Vortrag am 30.11.21: Starke Berufung statt starker (Arbeits-)Bedingungen
Im Rahmen des Semesterprogramms des Forschungsverbundes Sozialrecht und Sozialpolitik (FoSS) hat Wolfgang Bichler-Riedl am 30.11.21 einen Vortrag mit dem Titel "Starke Berufung statt starker (Arbeits-)Bedingungen: Wie Berufung verwendet wird, um kaputte Systeme am Laufen zu halten" gehalten.
Inhalt: Soziologische Abhandlungen haben gezeigt, dass Flexibilität und Deregulierung auf der einen Seite und Sicherheit auf der anderen Seite wie ein "Pendel" abwechselnd an Wichtigkeit gewinnen; aktuell befinden wir uns in einer Zeit der Deregulierung.
Interessanterweise gibt es Berufe, die sich trotz steigender Nachfrage nach Fachkräften seit Jahren in ihren Bedingungen verschlechtern und mittlerweile ausländische Kräfte "importieren" müssen, beispielsweise Kranken-/Altenpfleger*innen. Anstatt gesamtgesellschaftlich jedoch zu versuchen, die Bedingungen zu verbessern, zeigt sich, dass viele Berufe stattdessen nur noch von Menschen am Laufen gehalten werden, die sich zu ebenjenem Beruf berufen fühlen, was paradoxerweise die Bedungungen weiter verschlechtert.