WiSe 22/23

Einführungsstudio | räume er/finden | 1000m² kunst und kultur oase

Dieses Wintersemester möchten wir mit Euch von Räumen träumen, die Freiheit für Interpretationen bieten und die Nutzer*innen inspirieren. Programmatisch werden wir eine ”Oase für Kunst und Kultur” entwerfen, die mehrere Funktionen vereint. Entstehen soll ein besonderer Ort der Vermittlung, des Austauschs, des Agierens und der Gemeinschaft.
Als Experimentier- und Untersuchungsraum haben wir einen Wohnkomplex in den Banliéues von Paris ausgewählt. Warum gerade dort?

Das Paris der Museen, Theater, Cafes, historischen Palais, Kathedralen, Parks und Häuser ist von einer 35km langen 8-spurigen Stadtautobahn der Périphérique umgeben, die gleich einer Mauer die Stadt in zwei Bereiche teilt. Innen die historische Stadt und Rundum die Wohnblöcke der Banliéues, der Teil von Grand Paris, der für soziale Missstände und Krawalle bekannt ist.
2015 wurde die Philharmonie de Paris von Jean Nouvel am Rande der Innenstadt im 19. Arrondissement eröffnet. Nouvel hat den Haupteingang in Richtung Banliéue zeigen lassen, als wollte er sagen: Ihr da drüben auf der anderen Seite, ihr habt auch ein Recht auf unsere Schönheit, Kunst und Musik.

In diesem Sinne wollen wir 1000m³ Oase für Kunst und Kultur in einem ausgewählten Megablock der Cité 4000 in den Banliéues von Seine-Saint-Denis hinzufügen/implantieren/…, um das bestehende Angebot an Raum und Programm für die Bewohner:innen und das Umfeld nachhaltig, inspirierend und kunstsinnig zu erweitern.

Wir werden uns im Laufe des Semesters schrittweise an diese Aufgabe herantasten. Ihr werdet analoge Techniken (Skizze, Zeichnung, Modellbau …) und digitale Tools kennenlernen, um eure Ideen zu entwickeln und sichtbar zu machen. Ihr werdet recherchieren, vermessen und Potenziale vor Ort aufspüren. Um ein architektonisches Vokabular zu entwickeln, untersuchen wir herausragende Architekturreferenzen und schulen Euren Blick mit einer Exkursion nach Paris.

Jede Phase steht für sich und dient dazu letzten Endes ein Projekt mit eigener Handschrift zu entwickeln.

 

Lehrende: Marie-Therese Harnoncourt-Fuchs, Harun Faizi                                                                                  
Tutor*innen: Sunijia Wang, Lara Kienold, Elina Klett

Verticalstudio | inspiration und raum | Museum: Denkuniversum

Im Vertical Studio werden wir, basierend auf dem “Denkuniversum” ausgewählter Künstler:innen ein zukunftsweisendes Museum konzipieren, das ausstellt, informiert aber auch aktiv als Denkwerkstatt und/oder Labor für die Besucher:innen des Museums zu aktuellen Themen unserer Gesellschaft zur Verfügung steht.

Eine wesentliche Rolle spielt hierbei auch die Beziehungen zwischen Kunst und kreativem Ausdruck und wie diese in Raum und Gestalt übersetzt werden kann.

Das Studioprojekt zielt darauf ab, Räume zu schaffen, die die Besucher:innen ermutigen, sich auf einzigartige Weise mit künstlerischen Inhalten und Konzepten auseinanderzusetzen.

Die Studierenden beschäftigen sich jeweils mit selbstgewählten Künstler:innen (aus einer vorgegebenen Liste), deren Werdegang, Werk und Haltung zu Gesellschaft, Natur, Medien und/oder Technologie oder was auch immer im Mittelpunkt ihres Schaffens steht. Ziel ist es, dass die Studierenden Experten für das “Denkuniversum” der jeweiligen Künstler*innen werden, um ein tieferes Verständnis für die Person, ihre Arbeitsweise, ihre Haltung und ihr Werk zu entwickeln. Die Recherche bildet die Basis um Raum, Programm und Gestalt des Museum:Denkuniversum zu entwickeln, das neben dem Ausstellen von Kunstwerken auch Raum für eine aktive Auseinandersetzung der Besucher:innen mit dem Themenkanon der ausgewählten Künstler:innen einhergeht, Die Recherche dient aber auch dazu neue Inspiration und Ästhetik im kreativen Designprozess zu gewinnen.

Die Studierenden werden Kunstwerke und Techniken der Abstraktion als Grundlage für die Erstellung experimenteller 2D/3D-Darstellungen verwenden und untersuchen, wie sie sich in den architektonischen Raum übertragen lassen. Inspiration, Atmosphäre, räumliche Qualitäten sowie Kontext und Ort eines Museums werden für den jeweiligen Künstler*in oder Designer*in entworfen und entwickelt. Unter Verwendung verschiedener digitaler und analoger Techniken, Werkzeuge, Materialien und Farben suchen die Projektentwürfe nach Wegen, um neue Ästhetiker, Wahrnehmungen und Sensibilitäten in den vorgeschlagenen Museumsräumen zu erreichen.

Ein prinzipielles Raumprogramm wird vorgegeben, das jedoch flexibel für die Interpretation von Programm ist, um Möglichkeiten für Interaktion, Kreativität und gemeinschaftliches Engagement mit anderen und der Arbeit selbst zu schaffen. Die Museumsvorschläge sollen zukunftsorientierte Entwürfe sein, die über mögliche Wege für Besucher spekulieren, sich auf einer tieferen Ebene mit der Arbeit einem/einen Künstler: in zu verbinden. Wie können wir durch die Gestaltung öffentlicher Museumsräume Inspiration und neue Wege schaffen, die Arbeit einem/einen Künstler: in wahrzunehmen?

Dabei stehen ein „Arbeiten mit allen Mitteln“, mit Algorithmen und Strohhalmen, mit analogen und digitalen Werkzeugen sowie deren Transformation von einem Medium ins andere, um Raumideen zu entwerfen, im Fokus.

Diese Erkenntnisse wollen wir für zukunftsweisende räumliche Konzepte für das Museum:Denkuniversum nutzen.

 

Lehrende: Marie-Therese Harnoncourt-Fuchs, Sarah Blahut

Seminar | inspiration und raum | Open Source: Bibliothek der Zukunft

Sind öffentliche Bibliotheken in unserer Zeit der Digitalisierung noch relevant? Mit einem Mausklick kann jeder von zu Hause aus bequem auf die gesammelten Informationen weltweit zugreifen. Warum sollte ich also heutzutage noch in eine Bibliothek gehen?

Öffentliche Bibliotheken waren immer schon mehr als nur eine „Büchersammlung”. Sie waren und sind vor allem ein öffentlicher Raum für Bildung und Wissensaustauch für alle Menschen der Gesellschaft.

Die Rolle der öffentlichen Bibliothek befindet sich momentan im Wandel und wir wollen erforschen, wie die zukünftige Rolle der Bibliothek in unserer Gesellschaft als sozial nachhaltiger, öffentlicher und kreativer Ort der Inspiration, der Bildung und des Austauschs von altem und neuem Wissen funktionieren könnte.

Bibliotheken werden mittlerweile zur Quelle für alle Arten von digitalen Medien und Technologien sowie zu Ressourcen für das Training und Erlernen neuer und fortgeschrittener Fähigkeiten, von der Verwendung einer Nähmaschine bis zum 3D-Druck. Bibliotheken können als Raum zur Förderung von Kreativität, Interaktion und Engagement in unseren Gemeinschaften angesehen werden.

In diesem DR Vertiefungsseminar werden wir exemplarische Projektreferenzen von der Historie bis Heute untersuchen um die wichtigsten räumlichen, funktionalen und sozialen Elemente zu extrahieren, die diese Gebäudetypologie ausmachen. Die Untersuchung der ausgewählten Projekte erfolgt in mehreren Phasen und mit jeweils unterschiedlichen Darstellungsmethoden, um die wesentlichen Elemente jedes Projekts hervorzuheben.

Zusätzlich kommen neue digitale Werkzeuge, Techniken und ”aesthetics in design” zur Anwendung. Zeichnungen, animierte Diagramme, digitale/physische Modelle sowie die Verwendung von AR- und KI-Tools werden während des Semesters erprobt.

Ziel des Seminars ist es, das die Studierenden ein Projektbrief für Raumprogramm und Raumqualitäten als Ausgangspunkt für ihr DR Profilprojekt ”Bibliothek der Zukunft” im SS23 entwickeln das auf den Erkenntnissen ihrer Projektanalysen basiert.

Die ausgearbeitete Dokumentation der Projektanalysen erfolgt in digitaler und analoger Form. Jede Projektanalyse soll ihre eigene Ästhetik, Atmosphäre und Inspiration entwickeln, die sich aus einer Reihe aufeinander aufbauender Darstellungen ergeben, sowie neue, im Semester erlernte digitale Tools und Methoden integriert.

 

Lehrende:Lehrende: Marie-Therese Harnoncourt-Fuchs, Sarah Blahut, Hannes Mayer

Seminar | ReinRaum | Open VR/AR

Dieses Wintersemester bietet das Seminar Reinraum „Open-VR” erstmalig ASL Studierenden einen Einstieg im Umgang mit Virtual Reality und entsprechender Hardware an. Hierfür sollen virtuelle Modelle und Umgebungen entworfen, mit selbst entwickelten Tools präsentiert und analysiert werden. Der Fokus liegt in der 1:1 Begehung und dem „Erleben” von Raum und Architektur.

Im neuen VR-Lab dürfen unsere Seminarteilnehmer erstmalig den virtuellen Raum erforschen und mit entsprechendem Equipment trainieren. Deswegen findet das Seminar hautsächlich analog in Präsenz stattfinden und um die Infrastruktur des neuen VR-/AR-Labs Best möglichst nutzen zu können.

digitale welt & display Das Seminar startet mit einem kompakten Workshop, um eine Basis im Umgang mit Unity zu bilden und mit Hilfe von Animationen, Sounds, 3D-Scans und weiteren interaktiven Elementen virtuelle Welten zu erschaffen. Hierfür werden innerhalb von Stegreifübungen digitale Umgebungen entworfen und erlebbar gemacht.

substanz & narrativ Bereits abgeschlossene, in Progress befindende oder vorgeschlagene Entwurfsprojekte werden als Setting und Inhalt für die Entwicklung eurer virtuellen Welten und Ausstellungen digitalisiert, zerlegt und neu zusammengesetzt. transformation & raum Damit Inhalte der Entwürfe und Projekte optimal dargestellt, präsentiert und verstanden werden können, ergründen wir die Möglichkeiten von virtuellen Welten und digitalen Displays. Hierzu entwickeln wir zusammen interaktive Tools (Film, 3D Umgebung, homepage, hybride Ausstellung, interactive design space, Einsatz von unterschiedlichen Output Medien (wie z.B. VR-Brille oder Anwendungen in AR via Smartphones & Apps)).

 

Lehrende: Marie-Therese Harnoncourt-Fuchs, Harun Faizi