Lehre

Nachhaltiges Gewerbe Witzenhausen (Vertical Projekt für Bachelor und Master)

 

M.Sc. Jan Werneke

Das Forschungsfeld zur nachhaltigen Transformation von Gewerbegebieten hat über die vergangenen Jahre zunehmend an Bedeutung gewonnen: Sowohl unter ökologischen als auch unter sozialen Gesichtspunkten besteht in vielen ursprünglich stark funktional-ökonomisch ausgerichteten Industrie- und Gewerbegebieten ein enormes Aufwertungspotential.

 

Genau dieser Aufgabe möchte sich nun die Stadt Witzenhausen stellen. Zwei brachliegende Betriebe innerhalb von Bestandsgebieten sind hier Auslöser für weitergehende Überlegungen: Gemeinsam mit dem House of Energy e.V., dem Zweckverband Raum Kassel und der Wirtschaftsförderung Werra-Meißner-Kreis besteht der Wunsch, anhand konkreter Standorte Konzepte für innovative, klimaneutrale und attraktive Gewerbegebiete zu entwickeln.

 

Im Rahmen des Projekts sind eine Exkursion nach Witzenhausen sowie fachlicher Austausch mit den Projektpartnern geplant. Die Stadt Witzenhausen ist Universitätsstandort, Biostadt, Klimakommune und kinderfreundliche Kommune und bietet damit einen spannenden Untersuchungsraum.

Stadterneuerung und Bauleitplanung: Teilmodul Bauleitplanung
Dipl.-Ing. Alexander Inden, Arvid Krüger

Die Vorlesung vermittelt die rechtlichen Grundlagen und die planerische Herangehensweise der formalen Bauleitplanung. Den Studierenden wird vermittelt aus welchen Gründen Flächennutzungspläne und Bebauungspläne aufgestellt werden, wann bzw. in welchen Fällen sie rechtlich notwendig sind und welche Festsetzungen dabei mindestens erforderlich bzw. maximal möglich sind. Hierzu werden Kenntnisse über die Vorschriften für Verfahren und Beteiligungsprozesse (BauGB) und die möglichen Regelungen und Nutzungseinschränkungen (BauNVO) vermittelt sowie deren rechstverbindliche Darstellung (PlanZVO) eingeübt.

Hinweis: Die o.g. Informationen beziehen sich nur auf das 3-Credit-Teilmodul "Bauleitplanung" im Rahmen des 6-Credit-Moduls C-1.2-33 (Stadterneuerung und Bauleitplanung). Es gibt noch ein weiteres 3-Credit-Teilmodul "Stadterneuerung" im Rahmen des Moduls C-1.2-33, das aber von anderen Lehrenden (Prof. Uwe Altrock, Dr. Arvid Krüger) angeboten wird. Bitte beachten Sie, dass Sie beide Teilmodule belegen müssen.

 

Kommunikation in der Planung: Wutbürger, Mitmachfalle, Transformationspotenzial...
Dr.-Ing. Ursula Stein

Das beste Konzept und der schönste Entwurf nützen nichts, wenn der Inhalt nicht ankommt, die Lösung nicht alle Potenziale ausschöpft oder das Vorhaben nur Widerstand erzeugt. Kommunikative Planung heißt: die richtigen Leute im richtigen Moment ernsthaft einbeziehen, damit gute Konzepte auch gemeinsame Lösungen sind und die bestmögliche Unterstützung bekommen. Welches Planungsverständnis steckt dahinter? Wie bringen Planungsfachleute sowohl Fachkenntnis als auch Kommunikationsfähigkeit in die Planung ein? In welcher Situation sind welche Haltungen und welche Methoden gefragt? Was treibt wen zur Weißglut? Welches Transformationspotenzial steckt in kooperativen Verfahren?

Im Seminar für S, L und A (Wahlpflichtmodul oder Studienleistung) wird dies anhand von Fallbeispielen, theoretischen Grundlagen und typischen Beteiligungsformaten erörtert. Es bietet Gelegenheit, wichtige Methoden und Formate kennenzulernen und Kommunikati­onsprozesse zu Planungsaufgaben zu entwerfen - Interesse am Arbeiten mit Texten und am Aus­probieren von Techniken ist wichtig. Achtung: keine Rhetorikschulung! Maximal 25 Teilnehmende.

Prüfungsform: Entwurf und Ausarbeitung eines Beteiligungsprozesses

Literatur zum Start: Selle, Klaus (2010): Gemeinschaftswerk? Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger an der Stadtentwicklung. Begriffe, Entwicklungen, Wirklichkeiten, Folgerungen. http://publications.rwth-aachen.de/record/96033/files/8_pt_materialien26-1.pdf

Termine: Starttermin online Dienstag, 18.4.2023, 8:00 – 9:30 Uhr, danach Kompaktwoche in Präsenz

Nähere Informationen: stein@stein-stadt-region.de / Tel. 069 - 95 52 41 62 (Aushänge zum Seminar am FG Stadt- und Regionalplanung, Gottschalkstr. 22)

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Räumliche Planung I/2 Teilmodul

Prof. Dr.-Ing. Frank Roost

Ziel der Lehrveranstaltung ist es, die Studierenden in die Zugänge, Maßstäbe und Gegenstände der räumlichen Planung einzuführen und dabei grundlegendes Wissen zu den verschiedenen Ebenen und Stufen der räumlichen Planung zu vermitteln. Hierzu gehört auch ein generelles Verständnis der Aufgaben der Stadt- und Regionalplanung, Kenntnisse der Grundlagen und Methoden zur Analyse von Räumen sowie Wissen über die wesentlichen Zugänge der räumlichen Planung im Spektrum zwischen Strategie, Konzept und Entwurf.

                      

Im Rahmen der Vorlesung wird die Praxis der räumlichen Planung beleuchtet, insbesondere die Rolle und das Zusammenwirken von formalen und informellen Instrumenten. Dabei werden u.a. behandelt

 

- Die Funktionen und Nutzungen des Raumes

- Die Ebenen der räumlichen Planung

- Karten, ihre Aussagen und Darstellungsformen

- Analyse-Techniken

- Die Stufen der räumlichen Planung im Anschluss an die Analyse

Die Veranstaltung ist der zweite Teil des Moduls D-1.2-02 (6 credits, 4 SWS), das in zwei Teilen in zwei aufeinanderfolgenden Semestern durchgeführt wird: Im Wintersemester wird Räumliche Planung Ia angeboten (3 credits, 2 SWS), im Sommersemester Räumliche Planung Ib (3 credits, 2 SWS).

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Integrierte Stadtentwicklung und Fachplanungen: Fokus Gewerbe
Prof. Dr.-Ing. Frank Roost

Lerninhalte:

  • Im Mittelpunkt des Seminars stehen die Umwälzungen im gewerblichen Bereich, die veränderten Ansprüche an Gewerbegebiete und die damit verbundenen planerischen Ansätze im Kontext der Integrierten Stadtentwicklungsplanung
  • Im Zuge des Strukturwandels und des Wachstums der Großstadtregionen erhöhen sich die Nachfrage ebenso wie die Qualitätsansprüche bezüglich der Gewerbestandorte. Zugleich wird aber auch das Ziel einer Verringerung des Flächenverbrauchs im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung verfolgt, so dass sich v.a. in den Städten die Flächenkonkurrenz erhöht. Als planerischer Lösungsansatz wird eine Nachverdichtung angestrebt, doch diese ist gerade bei gewerblichen Nutzungen mit Konflikten um Immissionen, Verkehrsbelastungen etc. verbunden. Um dennoch eine Umsetzung dieses Ansatzes zu ermöglichen, werden als Kernfragen behandelt:
  • Wie verändern sich die Ansprüche an Gewerbestandorte im Zuge der Digitalisierung (Industrie 4.0, neue Mobilität und Logistik, Onlinehandel) und was bedeutet das für das Nutzungsprofil von verschiedenen Typen von Gewerbegebieten?
  • Wie kann die Effizienz der Flächennutzung und die stadträumliche Qualität in bestehenden Gewerbestandorten erhöht werden und welche Formen von Nachverdichtung bzw. Nutzungsmischung sind hierfür sinnvoll?
  • Und wie können angesichts der heterogenen Ansprüche der Betroffenen die Planungsprozesse im Zuge der Integrierten Stadtentwicklungsplanung organisiert werden?

Lernziele:

  • Vertiefte Auseinandersetzung mit sektoralen Planungen, insbesondere soziale und technische Infrastrukturen, Wohnen, Handel, Bürostandorte, Gewerbe, Verkehr und Mobilität
  • Methoden der Formulierung sektoraler Fachbeiträge zur Stadtentwicklung
  • Abgleich unterschiedlicher Nutzungsanforderungen und deren Integration in formelle und informelle integrale Planungen

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Themenvorschläge für Masterarbeiten

Weiterentwicklung von Gewerbegebieten aus den 1970er Jahren durch Nachverdichtung - eine Studie im Kontext des ExWoSt-Projektes Kassel-Waldau

Aneignungsprozesse von suburbanen Gewerbegebieten als Alltagsorte: Untersuchung der stadträumlichen und baukulturellen Eigenschaften von Handwerksbetrieben und Einzelhandelseinrichtungen im Kasseler Umland

Stadträumliche Integration von Logistikstandorten - Das Gewerbegebiet Langes Feld

Zentrumsentwicklung in Niedenstein - Umbau und Neukonzeption eines seit den 1980er Jahren entstandenen Gewerbe- und Handelsstandortes in einer nordhessischen Kleinstadt

Bei Interesse bitte per E-Mail einen Sprechstundentermin vereinbaren