Workshops
Cluster-Workshop "Gebäude und Siedlungen" am 17.7.2014
Am 17.7.2014 findet an der Universität Kassel der Cluster-Workshop "Gebäude und Siedlungen" statt. Hier treffen alle vom BMBF in der Reihe „Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems“ geförderten Projekte zusammen, die sich mit den energetischen Verbesserungen von Gebäuden und Siedlungen beschäftigen. Mit Unterstützung der Wissenschaftlichen Koordination der BMBF-Fördermaßnahme - WiKo SÖF Energie – soll ein Austausch über Schwerpunkte, Daten und Methoden stattfinden, um eine gezielte Zusammenarbeit zu fördern.
Kick-off-Workshop vom 1. April 2014
Am 1. April 2014 fand an der Universität Kassel ein Kick-off-Workshop statt. Zahlreiche Praxisakteure und Wissenschaftler diskutierten Probleme und erste Lösungsmöglichkeiten rund um das Thema Gebäudesanierung. Durch viele Erfahrungsberichte und eine rege Diskussion der Workshop-TeilnehmerInnen konnten folgende Problemschwerpunkte zusammengetragen werden:
1. Unsicherheit über Kosten und Nutzen sehr groß
Es besteht eine sehr hohe Unsicherheit über Kosten und Nutzen der möglichen Maßnahmen der energetischen Wohnraumsanierung. Auf der einen Seite ist unklar, welche Maßnahmen effizient bzw. sinnvoll sind. Auf der anderen Seite werden die Finanzierungsmöglichkeiten einer Sanierung als kompliziert erachtet. Als ähnlich kompliziert werden die EnEV-Vorschriften empfunden und auch technischen Innovationen wie dem „smart meter“ steht man eher skeptisch gegenüber.
2. Konfliktpotentiale bei der Durchführung
Bei der Durchführung einer Modernisierungsmaßnahme werden verschiedene Problempunkte deutlich. Die Handwerkersuche gestaltet sich als äußerst schwierig. Außerdem ist die Belastung für die Bewohner teilweise sehr groß. Im Anschluss an eine Baumaßnahme können Mängel auftreten, die insbesondere zu Beweisschwierigkeiten führen und die zusätzlich Unsicherheitsfaktoren sind. Im Rahmen eines bestehenden Mietverhältnisses ist hier insbesondere die Umlagefähigkeit der Kosten von besonderem Belang. Speziell die Aufteilung in nicht umlagefähige Sanierungs- und umlagefähige Modernisierungskosten bietet ein hohes Konfliktpotential. Die Nutzer insgesamt sind oftmals mit der Benutzung der neuen Anlagen und dem energieeffizienten Verhalten in einer modernisierten Wohnung nicht vertraut. Hier ist eventuell eine Benutzungsanleitung für Wohnung/Anlagen notwendig und verpflichtend einzuführen.
3. Quartiersbetrachtung entscheidend
Zur Durchsetzung energetischer Sanierung in Wohngebäuden ist die Betrachtung des gesamten Quartiers entscheidend. Die energetische Komponente ist meist nicht der primäre Grund einer Sanierung, sondern es muss über andere Bereiche des sozialen Zusammenlebens eine Motivation aufgebaut werden. Insbesondere der persönliche Kontakt zu den Eigentümern ist wichtig, um Hemmnisse und Unsicherheiten abzubauen. Dies ist durch die Zusammenfassung von sozial miteinander verbundenen Wohnbereichen besonders gut möglich. Im nachbarschaftlichen Bereich ist auch der Dominoeffekt am Effizientesten nutzbar. Insgesamt stellt sich die Frage, für welchen Akteur welche Anreize gesetzt werden müssen und ob in manchen Konstellationen auch Zwang eine Möglichkeit der Durchsetzung darstellt. Information und Beratung ist jedoch für alle Beteiligten absolut notwendig.
Eine ausführliche Darstellung des Verlaufs der Diskussion kann im Tagungsbericht nachgelesen werden.