Besuch in Izmir (Cigli)


Vom 26.03 bis zum 02.04.2022 war eine Gruppe von neun Studentinnen in der Stadt Izmir in der Türkei  unterwegs um gemeinsam mit Studierenden der Universität Mersin eine Akteursanalyse im Hinblick auf die Transformation des Gewerbegebiets Ata Sanayi im Stadtbezirk Cigli zu erarbeiten. Im Vorhinein haben die türkischen Studierenden bereits die regionalen und städtischen Leitbilder und Strategien von Izmir analysiert und darauf aufbauend erste Entwicklungsszenarien des Gewerbegebiets der Gruppe vorgestellt. Am ersten Exkursionstag wurden Sehenswürdigkeiten und prägende Stadtteile wie Konak und Alsancak besichtigt. 

Am Montag fand als erstes eine hybride Session in der Stadtverwaltung Cigli statt, die einen Überblick über die historische Entwicklung des Bezirks und einen Einblick in das Gewerbegebiet Ata Sanayi statt, das durch den stetigen Entwicklungsdruck, dem auch die Stadt Izmir ausgesetzt ist, zu transformieren ist.  Mit dieser Grundannahme startete der nächste Tag und die Studierenden aus Mersin stellten ihre Entwicklungsszenarien vor. Im Anschluss daran ging es per Bus und gemeinsam mit Vertretern der Metropolregion aus den Bereichen Stadtentwicklung und dem Bauamt durch das Quartier und das Landschaftsschutzgebiet, in dem man sogar Flamingos beobachten konnte. Am Nachmittag teilte sich die Gruppe und unterschiedliche Interviewpartner:innen aus dem Bereich der Planung wurden interviewt. Zum Einen die Izmir Metropolitan Development Agency zum Anderen mit weiteren Vertreter:innen aus der Stadtentwicklung. 

Am Mittwochmorgen ermöglichte das Gespräch mit dem Vorstand des Gewerbegebietes Ata Sanayi nähere Einblicke in das Tagesgeschäft auf dem Areal, die Mitwirkungsmöglichkeiten der Gewerbetreibenden und einen kritischen Blick auf die Akteursstruktur im Kontext der möglichen Transformation. Im Anschluss stand ein Besuch der nahegelegenen Katip Celebi Universität an. Im Austausch über die Zukunft des Gewerbegebietes und welchen Einfluss akademische Kompetenzen darauf haben können, wurde die Sonne genossen. Am Nachmittag lernte die Gruppe den “großen Bruder” und unmittelbaren Nachbarn von Ata Sanayi kennen, die Izmir Atatürk Organized Industrial Zone. Der Donnerstag war der erste intensive Workshoptag, an dem durch die Studierenden eine Akteursanalyse durchgeführt wurde. Ein intensiver Diskurs wurde besonders darüber geführt, ob die Akteur:innen dem öffentlichen, privaten oder zivilgesellschaftlichen Sektor zugeordnet werden sollen. Diese Zuordnung und daraus entstandene erste Visionen und Strategien für die regionale und städtische Ebene und wurden am Freitag Vormittag vertieft erarbeitet und im Nachgang der Bezirksverwaltung vorgestellt. Diese Ergebnisse werden nun im Sommersemester im Rahmen des Projektes “AGENTS OF TRANSFORMATION: Regeneration of an inner-city small-scale industrial area in Cigli/Izmir” durch Studierende beider Universitäten weiter entwickelt.