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15.09.2025 | Forschung | Institut für Berufsbildung

Neuerscheinung: “Antinomische Spannungsfelder als berufstypische Anforderungen im Lehrberuf: Operationalisierung und psychometrische Validierung eines Fragebogens” (Kärner, Peker, Maué & Goller, 2025)

Antinomische Spannungsfelder als berufstypische Anforderungen im Lehrberuf: Operationalisierung und psychometrische Validierung eines Fragebogens Antinomic tension fields as occupational demands in the teaching profession: Operationalization and psychometric validation of a questionnaire

Aus dem Abstrakt:

“Ziel des Beitrags ist die Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung berufstypischer Anforderungen im Lehrberuf, die sich aus antinomischen Spannungsfeldern ergeben können. Die theoretische Grundlage bildet das Konzept der Antinomien nach Helsper, das zur Herausarbeitung entsprechender antinomiebedingter Anforderungen herangezogen wurde. Mittels zweier separater Erhebungen konnten Daten von Lehrpersonen gewonnen werden (n1 = 244, n2 = 501), die die Grundlage für die faktoranalytischen Auswertungen bilden. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die theoretisch angenommenen elf antinomiebedingten Anforderungen in den beiden unabhängigen Datensätzen jeweils mit drei Items pro Faktor trennscharf abbilden lassen und angemessene Skalenreliabilitäten aufweisen. Die Skalen weisen gemessen an der möglichen Skalenbreite mehrheitlich überdurchschnittliche Ausprägungen auf, sie werden also tendenziell häufig erlebt. Weiterhin zeigen sich mehrheitlich positive Korrelationen der Skalen mit dem beruflichen Rollenerleben negativer Valenz und negative Korrelationen mit dem beruflichen Rollenerleben positiver Valenz. Es konnte somit ein kompaktes Instrument mit guten psychometrischen Eigenschaften vorgelegt werden, welches sowohl in der empirischen Forschung als auch im Zusammenhang mit berufspraktischen Fragestellungen eingesetzt werden kann.”

Highlights:

  • 33 Items zur Erfassung des Erlebens der 11 Antinomien nach Helsper
  • Überprüfung der psychometrischen Güte an zwei unabhängigen Stichproben
  • Hinweise auf überdurchschnittlich häufiges Erleben der einzelnen Antinomien durch Lehrkräfte
  • Positive Korrelationen der Skalen mit dem beruflichen Rollenerleben negativer Valenz (z.B. Frustration, Erschöpfung)
  • Negative Korrelationen der Skalen mit dem beruflichen Rollenerleben positiver Valenz (z.B. Kompetenzerleben, Selbstsicherheit)
  • Exploration von Studienszenarien: Schulentwicklung, Belastungserleben, biografische Ansätze, Professionalisierungsmaßnahmen

Die Publikation ist open access bei Springer verfügbar: 

Kärner, T., Peker, H., Maué, E. & Goller, M. (2025, online first). Antinomische Spannungsfelder als berufstypische Anforderungen im Lehrberuf: Operationalisierung und psychometrische Validierung eines Fragebogens. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft. https://doi.org/10.1007/s11618-025-01341-z

Die Studie ist als Zusammenarbeit von Tobias Kärner (Universität Hohenheim), Hakan Peker, Elisabeth Maué (beide Universität Konstanz) und Michael Goller (FG Berufs- und Wirtschaftspädagogik) entstanden.