WiSe 2017.18: Räumliche Ungleichheiten

Bachelor- und Masterprojekt
Timo Baldewein / Carsten Keller

Angesichts einer anhaltenden Attraktivität von urbanen Zentren, steigenden Miet- und Wohnungspreisen und Zuwanderung sind soziale Ungleichheiten in deutschen Städten in den letzten Jahren auch räumlich in Bewegung geraten. Ein Trend scheint darin zu bestehen, dass arme und statusschwache Haushalte an die Stadtränder verdrängt werden und die Zentren sich mehr und mehr in Inseln von Wohlhabenden und urbanitätsliebenden Mittelschichten verwandeln. Auf planerischer und architektonischer Ebene wird u.a. mit neuen Konzepte von Kleinstwohnungen, standardisiertem Wohnungsbau, Großsiedlungen oder auch (zahnlosen?) Maßnahmen wie der Mietpreisbremse reagiert.

In dem Projekt sollen räumliche Ungleichheiten, die in der Stadtforschung unter dem Begriff der residentiellen Segregation gefasst werden, auf empirischer Basis unter die Lupe genommen werden: Welche Trends und Effekte zeichnen sich tatsächlich ab, welche sind nur Vorahnungen oder ideologisch motivierte Szenarien? Im Mittelpunkt steht dabei die Stadt Kassel, die bei aller Unscheinbarkeit eine vergleichsweise ausgeprägte Segregation aufweist. Wir führen im Rahmen des Projekts in die Segregationsforschung und die Sekundäranalyse von quantitativen empirischen Daten mittels des Statistikprogramms SPSS ein. Anschließend sollen dann vertiefende Fragestellungen nach Lebensstilen oder Wahlverhalten in Hinblick auf die Bevölkerungszusammensetzung und nach der Wohn- und Lebensqualität u.a. in Abhängigkeit von ethnischer Konzentration untersucht werden.

Die Ergebnisse des Projektes wurden von den Studierenden für den Rundgang in Form einer Zeitung, der URBANNEWS, zusammengefasst.