Vertical Projekt
betreut von: Prof. Dr. Verena Brehm
Der Campus der Europa Universität und Hochschule der Stadt Flensburg befindet sich in Entwicklung. Es wird mehr Wohnraum für Studierende benötigt sowie weitere Gebäude für Institute und externes Gewerbe. Gleichzeitig soll die herausragende Qualität als „Landschaftscampus“ bestmöglich erhalten und gestärkt werden.Die Rahmenplanung für den Campus (CITYFÖRSTER architecture + urbanism / Treibhaus Landschaftsarchitektur 2024/25) beruht auf einem flächenschonenden Konzept: Es werden keine neuen Flächen in Anspruch genommen. Stattdessen werden in Zukunft die bereits versiegelten Parkplatzflächen und Flächen für die temporären Modulbauten als Baufelder (und teils als Freiräume) entwickelt. Um das Konzept umzusetzen, muss eine große Anzahl an PKW-Stellplätzen (ca. 1.600 Stlpl.) in Mobility Hubs untergebracht werden. Der Rahmenplan identifiziert vier Standorte, die bedarfs- und phasenweise entwickelt werden.
Im Entwurfsprojekt werden Hubs für zwei Standorte mit je unterschiedlichen Anforderungen bearbeitet. Im Süden des Campus soll ein relativ großer Hub gebaut werden, der PKW- und Rad-Stellplätze für die Campusnutzer:innen sowie für die Besucher:innen der benachbarten GP Joule Arena bereithält. Darüber hinaus soll ein Nutzungskonzept für das Erdgeschoss (und ggf. für eine Mantelbebauung) entwickelt werden, das den nördlich angrenzenden Platz belebt. Im Osten des Areals bildet der Mobility Hub den städtebaulichen Eingang zum Campus von der Osttangente kommend aus. Dieser Hub sollte über das Stellplatzangebot hinaus Nutzungsbausteine beinhalten, die das Campusleben bereichern (studentische Arbeitsplätze / Sport / Freizeit / Fablab / Kiosk / Minimarkt / Veranstaltungsraum etc.)
Für beide Standorte gilt: Ein Hub ist „mehr als parken“. Es sollen Mobilitätsdienstleistungen (Ladeinfrastruktur, Shared Mobility / Leihsystem, Radwerkstatt / Bike-Hub etc.) sowie logistische Angebote mitgedacht werden. Je nach Lage sollen weitere Programmbausteine konzipiert werden, die nachhaltige, Suffizienz orientierte Lebensweisen unterstützen und den Campus beleben. Dazu gehören z.B. Energiezentrale, Tauschbörse/Bib der Dinge, Repair-Kiosk, Laden für lokale Produkte, externes Gewerbe, Co-Working + Start-ups, ggf. auch Wohnangebote wie Co-Living/Tiny Living.
Eine Umnutzung und/oder ein Teilrückbau der Gebäude soll in Zukunft möglich sein. Die Dächer und Fassaden sollten begrünt und mit PV-Anlagen ausgestattet werden. Die Integration in den städtebaulichen Kontext ist essentiell, dies ist beim Nutzungskonzept, bei der Baukörperformation, der Erschließung und der Entwicklung von Ideen für die Fassaden zu beachten. Das Umfeld der Hubs – Platzsituationen, Straßen, Wege, ÖPNV-Anbindung, benachbarte Neubauten, Topografie - soll städtebaulich-freiräumlich mit entworfen werden.
Das Projekt wird in Kooperation mit der Stadt Flensburg, Stadtplanungsamt, und dem Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) durchgeführt. Christian Scheler, Stadt- und Verkehrsplaner und Mobilitätsberater von good mobility council, Berlin, wird die Entwurfsteams fachplanerisch beraten. Die Teilnahme an der Ortsbesichtigung in Flensburg am Mo 27.10. wird allen Teilnehmenden dringend empfohlen.