Experimentell partizipative Projektwerkstatt Sandershaus

Projekt

Experimentell partizipative Projektwerkstatt Sandershaus

Das Projekt arbeitet transdisziplinär und richtet sich an Studierende aus Bachelor und Master aller Fachrichtungen.

 

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Veranstaltungnr. FB06.532


8 SWS, 12 CP

Lehrende:
Dipl.-Ing. Ella von der Haide (Alias: Isabella Haidle)
Gastprof. Florian Otto

Teilnehmer_innen:

max. 20

Zeit und Ort:
Die Einführung findet am 19.04.2017 in der HaFeKa (Raum 2105) um 16:00 Uhr statt.

Sandershaus
Der Anlass des Projekts ist der Umbau und die Überführung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Kasseler Hafer-Kakao-Fabrik in ein neues Konzept. Entstehen soll ein partizipativer Aktionsraum und ein neues kulturelles Zentrum für den Kasseler Osten. Die vier Bausteine des neuen Nutzungskonzepts bestehen aus einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete im zweiten OG, ein Hostelbetrieb im ersten OG, Bar & Cafébetrieb mit Aufenthaltsräumen im Erdgeschoss sowie Kreativwerkstatt mit öffentlichem Musik-und Proberaum im Souterrain. Hier werden Menschen unterschiedlicher Herkunft und Hintergründe zusammen kommen, was sich auch im Freiraumangebot nieder schlagen wird (www.sandershaus.de).
Die Freiflächen rund um das Sandershaus bieten zur Zeit nur wenig räumliche Qualität. Das Gelände ist kompliziert geschnitten und umgeben von Industriegebiet. Die ca. 1800 m² sind um das Haus herum verteilt, der Parkplatz und der Eingangsbereich stellen die größten zusammenhängenden Flächen. Die drei Eingänge, die undefinierte Position für Müll und Fahrräder sowie das fehlen an Aufenthaltsmöglichkeiten stellen eine herausfordernde Ausgangslage.

Produkt und Prozessqualität
Die schwierige Ausgangslage wird zum Anlass für gestalterische Untersuchungen, wie mit einfachen Mitteln eine spezifisch Gestaltungsqualität der Freiräume erreicht werden kann. Die Entdeckung von Potenzialen, das Ausloten von Möglichkeiten des Ortes und eine funktionale Zonierung der Außenräume stellen die ersten Schritte eines Projektes dar, mit dem die Freiräume des Sandershaus qualifiziert werden sollen. Das Arbeiten vor Ort und das Entwickeln im Prozess ist wesentlicher Bestandteil des Projektes. Der Fokus liegt sowohl auf einem gebauten Raum, wie auf dem Prozess seiner Entstehung.
Alle Fragen der Zonierung und Ordnung der Infrastrukturen, wie z.B. wo gibt es Aufenthaltsbereiche, wo Eingangsbereiche, wo gibt es Raucherecken, wo findet sich Platz für Müll, wo für Fahrräder, wie findet der Übergang zum benachbarten Grundstück statt und wie verhält man sich zur Straße – werden gemeinsam im Projekt diskutiert und im Prozess entwickelt.

Methodik
Das Einbinden von Laien in Gestaltungsprozesse und die Moderation von Transformationen sind mittlerweile Teil der (landschafts-)architektonischen Praxis. Die Arbeitsform des Projektes ist eine ergebnisoffene, experimentelle und partizipative Herangehensweise an einen Ort und seine Nutzer. Im Mittelpunkt des Projekts wird die praktische Arbeit vor Ort und die Ermittlung der Bedürfnisse aller Interessierten und Beteiligten stehen. Das Projekt ist ein selbstorganisiertes, studentisches Projekt und wird von Gast. Prof. Florian Otto (FG Landschaftsästhetik im Entwurf) sowie Dipl.-Ing. Ella von der Haide (alias: Isabella Haidle, FG Freiraumplanung) begleitet.
Erwartet werden innovative und kreative Lösungsansätze sowie eine gewisse Affinität zur praktischen Arbeit. Das Arbeiten mit Modellen und das Umsetzen von 1:1 Prototypen führt schließlich zur Umsetzung vor Ort. Material und Dimension werden gemeinsam diskutiert und sind durch Kosten und Ausführungszeit eingeschränkt. Mehrere Workshoptage oder auch „Bauwochen“ werden nach gemeinsamer Absprache über das Semester verteilt angesetzt.

Das Projekt fordert eine aktive Beteiligung und den Willen zu Experimentieren und Gestalten. Wer Lust hat sich intensiv mit dem Ort, seinen Besonderheiten und potenziellen Nutzungen auseinanderzusetzen, sowie offen ist für Begegnungen, Diskussionen und „komplexes Terrain“ ist, wer gerne anpackt und ein Händchen für kreative Lösungen hat, wer im Sommersemester etwas schwitzen und etwas abenteuerlich unterwegs sein möchte, für diejenigen heißt es: Alle sind Draußen!

Das Projekt arbeitet transdisziplinär und richtet sich an Studierende aus Bachelor und Master aller Fachrichtungen. Eine ausführliche Dokumentation begleitet die Arbeiten. Die Projektergebnisse werden im Rahmen des Rundgangs im Sandershaus präsentiert.

Die Einführung zur Projektwerkstatt findet am 19.04,2017 im HaFeKa R.2105 um 16 Uhr statt.