Städtebau und autoritäre Herrschaft. Europa im 20. Jahrhundert in vergleichender Perspektive

DFG-Rundgespräch am 25. und 26. August 2014 an der Universität Kassel

Mit dem Rundgespräch sollte ein interdisziplinärer Austausch über den Städtebau der Diktaturen im 20. Jahrhundert in Europa geführt werden. Ziel war es zu erkunden, mit welchen Formaten und unter Beteiligung welcher wissenschaftlichen Disziplinen künftig eine vertiefte Forschung zum Thema intensiver stattfinden kann. Der Titel „Städtebau und autoritäre Herrschaft" sollte dabei zum Ausdruck bringen, dass die Definition von Diktaturen nicht im Mittelpunkt steht. Gleichwohl bilden die Zwischenkriegszeit und die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts zwei unterschiedlich zu charakterisierende Epochen, in denen zahlreiche europäische Länder von Diktaturen geprägt waren (nur in wenigen Fällen wie in der Sowjetunion, Portugal und Spanien gab es solche, die zeitlich in beide Epochen hineinragten). Während in Deutschland eine Aufarbeitung des Nationalsozialismus und der DDR-Zeit bereits in vielerlei Hinsicht auch im Städtebau weit vorangeschritten ist, gilt dies für andere Regime viel weniger (einige Forschungsresultate: UdSSR, Italien, Spanien, Portugal; weitgehend vergessene Regime: beispielsweise die nur kurz bestehenden diktatorischen Regime Südosteuropas in der Zwischenkriegszeit, aber auch der österreichische „Ständestaat"). Gerade die internationalen Verflechtungen und Einflüsse sind bislang unterbelichtet. Aufbauend auf dem Rundgespräch soll die Vernetzung der Forschung zum Themenfeld bis hin zur gemeinsamen Beantragung von Verbundforschungsprojekten künftig gestärkt werden.

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