Widersprüche und Maßstabsprünge machen Rüdersdorf mit seinen verschiedenen Ortsteilen so reizvoll für unsere Aufgabenstellung.
Auf dem Areal der ehemaligen Futterphosphatfabrik ist seit der Stilllegung wenig passiert. Alles Verwertbare wurde demontiert und entfernt. Von den imposanten Gebäuden stehen seit der Jahrtausendwende nur noch leere Hüllen. Kultur- und Filmschaffende entdeckten die Ruinenlandschaft als Inszenierungs- und Drehkulisse und weckten wieder das geflügelte Wort vom „märkischen Hollywood“. Am Ufer des Kalksees stand nach 1920 die größte Kulissenstadt Europas, in der über 50 Stummfilme, aber auch erste Tonfilme gedreht wurden. Mit Wasser, Wald, Sand und Fels konnten Filmvisionen aller Art im nahen Umfeld der Metropole in Szene gesetzt werden. Aber das Gelände ist zu einzigartig, um nur als Filmkulisse zu dienen, es braucht Programm! Ein Programm, mit dem der Ort wachsen und sich verändern kann. Das die Ruinen wieder zur Geltung bringt. Umbaut statt abreißt. Recycelt statt verwirft. Neue Nachbarschaften zusammen bringt und Gäste ebenso willkommen heißt. Das eine veränderte Mobilität mitdenkt. Das Naturpotenzial ausschöpft und vom sozialen Miteinander lebt. Kurzum einen exemplarischen Ort schaffen kann. Für die Aufgabe der Fachsparte Architektur ist das zentral gelegene Bauwerk, die ehemalige Mischerei, durch eine neue Programmierung zu reanimieren und als Kultur-Reaktor für das neu zu entwickelnde Quartier in Wert zu definieren. Raumangebote für kulturelle Veranstaltungen, soziale Aktivitäten und gemeinschaftliches Arbeiten sind zu schaffen, die als Nucleus für die Entwicklung eines Kreativ-Quartiers dienen und den baulichen Bestand in angemessener Weise in Wert setzen. Besucher sind willkommen, Einzugsbereich ist die Metropolregion. Das zugehörige Recherchestudio ist im Sommersemester 2022, nicht in diesem Wintersemester, in HisPos zu belegen.