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Neues Handbuch-Kapitel erschienen: Facetten und Auswirkungen von Agilität auf öffentliche Organisationen
Neues Kapitel „Ich tue, also bin ich? Facetten und Auswirkungen von Agilität auf öffentliche Organisationen“ im Handbuch „Agiles Arbeiten im öffentlichen Sektor – Erfahrungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz“ erschienen.
Worum geht es?
In diesem Kapitel wird untersucht, wie sich verschiedene Ausprägungen von Agilität auf die organisatorischen Strukturdimensionen öffentlicher Verwaltungen auswirken. Es basiert auf Fallstudien, die analysieren, wie agile Methoden, Rollen und Denkweisen in Verwaltungen eingeführt, praktiziert und mit bestehenden bürokratischen Strukturen verwoben werden.
Kernbefunde
- Agilität ist ein facettenreiches, tendenziell unscharfes Veränderungsparadigma in öffentlichen Organisationen. Es dient häufig als Sammelbegriff und Projektionsfläche für unterschiedlichste Modernisierungsvorhaben. Die Umsetzung verläuft häufig selektiv und situativ, oft ohne Orientierung an einem „reinen“ agilen Framework.
- Im Gegensatz zur Behauptung, Agilität führe zu weniger Hierarchie und Bürokratie, zeigt der Artikel, dass mehr Agilität in bürokratischen Organisationen auch zu mehr Koordinations- und Abstimmungsaufwand führt. Es entsteht ein Bedürfnis nach mehr Regeln.
Implikationen für die Verwaltungspraxis
- Agilität in der Verwaltung ist stets das Ergebnis eines lokalen Übersetzungsprozesses, in dem Elemente gezielt ausgewählt und vor Ort sinnvoll umgesetzt werden können
- Durch die Einführung von Agilität lässt sich jedoch kein automatischer Bürokratieabbau erwarten. Vielmehr muss die Führung aktiv entscheiden, wie Verantwortung und Regeln vor Ort ausgestaltet werden.
- Die Einführung neuer Rollen wie Scrum Master führt zu einem hohen Formalisierungsbedarf hinsichtlich klarer Rollenbeschreibungen, Kommunikationswege und Schnittstellen zur Konfiguration der Organisation.