Tina Gschneidtner

Bild: T. Gschneidtner

Ehemalige der Chemie mesoskopischer Systeme

Diplomandin 2010 - 2011

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Thema

Porphyrazine zeigen photosensibilisierende Eigenschaften, absorbieren im langweiligen UV-Bereich, weisen hohe Quantenausbeuten des Triplett-Zustandes auf und können aus diesem einen Energietransfer auf molekularen Sauerstoff vollziehen, woraus eine reaktive Sauerstoffspezies, der Singluett-Sauerstoff (1O2) entsteht. Dieser kann chemisch aber auch biologisch interessant sein, wie z.B. bei der Ausnutzung des photodynamischen Effektes bei der photodynamischen Therapie von Krebs, der Sterilisation von Blutkonserven oder der Insektenbekämpfung uvm. Eine vielversprechende Anwendung kann auch in der Sensorik gesehen werden wie dem  AlphaScreenTM (Amplified Luminescence Proximity Homogenenous Assay), in welchem Bindungswechselwirkungen zweier Moleküle z.B. von. Proteinen untersucht werden können. Dabei werden zwei mögliche Interaktionspartner an 1O2-Donor und 1O2-Akzeptor Dextrankugeln immobilisiert, wobei durch ein Bindungsereignis die Kugeln so in räumliche Nähe gebracht werden, dass der  vom Donor emittierte 1O2 den Akzeptor erreicht und dort  ein Lumineszenzsignal hervorruft. Auf Grund der möglichen Anwendung für den AlphaScreen gehört dieses Diplomarbeitsthema zum Graduiertenkolleg „Proteomics“ der Universität Kassel, in dem Biologen und Chemiker beteiligt sind.

Ziel meiner Arbeit ist es, ein wasserlösliches, dendritisch nanoverkapseltes Porphyrazin herzustellen, welches einen monofunktionalisierten Anker (primäre Amine oder Carbonsäuren) besitzt, um entweder Proteine kovalent oder mit Hilfe von z.B. Biotin nicht-kovalent zu binden. Dieser synthetisch hergestellte 1O2-Donor würde den Donor „bead“, der eine groß Zahl an Singulett-Sauerstoff erzeugenden Molekülen trägt, ersetzen und damit den AlphaScreenTM quantifizierbar machen. Die dendritische Nanoverkapselung dient dem Schutz des Porphyrazin-Systems, minimiert Photobleaching-Effekte, die in klassischen Donor-„beads“ auftreten und  verleiht dem System Hydrophilie.

Veröffentlichungen

Tina Gschneidtner and Kasper Moth-Poulsen
"A Photo Labile Protection Group Strategy for Terminal Alkynes" Tetrahedron Letters, 2013. (accepted)

Tina Gschneidtner, Si Chen, Jørn B. Christensen, Mikael Käll and Kasper Moth-Poulsen
"Towards Plasmonic Biosensors functionalized by a photo-induced surface reaction" J. Phys. Chem. C, 2013.

Anni Lehmuskero, Robin Ogier, Tina Gschneidtner, Peter Johansson, and Mikael Käll
“Ultrafast Spinning of Gold Nanoparticles in Water Using Circularly Polarized Light” Nano Letters, 2013.

Xian Hao, Nan Zhu, Tina Gschneidtner, Elvar Ö. Jonsson, Jingdong Zhang, Kasper Moth-Poulsen, Hongda Wang, Kristian S. Thygesen, Karsten W. Jacobsen, Jens Ulstrup & Qijin Chi
"Direct measurement and modulation of single molecule coordinative bonding forces in a transition metal complex" Nature Communications 2013.

Lippert, A.R., Gschneidtner, T., Chang, C. J.
“Lanthanide-Based Luminescent Probes for Selective Time-Gated Detection of Hydrogen Peroxide in Water and in Living Cells”, Chem. Commun. 2010, 46, 7510-7512.